Virtueller 3D-Flug durch den Orionnebel

Aus Aufnahmen der NASA und Animationstechniken entstand ein atemberaubender Flug durch ein kosmisches Kinderzimmer.

Von Nadia Drake
Veröffentlicht am 15. Jan. 2018, 11:43 MEZ
3D-Flug durch den Orionnebel
Dies ist eine 3D-Visualisierung des Orionnebels. Spezialisten der NASA haben Aufnahmen von sichtbarem und Infrarotlicht von den Weltraumteleskopen Hubble und Spitzer kombiniert, um diesen animierten Durchflug zu erstellen.

Das Sternbild Orion zählt vermutlich zu den hellsten und markantesten Konstellationen am Winterhimmel. Aber das blasse rote Leuchten zwischen den Beinen des Jägers ist kein gewöhnlicher Stern, sondern ein riesiger, stürmischer Nebel, in dem selbst Sterne entstehen. Jetzt kann man in 3D durch Orions kosmisches Kinderzimmer fliegen.

Mit Bildern der Weltraumteleskope Hubble und Spitzer aus dem sichtbaren und Infrarotspektrum des Lichts sowie ein bisschen Hollywood-Sternenstaub entstand diese dreiminütige Reise durch die ferne Wolke. Die fantastischen Bilder entstammen einem Team unter der Leitung von Frank Summers vom Space Telescope Science Institute. Das Video führt einen durch den hauchzarten Außenbereich des Nebels und hinein in den stürmischen Innenbereich, in dem neue Sterne geboren werden. Dort drängen sich leuchtende Lichtpunkte aneinander wie Eier in einem Nest. (Lesenswert: Hubble-Video zeigt rätselhaftes Objekt im Großen Roten Fleck des Jupiters)

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Der Orionnebel liegt in etwa 1.344 Lichtjahren Entfernung und kann mit dem bloßen Auge gesehen werden. Eine 3D-Reise durch den Kosmos ist allerdings ein ganz besonderes Erlebnis – schließlich sind selbst die schärfsten, leuchtendsten Bilder unserer besten Teleskope am Ende flach.

Der Nebel könnte außerdem zwei freifliegende Planeten beherbergen, die sich nicht um einen Stern drehen, sondern umeinander, wie Astronomen beim 231. Treffen der American Astronomical Society in Maryland verkündeten.

Wissenschaftler entdeckten das seltsame Paar bei einer Zählung der Objekte von geringer Masse innerhalb des Nebels. Bei vielen dieser kleinen Objekte – die durch den Wasserdampf entdeckt wurden, der in ihren kalten Atmosphären kondensiert – handelt es sich um Braune Zwerge: Objekte, die nicht genug Masse ansammeln konnten, um eine Wasserstofffusion in Gang zu setzen und zu Sternen zu werden.

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    Auf der Suche nach Braunen Zwergen stieß das Team auch auf ein paar Objekte, die eher wie Planeten wirkten. Seltsamerweise scheinen sich zwei davon umeinander zu drehen, genau wie Pluto und sein großer Mond Charon in unserem Sonnensystem. Der Unterschied ist, dass diese Welten keinen Zentralstern zu haben scheinen, dem sie angehören.

    „Das sieht wie ein Doppelplanetensystem ohne naheliegenden Stern aus“, sagte Giovanni Strampelli vom Space Telescope Science Institute. Obwohl diese Beobachtungen bisher nur vorläufig sind, könnte es sich um das erste bekannte System dieser Art handeln.

    Allerdings taucht das ungewöhnliche Paar in der Fluganimation durch den Nebel nicht auf. Dafür gibt es auf dieser virtuellen Reise in den wundersamen Nebel genügend andere Sterne zu entdecken.

    Der Artikel wurde ursprünglich in englischer Sprache auf NationalGeographic.com veröffentlicht.

     

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