15 Bilder zeigen die Anmut und Kraft von Tigern

Ein Fotograf und Tierschützer bei seiner Mission, die bedrohten Großkatzen auch für künftige Generationen zu erhalten.

Von Dominique Hildebrand
Veröffentlicht am 9. Nov. 2017, 03:38 MEZ
Tiger im Kaziranga-Nationalpark
Ein Tiger im Kaziranga-Nationalpark.
Foto von Steve Winter, National Geographic Creative

Die bedeutendsten Fotos sind jene, die etwas verändern. Der Fotograf Steve Winter, der sich für Großkatzen einsetzt, hofft, dass seine Bildern von Tigern die Menschen dazu motivieren, mehr für den Schutz dieser Art zu tun. Die Tiere sollen auch für die kommenden Generationen noch in der Wildnis erhalten werden.

Die Gesamtpopulation aller wilden Tiger beläuft sich Schätzungen zufolge nur noch auf etwa 3.890 Tiere und wird von der Weltnaturschutzunion als stark gefährdet eingestuft. Der Verlust von Lebensraum und Vergeltungstötungen spielen beim Populationsrückgang in Asien eine große Rolle. Die größte Bedrohung stellen jedoch Wilderer dar, die Körperteile der Tiere für diverse Zwecke wie Tigerknochenwein und Tigerfellmöbel verkaufen. Damit sollen die angeblichen mystischen Kräfte der Großkatze genutzt werden können.

„Es gibt überhaupt keinen Grund, Teile einer gefährdeten Art zu benutzen“, sagt Winter. „Die einzige Möglichkeit, wie man irgendeine Stärke oder Chi durch einen Tiger bekommt, besteht darin, einem in die Augen zu blicken.“

Winter hat die Tiere jahrelang in ganz Asien fotografiert. Mit diesen großen Katzen verbringt er mehr Zeit als mit jedem anderen Tier der Welt. Zu Ehren des Internationalen Tags des Tigers spricht Winter mit uns über seine Liebe zu Tigern und die dringende Notwendigkeit, sie zu schützen.

Was ist an Tigern so faszinierend?

Sie haben diese gewisse majestätische Ausstrahlung. Wenn man ihnen in die Augen sieht, ist man einfach voller Ehrfurcht und emotional berührt. Ich hatte das Glück, dass ich an Orten in ihrer Nähe war, an denen ich sie sehen konnte. Ich war auch an anderen Orten, an denen ich sie nicht sehen konnte und Bilder ausschließlich mit einer Kamera mit Fernauslöser machen konnte.

Welche Herausforderungen gibt es beim Fotografieren von Tigern?

Wir brauchen keine hübschen Bilder. Hübsche Bilder werden keine Tiger retten. Es gibt so viele Tigerbilder. Wie also können wir die Tiere in einem anderen Licht darstellen? Mein Ziel ist es, Bilder zu machen, die die Menschen noch nicht gesehen haben. Wenn wir etwas machen, das die Menschen begeistert, dann ist das gut. Es ist ein richtiger Schritt in die Richtung, dafür zu sorgen, dass die Leute diese herrlichen Tiere nicht vergessen.

Können Sie beschreiben, wie es sich anfühlt, einen Tiger in seiner natürlichen Umgebung des Dschungels zu sehen?

Es raubt einem den Atem. Zum einen liegt das an ihrer Größe, ihrer Farbgebung und diesen Streifen. Aber es sind diese Augen. Die Augen von Tigern sind durchdringend und sehen direkt in uns hinein. Es ist einfach atemberaubend, wenn man im Wald um irgendeine Ecke biegt und dann einen Tiger sieht oder hört.

Welche Geschichte sollen Ihre Bilder erzählen?

Man will ja, dass der Betrachter eine instinktive emotionale Verbindung zu einem Bild hat. Letzten Endes stecken diese Katzen in Schwierigkeiten. Ich will, dass die Menschen sich darum kümmern, dass es auch in Zukunft noch Tiger geben wird. Die nächste Generation verdient es, Tiger zu haben, aber sie werden wegen lächerlicher Gründe oder durch Gier bedroht. Tigerknochenwein, Möbel aus Tigerfell, Tigerknochenmedizin – das ist alles falsch und das muss beendet werden. Hoffentlich werden die Leute also etwas [in meinen Bildern] sehen und mehr erfahren wollen. Darüber, wie es den Tigern geht – nämlich nicht gut. Aber ich weiß, dass wir sie retten können.

Dieses Interview wurde zugunsten von Länge und Deutlichkeit redigiert.

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