Galerie: Ungewöhnliche Aufnahmen: Vögel und Fledermäuse „verkalken“ in afrikanischem See
Veröffentlicht am 10. März 2022, 07:31 MEZ

STEINSCHWALBE – Eine „kalzifizierte“ Schwalbe singt in steinerner Stille am Natronsee in Tansania. Dieser enthält so viel Soda und Salz, dass er „in Sekundenschnelle die Tinte aus meinen Kodak-Filmrollen ziehen würde“, wie der Fotograf Nick Brandt es ausdrückt.
Foto von Nick BrandtFLEDERMAUSMUMIE – In diesem Porträt aus dem Jahr 2012 wirkt die Fledermaus, die Brandt fotografiert hat, fast wie ein Dekoartikel für Halloween. Der Natronsee ist nach dem Mineral Natron (oder Natriumhydrogenkarbonat) benannt, das auch von den alten Ägyptern zur Herstellung von Mumien verwendet wurde. Jaimi Butler vom Great Salt Lake Institute des Westminster College in Utah sagte, dass sie am Ufer des nördlichen Seeabschnitts „gepökelte“ Vögel gefunden hat. Sie hatten eine so dicke Salzkruste, dass sie starr in ihrer Position verblieben, wenn man sie aufhob. Laut Butler kommen aber auch gesunde Vögel an den See. Die toten Tiere könnten also solche sein, die an Krankheiten oder durch andere Ursachen umkamen.
Foto von Nick BrandtKÖNIGLICHER ADLER – Ein Schreiseeadler verharrt in einer majestätischen Pose. Laut Brandt wird das Tier in dieser Aufnahme von 2012 „im Tod wieder lebendig“. Weil das Wasser so basisch ist, gibt es dort nur eine einzige heimische Fischart, Oreochromis alcalica. Es ist aber nicht nur salzig, sondern auch heiß: Die Tagestemperaturen in dem Gebiet erreichen regelmäßig 40 °C.
Foto von Nick BrandtSCHWIMMENDER FLAMINGO – Ein Zwergflamingo scheint in dieser Aufnahme von 2010 auf dem Natronsee zu schwimmen. Der Sodasee ist ein wichtiger Lebensraum für Zwergflamingos: Drei Viertel der Population dieser Art nutzen den abgelegenen See, der eine reichhaltige Nahrungsquelle darstellt, als Brutgebiet.
Foto von Nick BrandtSTUMME TAUBE – In diesem Porträt aus dem Jahr 2010 scheint die Taube ihre Flügel einzufalten. In den Schwarz-Weiß-Fotografien sieht man es zwar nicht, aber der Natronsee hat eine charakteristische rote Färbung, die durch die darin lebenden Cyanobakterien entsteht.
Foto von Nick Brandt