“Verspielter” Leopardenbiss könnte Konsequenzen haben

Während einer Safari hatte ein Tourist eine hautnahe Begegnung mit einem Leoparden.

Von Richie Hertzberg
Veröffentlicht am 24. Mai 2018, 17:34 MESZ
Wilder Leopard spielt mit dem Fuß eines Touristen
17. Mai 2018: Dieser wilde Leopard näherte sich im Okavangodelta in Botswana einem Safarifahrzeug. Der Fährtenleser und Fahrer des Wagens wies den Touristen angeblich an, sich nicht zu bewegen, um die Großkatze nicht zu erschrecken. Zwei National Geographic Abenteurer, die außerdem Großkatzenexperten sind, meinen, dass das eine riskante Situation war. Craig Packer sagte: „Der Fahrer hätte sofort losfahren sollen, als der Leopard sich auf das Fahrzeug zubewegt hat.“ Luke Dollar hofft, dass „so etwas nicht zur Gewohnheit wird.“ Macht ein junger Leopard keine negativen Erfahrungen, wenn er sich einem Fahrzeug nähert, wird er sich möglicherweise auch in Zukunft so verhalten. Wenn der Leopard dann irgendwann Menschen angreift, muss er abgeschossen werden.

Im Okavangodelta in Botswana ereignete sich ein Vorfall, der auf lange Sicht noch Konsequenzen nach sich ziehen könnte. Während einer Safari fuhr ein Tourist auf einem Wagen mit, als sich ein neugieriger junger Leopard näherte. Er spielte mit dem Schuh des Touristen, biss hinein und kratzte ihn leicht. Die Begegnung endete ohne ernsthafte Verletzungen, aber Experten warnen, dass es auch anders hätte ausgehen können.

Als der Leopard sich dem Fahrzeug näherte, wies der Fährtenleser, der für die Sicherheit des Touristen zuständig war, ihn angeblich an, still zu sitzen, um das Tier nicht zu erschrecken. Es sprang an dem Wagen hoch, kratzte den Touristen am Bein und biss in seinen Schuh.

Nachdem er das Video gesehen hatte, sagte der National Geographic Explorer und Großkatzenexperte Craig Packer: „Der Fahrer hätte den Motor in dem Moment anlassen sollen, als der Leopard ans Auto kam. Dem Tier zu gestatten, sich den Gästen so zu nähern, war unglaublich verantwortungslos. Wenn der Leopard anfängt, regelmäßig mit Menschen zu interagieren, wird am Ende irgendjemand verletzt und der Leopard muss getötet werden.“

Als das Auto schließlich startete, vertrieb das Motorgeräusch die Großkatze.

Die Begegnung verdeutlicht den schmalen Grat zwischen den Erlebnissen der Gäste und den langfristigen Beziehungen zu den Tieren, auf dem die Fährtenleser und Safariführer wandern müssen. Wenn ein Führer regelmäßig die Tiere verscheuchen würde, die sich dem Fahrzeug nähern, könnte er damit auch die Touristen vergraulen und seine Einkommensquelle verlieren. Aber wenn sich ein Leopard einem Fahrzeug ohne negatives Feedback nähert, könnte er das gleiche Verhalten auch in Zukunft zeigen und irgendwann jemanden angreifen.

Luke Dollar, ebenfalls ein National Geographic Explorer und Experte für Großkatzen, äußerte sich ebenfalls dazu. „In dieser Situation können wir nicht sagen, dass kein Schaden entstand und kein Fehler begangen wurde. Stattdessen gab es einen kleinen Schaden und einen kleinen Fehler. In Anbetracht der Weisheit, dass Katzen gern mit ihrem Essen spielen, und wenn man weiß, dass ein junger Leopard gerade noch lernt, was er leicht und nicht so leicht jagen und fressen kann, ist meine Hauptsorge, dass er nicht zwingend eine direkte negative Assoziation zu dem direkten Kontakt mit Menschen hergestellt hat.“

“Ich hoffe einfach, dass dieser Leopard am Ende lernt, dass Menschen nicht auf seinem Speiseplan stehen“, fügt er hinzu.

Dieses Mal kam der Tourist mit einem Kratzer, einer einmaligen Erfahrung und sogar einem Videobeweis davon. Aber einem wilden Leoparden so hautnah zu kommen, ist nie eine gute Idee.

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