Notfallrucksack: Was sollte man in einer Notlage in der Wohnung griffbereit haben?
Hochwasser, Brände, Gaslecks: Immer wieder müssen Menschen in Notfällen fluchtartig ihre Wohnung verlassen. Hilfreich ist dann ein Notfallrucksack, in dem wichtige Dokumente und Überlebensnotwendiges bereit liegen. An was man denken sollte.
Vor allem Hochwasser führen in Deutschland immer wieder dazu, dass Menschen evakuiert werden müssen – und im schlimmsten Fall nicht sofort in ihr Haus zurückkehren können.
Hochwasser, Erdbeben, Gaslecks, der Fund einer Weltkriegsbombe, Einsturzgefahr des Hauses aufgrund eines Sturmes oder – je nach Wohnort – Lawinen- oder Waldbrandgefahr: Es kann schnell passieren, dass man sein Heim ganz ungeplant für mehrere Tage verlassen muss, in extremen Situationen sogar für immer.
Während sogenannte Prepper – Menschen, die sich extrem ausgiebig auf verschiedenste Katastrophenfälle vorbereiten – ihr ,Prepping‘ für einen Notfall oft auf die Spitze treiben, kann ein gewisses Maß an Planung durchaus sinnvoll sein. Das sagt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), das für den Fall der Fälle hilfreiche Listen zur Verfügung stellt.
Was in den Notfallrucksack gehört und wie wichtig dieser wirklich ist.
Papiere, Notfallrationen, Hygieneartikel – diese Dinge dürfen im Notfallrucksack nicht fehlen.
Notfallhilfe
Der wichtigste Teil des Equipments sind persönliche, möglicherweise überlebensnotwendige Medikamente. Darüber hinaus sollte kein Rucksack Erste-Hilfe-Material, Hygieneartikel wie Zahnbürste und Zahnpasta sowie Tampons missen. Wichtig kann außerdem ein batteriebetriebenes Radio sein, mit dem Nachrichten verfolgt werden können oder die Kommunikation in Krisensituationen aufrechterhalten werden kann. Noch wichtiger sind aber ein Taschenmesser und eine Taschenlampe mit Reservebatterien.
Im Falle einer Umweltkatastrophe oder eines Brandes können zusätzlich Arbeitshandschuhe, Schutzmasken oder ein Atemschutz hilfreich sein.
Eine gut geführte Dokumentenmappe
Die meiste Arbeit macht nach einem eventuellen Verlust der Wohnung oder des Hauses wohl die Wiederbeschaffung wichtiger Dokumente. Deshalb gehören auch diese in den Notfallrucksack.
Zu den wichtigsten Unterlagen, die meist sogar im Original oder als beglaubigte Kopie eingepackt werden sollten, gehören: Geburts-, Heirats-, und Sterbeurkunden oder das Familienstammbuch, wichtige Verträge wie Miet- oder Leasingverträge, Sparbücher und Wertpapiere oder Aktien, Fahrzeugpapiere, wichtige Zeugnisse sowie das Testament und – falls vorhanden – Patientenverfügungen und Vollmachten.
Als einfache Kopie sollte man außerdem zumindest Personalausweis, Reisepass, Führerschein und den Impfpass im Rucksack haben. Dazu am besten auch noch Grundbuchauszüge, Nachweise über empfangene Leistungen wie Versicherungsprämien, Meldenachweise, Rechnungen und Kaufverträge von Auto, Laptop und anderen großen Anschaffungen und Mitglieds- oder Beitragsbücher von Verbänden, Vereinen oder sonstigen Organisationen.
Wasser- und Essensvorräte
Auch an die Verpflegung muss gedacht werden. Das Amt empfiehlt Rationen für mindestens zwei Tage in staubdichter Verpackung, dazu eine Thermosflasche mit Wasser, Essgeschirr und Besteck sowie einen Dosenöffner. Bei den Lebensmitteln kann man beispielsweise auf verzehrfertige Snacks wie Müsliriegel oder Nüsse zurückgreifen. Außerdem kann man Notnahrung oder Konserven einpacken, die oft viele Jahre haltbar sind und lange im Rucksack gelagert werden können.
Wie sinnvoll ist der Notfallrucksack?
„Der Notfallrucksack soll Sie in die Lage versetzen, die ersten Tage nach einer Evakuierung zurechtzukommen – sei es in einer Notunterkunft oder bei Bekannten“, so eine Meldung des BBK. „Dabei gilt: Ein Rucksack pro Familienmitglied.“
Das BKK rät außerdem, den Notfallrucksack griffbereit in der Wohnung zu deponieren – einen Rucksack deshalb, weil er leicht auf dem Rücken getragen werden kann und die Bewegungsfreiheit nicht einschränkt. Auf diese Weise vorbereitet zu sein, sei gerade im Angesicht der sich häufenden Hochwasser-Ereignisse und der durch den Klimawandel verursachten Umweltkatastrophen wichtig.
In einer solchen Krisensituation ist es kaum möglich, noch strukturiert zu denken, so das BBK, eine geeignete Vorbereitung nehme einem zumindest den Stress ab, an alles Wichtige zu denken.