Tiefsee-Hai mit ausfahrbarem Kiefer ins Netz gegangen

Viper-Dornhaie bekommt man nur sehr selten zu Gesicht. Man vermutet, dass sie in etwa 300 Metern Tiefe leben.

Von Sarah Gibbens
Veröffentlicht am 16. Jan. 2018, 16:42 MEZ
Foto von Taiwan News, Twitter

Ein Exemplar der Art wurde erstmals 1986 gefangen und beschrieben, aber in den 32 darauffolgenden Jahren sah man die Tiere nur selten und meist nur durch Zufall.

Der Viper-Dornhai, Trigonognathus kabeyai, ist ein kleiner Hai, der in der Tiefsee lebt. Vor Kurzem landeten fünf Exemplare als Beifang in einem Netz vor der Küste Taiwans.

Die Haie wurden während einer routinemäßigen Prüfung des Fischbestandes gefunden, die von einem örtlichen Forschungsinstitut durchgeführt wurde, wie lokale Medien berichten.

Die Forscher erzählten, dass sie die Art anhand ihres langen, schmalen Kiefers identifizieren konnten, der von nadelartigen, spitzen Zähnen gesäumt wird.

Über den seltenen Hai ist nur sehr wenig bekannt, aber 2003 untersuchte man im Rahmen einer Studie 39 Exemplare, um ihre physischen Merkmale zu bestimmen. Die Wissenschaftler entdeckten, dass er neben vielen spitzen Zähnen auch einen ausfahrbaren Kiefer hat, mit dem er Beute schnappen kann.

Man vermutet, dass er mit aufgerissenem Maul in seine Beute hineinschwimmt (entweder kleine Schwärme oder Einzeltiere). Die Untersuchungen des Mageninhalts der Exemplare ergab, dass sie ihre Beute im Ganzen verschlingen.

Viper-Dornhaie verfügen außerdem über Leuchtorgane. Die Zellen in diesen Organen erzeugen Licht, was den Tieren in der Tiefsee entweder bei der Jagd oder der Paarung hilft. Wie alle Haie verfügen auch diese Fische über kleine, V-förmige Schuppen, die man auch Placoidschuppen nennt. Dank ihnen ist ihre Haut zäh und hilft ihnen dabei, schnell und leise davonzuschwimmen. (Lesenswert: Neuer Mini-Hai leuchtet im Dunkeln)

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WARUM WEISS MAN SO WENIG?

Die Weltnaturschutzunion listet den Viper-Dornhai als „data deficient“, was bedeutet, dass es nicht genügend Daten über seine Population gibt, um einen Gefährdungsstatus für die Art bestimmen zu können.

Bisher wurden diese Tiere nur vor den Küsten von Japan, Taiwan und Hawaii gefunden. Laut Interviews, die von einer taiwanesischen Zeitung geführt wurden, nimmt man an, dass Viper-Dornhaie eine sogenannte Vertikalwanderung betreiben. Das bedeutet, dass sie nachts in einer Tiefe von etwa 300 Metern schwimmen und tagsüber bis auf etwa 150 Meter aufsteigen.

Die gefangenen Fische wiesen eine Länge von 25 bis 30 Zentimetern auf.

Dank ihrer kleinen, schmalen Körper könnten sie Fischnetzen leichter ausweichen, erzählte die Biologin Brit Finucci Earth Touch News.

Von den fünf gefangenen Exemplaren war eines Berichten zufolge noch am Leben, als es aus dem Wasser gezogen wurde. Die Forscher hielten es zunächst in einem Wasserbehälter und hofften, dass sie es am Leben halten könnten, um es weiter zu untersuchen, aber es starb binnen 24 Stunden.

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