Eine Fotoreise in die bunte Welt des Meeres

Ein Tauchlehrer kombiniert seine Liebe zum Meer mit seiner Leidenschaft für die Fotografie, um für den Naturschutz einzutreten.

Von Sarah Polger
bilder von Shane Gross
Veröffentlicht am 21. Nov. 2017, 17:30 MEZ
Karibische Riffhaie
Karibische Riffhaie schwimmen nah an einer Kamera in den Gärten der Königin von Kuba vorbei. „Ich habe meine Kamera auf einem Stein platziert, von dem ich wusste, dass sie sich oft in dessen Nähe rumtreiben“, sagt der Fotograf Shane Gross, „und habe einen Fernauslöser benutzt, um Fotos zu schießen, als sie ankamen und meine Kamera durch die Gegend stießen.“
Foto von Shane Gross, National Geographic Your Shot

„Zwischen der Unterwasserwelt und der Oberfläche liegt das, was die Fotografie so besonders macht“, sagt der Fotograf Shane Gross. Schon als Kind lag ihm der Schutz des Meeres am Herzen, und so strebte er danach, sein Leben im Meer zu verbringen. Mit der Zeit führte ihn sein Weg von der Meeresbiologie zur Fotografie. „Ich habe herausgefunden, dass Fotografie eine bessere Möglichkeit ist, um den Tieren nahe zu kommen, die ich liebe“, sagt Gross.

Mittlerweile lebt Gross auf den Bahamas, wo er als Tauchlehrer arbeitet und das ganze Jahr über der Fotografie nachgeht. Er nimmt am National Geographic-Wettbewerb zum Naturfotografen des Jahres 2017 teil, um seine Bilder zu zeigen. „Ich glaube, ich bin nicht allein mit dem Gefühl, von all den Problemen überwältigt zu sein, die unseren Planeten bedrohen. Aber ich glaube, wenn ich meine Fähigkeiten und meine Leidenschaft dem Schutz der Meere widme, kann ich etwas Kleines bewirken, und das treibt mich an“, sagt er.

BELIEBT

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    Zitronenhaie verbringen ihre ersten Lebensjahre in der Nähe von Mangrovenbäumen, die ihnen zum Schutz vor größeren Raubtieren dienen. Um ihr Ökosystem einzufangen, schoss Gross ein Under-Over-Foto eines jungen Zitronenhais.

    Gross plant seine Shootings sehr sorgfältig und arbeitet oft mit Wissenschaftlern vor Ort zusammen, um die Tiere und die Umgebung, die er ablichtet, besser zu verstehen. Als er die Gärten der Königin in Kuba besuchte, wollte Gross die Haie der Region aus einer neuen Perspektive einfangen. Er stellte seine Kamera an einem Felsen auf und ließ sie in Richtung Oberfläche zeigen. Dann nutzte er einen Fernauslöser, um Bilder des marinen Lebens in der Region zu machen. „Diese Haie sind nicht gerade scheu, aber sie halten trotzdem anderthalb Meter Abstand zu Tauchern, also wollte ich mich aus der Gleichung herausnehmen. Ich dachte, es gäbe eine Chance, dass sie neugierig genug wären, um zur Kamera zu schwimmen, wenn dahinter kein Taucher warten und sie abschrecken würde. Ich habe nicht das Bild bekommen, das ich mir vorgestellt hatte, aber das hier ist sogar besser.“

    Um die Spiegelung des Spitzkrokodils in den Gärten der Königin in Kuba einzufangen, näherte sich Gross dem Tier ganz langsam im Laufe von zwei Stunden.

    Um eine sehr persönliche Nahaufnahme eines Krokodils zu machen, begann Gross schon Monate vorher mit seiner Planung. „Ich hatte etwa sechs Monate Vorbereitungszeit, bevor ich ins Wasser ging. Als ich also das erste Krokodil in den Mangroven sah, war ich aufgeregt“, erinnert sich Gross. Geduld war der Schlüssel für diese Aufnahme der bemerkenswerten Spiegelung unter Wasser. „Das Krokodil war sehr schüchtern. Ich habe fast zwei Stunden gebraucht, um mich ihm ganz langsam zu nähern, bevor es meine Anwesenheit akzeptierte. Ich habe nur ein paar Aufnahmen gemacht, bevor die Leute im Boot mir zuriefen, dass es Zeit zu gehen sei. Man bekommt nie so viel Zeit, wie man gern hätte, wenn man Unterwasseraufnahmen macht.“

    Was steht für Gross als nächstes an? Er arbeitet an einer Story über den Nassau-Zackenbarsch. Dieser karibische Fisch ist eine stark gefährdete Art, die laut Gross jedoch noch immer oft auf den Speisekarten kubanischer Restaurants zu finden ist. Zusammen mit einem Team aus Wissenschaftlern will er eine Expedition zu einem der Laichplätze der Fische unternehmen. „Ich hab das schon letztes Jahr versucht, aber da haben wir das Ereignis nicht miterlebt. Aber wir haben illegale Fallen voller Zackenbarsche gefunden. Ich hoffe, wir (und die Zackenbarsche) haben dieses Jahr mehr Glück.“

    Gross setzt sich nach wie vor leidenschaftlich dafür ein, die Öffentlichkeit zu informieren und mit seinen Bildern Geschichten über das Meer und seine Bewohner zu erzählen. „Wenn ihr nicht sicher seid, ob der Fisch, den ihr esst, mit nachhaltigen Methoden gefangen wurde, oder wenn ihr euch nie gefragt habt, welche Auswirkungen eure Ernährung hat, dann betrachtet das hier als euren Weckruf. Was ihr im Supermarkt oder im Restaurant kauft, hat einen gewaltigen Einfluss.“

    Shane Gross auf seiner Webseite folgen.

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