Der Nachthimmel im Juli 2018

Der längste Blutmond, der hellste Mars und ein Sternschnuppenhöhepunkt bringen die Julinächte zum Leuchten.

Von Andrew Fazekas
Veröffentlicht am 3. Juli 2018, 12:52 MESZ
Auf dieser Aufnahme des Hubble-Weltraumteleskops sind einige Merkmale der Mars-Oberfläche erkennbar.
Auf dieser Aufnahme des Hubble-Weltraumteleskops sind einige Merkmale der Mars-Oberfläche erkennbar.
Foto von NASA Goddard

Im Juli kommt der Mars der Erde so nahe wie seit 15 Jahren nicht mehr, die längste totale Mondfinsternis des Jahrhunderts steht bevor und als wäre das noch nicht genug, legt Pluto einen seltenen Auftritt hin. Zum krönenden Abschluss des Monats gibt es dann noch ein paar Sternschnuppen für alle.

Venus und Regulus – 9. Juli

Die strahlende Venus zieht am 9. Juli am „Herzen“ des Sternbilds Löwe vorbei, dem Hauptstern Regulus.
Foto von Illustration by A. Fazekas, Skychart

Im Juli hält es sowohl das Sternbild Löwe als auch die Venus nicht allzu lange am Himmel – beide sind nach Mitternacht nicht mehr zu sehen. Wer am 9. Juli aber kurz nach Sonnenuntergang gen Westen blickt, sollte den hellen Hauptstern des Löwen Regulus neben dem strahlenden Abendstern entdecken können. Das kosmische Paar wird nur ein Grad voneinander entfernt am Himmel stehen, was ungefähr der Breite von zwei Vollmonden entspricht.

Opposition des Pluto – 12. Juli

Pluto zeigt sich am 12. Juli von seiner schönsten Seite und wird mit Teleskopen im Sternbild Schütze sichtbar sein.
Foto von Illustration by A. Fazekas, Skychart

In der Nacht vom 12. auf den 13. Juli begibt sich der Zwergplanet am Rande unseres Sonnensystems in Opposition. Von unserer Perspektive aus wird er also genau gegenüber der Sonne stehen. Der kleine Himmelskörper befindet sich derzeit im Sternbild Schütze, das am südlichen Nachthimmel erstrahlt.

Allerdings ist es gar nicht so einfach, Pluto zu entdecken. Im Schnitt ist er 5,8 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt, wobei sein Abstand durch seine elliptische Bahn stark variiert. Selbst in seiner Opposition leuchtet er nicht stark genug, um ihn mit bloßen Augen zu entdecken. Wer ein Teleskop zur Verfügung hat, kann den Zwergplaneten aber die ganze Nacht lang verfolgen.

Mond und Jupiter – 20. Juli

Vor genau 49 Jahren am 20. Juli landete mit Apollo 11 die erste bemannte Raumfähre auf dem Mond. Ein Blick in den frühen Nachthimmel wird an diesem Datum den leuchtenden Halbmond offenbaren, der am Jupiter im Sternbild Waage vorbeizieht.

Ein paar Nächte nach dem Jupiter ist auch der Saturn wieder an der Reihe, sich mit dem Mond in Stelldichein zu geben. Mit entsprechender Kameraausrüstung wird das Paar ein lohnenswertes Motiv abgeben, wenn es gemeinsam im Sternbild Schütze schwebt. Der Saturn erreichte seine Opposition zudem erst vor wenigen Wochen, sodass der Planet mitsamt seinen Ringen und Monden auch weiterhin ein spannendes Bild für Teleskopbesitzer abgibt.

Mars in Hochform – 27. Juli

Der leuchtend helle Mars wird am 27. Juli so gut zu sehen sein wie seit 2003 nicht mehr. Zusammen mit dem Vollmond und dem Sternbild Steinbock sorgt er für einen besonderen Anblick.
Foto von Illustration by A. Fazekas, Skychart

Der Rote Planet in unserer direkten Nachbarschaft erreicht in dieser Nacht seine Opposition und wird ungewöhnlich nah an der Erde vorbeiziehen. Das bedeutet, dass er am Himmel so groß und hell erscheinen wird wie seit 2003 nicht mehr. Für ein paar Wochen wird er sogar heller strahlen als der Jupiter.

Der Mars geht kurz nach Sonnenuntergang auf und verbleibt bis kurz vor Sonnenaufgang am Nachthimmel. Mit entsprechend leistungsstarken Teleskopen wird man sogar einige seiner auffälligen Besonderheiten entdecken können, beispielsweise die Eisdecke an seinem nördlichen Pol.

Totale Mondfinsternis – 27. Juli

Der Mars ist nicht der einzige Himmelskörper, der in jener Nacht rot leuchten wird. Die glücklichen Himmelsbeobachter in Europa, Afrika, Asien und Australien können am 27. Juli den längsten Blutmond des gesamten Jahrhunderts beobachten. Diese totale Mondfinsternis, bei der der Mond in den Kernschatten der Erde gleitet, wird insgesamt 1 Stunde und 43 Minuten währen.

In Mitteleuropa wird allerdings nicht das gesamte Spektakel sichtbar – aber immerhin der Teil, auf den alle warten. Hier geht der Mond am späten Abend auf und kurz darauf beginnt die totale Finsternis gegen 21:30 Uhr. Seine maximale Verdunkelung erreicht der Mond etwa 50 Minuten später. Gegen 23:15 Uhr endet die totale Finsternis und eine weitere Stunde später ist auch die partielle Finsternis vorüber.

Die genauen Uhrzeiten für den eigenen Standort kann man im Internet zum Beispiel auf timeanddate.de abrufen. 

Höhepunkt der südlichen Delta-Aquariiden – 30. Juli

Am 30. Juli sollte man den Blick gen Sternbild Wassermann richten, aus dem die Sternschnuppen der südlichen Delta-Aquariiden zu entspringen scheinen.
Foto von Illustration by A. Fazekas, Skychart

Die südlichen Detla-Aquariiden (oder Juli-Aquariiden) erfreuen uns vom 12. Juli bis 23. August mit Sternschnuppen. Ihren Höhepunkt erreichen sie aber etwa vom 28. bis 30. Juli. In besonders ergiebigen Nächten kann man mehr als ein Dutzend Sternschnuppen pro Stunde entdecken, wenn man weit genug von den Lichtern großer Städte entfernt ist. Die Meteore werden aus dem Sternbild Wassermann am südöstlichen Nachthimmel zu entspringen scheinen.

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