Galerie: Der letzte Honigjäger von Nepal
Tollkühn erntet Mauli Dhan einen Honig, der von den größten Honigbienen der Welt bewacht wird – und von launischen Geistern.
Veröffentlicht am 10. März 2022, 07:31 MEZ

Maulis Assistent Asdhan Kulung (r.) hält eine Bienenwabe fest, während Mauli sie vom Felsen sägt. Sobald ein Stück der Wabe abgetrennt ist, wird sie per Seil zu Boden gelassen. Der Ernteprozess kann Stunden dauern.
Foto von Renan OzturkKliffhänger: Mauli Dhan klettert eine dreißig Meter lange Strickleiter hinauf, um seine Beute zu erreichen – ein Bienennest voller „Tollhonig“. Dabei muss er Ruhe bewahren. Bevor er das Sicherheitsseil neben sich zu fassen bekommt, könnte jeder Fehler tödlich sein.
Foto von Renan OzturkDreizehn Kilometer wanderte Maulis Gruppe durch den Dschungel, um an diesen Ort am Fluss Hongu zu gelangen. Nun hängt der Honigjäger an einer Strickleiter, die oben am Kliff befestigt ist, und hackt mit dem Bambusstab auf einen Bienenstock ein, um ihn von dem Felsen zu brechen.
Foto von Renan OzturkEin Blick auf die Felswand: Mit zerstochenem Gesicht und völlig entkräftet ruht Mauli sich nach der Honigernte aus. Er findet seine Arbeit nicht weiter beachtlich. Schließlich wurde er, wie die Kulung glauben, von einem Geist dazu auserwählt.
Foto von Renan OzturkBalance-Akt: Sancha Kulung gehört zu Maulis Gruppe, die die Ausrüstung durch den Dschungel transportiert. Hier wuchtet er die 55 Kilo schwere Strickleiter über eine eilig gebaute Bambuskonstruktion. Der vom Monsun angeschwollene Fluss hatte die alte Brücke fortgerissen.
Foto von Renan OzturkKeine Angst zu zeigen, sei das Entscheidende, wenn man einem Schwarm aufgeregter Bienen begegne, sagt Mauli. Dennoch verzieht er hier das Gesicht vor Schmerzen: Die Bambusseile schneiden ihm beim Aufstieg in die Haut. Und bei jeder Ernte trägt er bis zu 40 Stiche davon.
Foto von Renan OzturkNach dem Einsatz erholt sich das Team neben acht Honigwaben. Bis zu einem gewissen Punkt ist die Ernte eine Gemeinschaftsarbeit. Doch nur der Chef-Honigjäger Mauli darf der Tradition zufolge Waben von den Felsen schneiden – denn er hat als Einziger von dem Geist Rangkemi geträumt.
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