Die besten Sommerreiseziele 2017

Packt eure Taschen für Abenteuer, Erholung und Kultur.

Von Jodi Ettenberg
Veröffentlicht am 9. Nov. 2017, 03:33 MEZ
Coco Island ist ein Nationalpark vor der Küste von Costa Rica und gehört zum UNESCO-Welterbe. Man kennt die Insel vielleicht aus „Jurassic Park“, aber viel von ihrer Schönheit liegt unter der Wasseroberfläche.
Foto von Harald Slauschek, GETTY IMAGES

Auf dieser Rundreise zu den schönsten Reisezielen des kommenden Sommers ist für jeden etwas dabei. Von exquisiten Food Festivals und Kunstausstellungen bis zu den Naturwundern abgelegener Inseln haben wir zehn Abenteuer und Erlebnisse zusammengestellt, die man so schnell nicht vergisst.

FÜR DIE UMWELTFREUNDLICHEN: BONITO, BRASILIEN

Schnappt euch euren Schnorchel und geht auf Höhlenerkundung im abgelegenen Rio da Prata.

Bonito in der brasilianischen Provinz Mato Grosso do Sul ist ein erstklassiges Reiseziel für Ökotourismus. Was ihm an Größe fehlt, macht es mit seiner natürlichen Pracht, seinen Wasserfällen und Höhlen und seiner geschäftigen Unterwasserwelt wett. 2013 wurde die Region zum besten Reiseziel für verantwortungsvollen Tourismus gewählt. Durch ein preisgebundenes Gutscheinsystem können Reiseagenturen Besuche ausdehnen und sich auf Nachhaltigkeit konzentrieren. Die Sehenswürdigkeiten liegen nicht gerade nah beieinander und die Eintrittspreise sind nicht billig – aber die unglaubliche Schönheit Bonitos zu erleben, ist eine lohnenswerte Investition. Schnorchelt in den kristallklaren Wassern des Rio da Prata, in dem es von Fischen nur so wimmelt. Erkundet die Lagoa Azul, eine Höhle mit einem See, dessen Wasser durch die Lichtbrechung sowie den Kalkstein und das Magnesium blau erscheint. Der Wanderweg von Estância Mimosa lädt mit seinen zahlreichen Wasserfällen zum Wandern ein. Abenteuerliche Reisende sollten sich auch nicht die Abismo Anhumas entgehen lassen, eine Unterwasserhöhle voller Stalagmiten und Stalaktiten, die man erreicht, indem man sich in eine Felsspalte abseilt. In den Monaten Juni, Juli und August ist es trockener, aber auch kühler und ruhiger. Durch die begrenzte Anzahl an Gutscheinen hat man dann allerdings auch größere Chancen, sich alles anzusehen, ohne warten zu müssen.

FÜR DIE GROSSSTADTFANS: ROTTERDAM, NIEDERLANDE

In dieser aufsteigenden europäischen Stadt kann man die Architektur genauso genießen wie das gute Essen.

BELIEBT

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    Ob man auf der Jagd nach frischen Lebensmitteln oder heißem Kaffee ist oder einfach nur einen Blick auf das größte Kunstwerk der Welt werfen will – die „Markthal“ hat eine Menge zu bieten. Lasst das Horn of Plenty auf euch wirken, das Werk des Künstlers Arno Coenen, das in diesem weiten Raum besonders gut zur Geltung kommt.
    Foto von museimage/Getty Images

    Rotterdam wurde ursprünglich im 13. Jahrhundert gegründet und ist nun die zweitgrößte Stadt in den Niederlanden. Der nur 30 km von der Nordsee entfernte Ort wurde im Zweiten Weltkrieg als strategische und wichtige Industriestadt stark bombardiert. Mittlerweile hat sich Rotterdam zu einer zeitgenössischen und einzigartigen Metropole mit einer Mischung aus einheimischer und ausländischer Architektur entwickelt. Lasst euch den leuchtenden neuen Luchtsingel (Luftkanal) nicht entgehen. Die gelbe Brücke wurde per Crowdfunding finanziert und verbindet drei ehemals unzusammenhängende Bereiche miteinander. Damit hat sie den Norden der Stadt förmlich transformiert. Bestaunt Arno Coenens faszinierendes Kunstwerk in der Markthal, einem hufeisenförmigen, überdachten Marktplatz an der Rotte. Für die Musikliebhaber gibt es im Juli das weltberühmte North Sea Jazz Festival am Hafen von Rotterdam.

    FÜR ALLE, DIE GERN EIN FISCH WÄREN: COCOS ISLAND, COSTA RICA

    Auf einem Unterwasserabenteuer kann man der Realität für ein Weilchen entfliehen.

    Weißspitzen-Riffhaie, Buckelwale und Tümmler sind nur einige der Meerestiere, die sich um Cocos Island herum tummeln. Die größte Attraktion des Taucherparadieses sind jedoch die Hammerhaie.

    Als erfahrener Taucher ist eine Reise nach Cocos Island in Costa Rica genau das Richtige. Die Insel bietet eine Vielfalt an Wanderwegen, Dschungel und Landtieren – aber der beste Besuchsgrund verbirgt sich unter Wasser. Ein buntes Treiben aus Hammer-, Tiger-, Galapagos- und Walhaien sowie Mantarochen, Delfinen und gelegentlichen Walen lockt zahlreiche Besucher. Cocos hat die größte Biomasse an Raubtieren, die bisher in einem pazifischen Meeresökosystem gemessen wurde. Am besten eignen sich die Sommermonate zum Tauchen, wenn die nährstoffreichen Wassermassen auf die unter Wasser liegenden Mini-Gebirge treffen und Hammerhaie anziehen. Sie kommen auch für eine „Reinigung“ nach Cocos. Kleine Barbier-Falterfische ernähren sich von den Parasiten, die an den Köpfen, Mäulern und Kiemen von Hammerhaien leben. Die abgeschiedene Insel befindet sich stolze 550 km entfernt von Punta Ares, aber die Reise lohnt sind. Schließlich hat schon Jaques Cousteau gesagt, es sei „die schönste Insel der Welt.“ Wie könnte man da widersprechen?

    FÜR ALLE FREUNDE DER MUSIK: NASHVILLE, TENNESSEE

    Man nennt sie nicht umsonst die „Music City“.

    In Nashville, Tennessee, gibt es Tag und Nacht keinen Mangel an großartiger Musik. Manche Musiker spielen an einem einzigen Abend sogar an mehreren Orten.
    Foto von Will Van Overbeek, National Geographic Creative

    Im Juni findet das CMA Music Festival statt. Dann pilgern Countrymusikfans aus der ganzen Welt nach Nashville, um sich vier Tage lang die Livekonzerte von mehr als hundert Künstlern anzusehen, inklusive der kostenlosen Shows in Downtown. Wenn Country nicht so euer Ding ist, gibt es die Straße runter in Manchester, Tennessee, noch das Bonnaroo Music Festival, das zur gleichen Zeit stattfindet. Dort findet man 150 Künstler und Bands, Comedy Shows sowie Kunst und Workshops – ganz allein für euch und 80.000 Freunde. Auch kostenlose Musik ist reichlich zu bekommen: das Let Freedom Sing-Konzert am 4. Juli, gefolgt vom Live on the Green im Public Square Park im August und dem skurrilen Tomato Art Festival in East Nashville vom 11. bis 12. August. Es ist ein passendes Jahr für einen Besuch in Graceland und „Elvis-Land“ in Memphis, da am 16. August der 40. Jahrestag von Elvis Presleys Tod ist. Auch am 21. August wird man sich Nashville nicht entgehen lassen wollen: Dann zieht die totale Sonnenfinsternis über das Land hinweg, und Music City befindet sich direkt auf ihrem Pfad.

    FÜR HAUTNAHE BEGEGNUNGEN: VULKAN-NATIONALPARK, RUANDA

    Bestaunt die Schönheit und Gelassenheit der majestätischen Affen.

    Von Juni bis September ist Trockenzeit im Vulkan-Nationalpark – das macht die langen Wanderungen für Mensch und Schuhwerk deutlich angenehmer. Hier kann man den prachtvollen und massigen Tieren ganz nah kommen.
    Foto von Nature Picture Library/Alamy Stock photo

    Ruanda hat sich zu einem führenden Land in Sachen Naturschutz entwickelt, besonders hinsichtlich des Schutzes der vom Aussterben bedrohten Berggorillas. 1981 gab es nur noch 254 der Tiere in Ruanda. Mittlerweile steigt die Zahl der Primaten jedoch wieder. Mit einem Sommerbesuch im Parc National de Volcans im Virungamassiv kann man diese Bemühungen auf einer Ökotourismus-Wanderung unterstützen. Der zwei Stunden von der Hauptstadt Kigali entfernt liegende Park dient als Ausgangspunkt für die Entdeckung von Gorillas und anderen Wildtieren. Außerdem kann man auch die Wanderroute zum Grab von Diane Fossey an den Hängen des Bisoke entlangwandern. Momentan gibt es zehn Gorillafamilien, die an Besucher gewöhnt sind, jede davon mit mindestens einem Silberrücken – manche sogar mit drei oder vier. Der Park setzt ein striktes Limit von 80 Menschen pro Tag durch, die die Gorillas beobachten dürfen. Dazu müssen vor der Reise Genehmigungen bestellt werden.

    FÜR ALLE AUF DER SUCHE NACH GROSSER KUNST: SEATTLE, WASHINGTON

    Nutzt die Sommersonne in diesem Wunder des Pazifischen Nordwestens – und erkundet während gelegentlicher Regengüsse die Museen.

    Yayoi Kusamas Infinity Rooms gaben der zugehörigen Ausstellung ihren Namen. Aber auch der Obliteration Room ist ein beliebtes Kunstwerk, das die Besucher zum Mitmachen einlädt.
    Foto von The Washington Post/Getty Images

    Auch, wenn die Sommersonne zu viel Spaß im Freien einlädt, empfehlen wir, die Wanderungen und Fährenfahrten in Seattle durch immersive Kunsterfahrungen zu ergänzen. Schaut euch einen Film während des Internationalen Filmfestivals an – dem größten seiner Art in den USA –, das dieses Jahr seinen 43. Geburtstag feiert. Vom 18. Mai bis 11. Juni gibt es dort mehr als 400 Filme aus 80 Ländern zu sehen. Oder soll es lieber Tanzen sein? Dann sollte man sich das Seattle International Dance Festival nicht entgehen lassen, das die Stadt vom 9. Juni an 16 Tage lang in eine Explosion aus Tanz und den Künsten verwandelt, sowohl drinnen als auch draußen. Kunstliebhaber können in einem der magischen Unendlichkeitsräume von Yayoi Kusamas Ausstellung schweben, die am 30. Juni im Seattle Art Museum eröffnet wird. Natürlich muss auch Bumbershoot erwähnt werden, welches die Rolling Stones als „eine der coolsten Fiestas zum Tag der Arbeit im ganzen Land“ bezeichnet haben.

    FÜR EINEN BLICK IN DIE GESCHICHTE: SAN JUAN, PUERTO RICO

    Alte Festungen und spannende Museen locken mit einem Blick in die Vergangenheit.

    Verliert euch in der Geschichte des alten San Juan.

    Puerto Rico wurde 1493 von der spanischen Krone annektiert und 1898 an die USA abgetreten. Deren Währung gilt hier auch heute noch. Spaziert durch das alte San Juan und lasst die leuchtenden Farben und die Kolonialarchitektur auf euch wirken. Im Anschluss daran kann man auf einen kostenlosen Wagen für Touristen aufspringen und hat dann drei Routen zur Auswahl. An der Spitze der Halbinsel ragt La Fortaleza auf. Das Kastell aus dem 16. Jahrhundert wurde erbaut, um die Stadt und die Bucht von San Juan zu beschützen. Bei Regen kann man sich stundenlang im Museo del Mar und Museo de las Américas unterhalten lassen. Bei schönem Wetter kann man sich mit der Fähre oder dem Flugzeug an den Strand von Vieques Island bringen lassen, das sich nur ein paar Kilometer vor der Küste Puerto Ricos befindet. Hier kann man durchaus eine Nacht verbringen, um das biolumineszente Wasser der Mosquito Bay zu erleben und die Stadt Esperanza zu erkunden. Weil im Sommer Hurrikansaison ist und Puerto Rico daher nicht so gut besucht ist wie in anderen Monaten, ist es insgesamt auch preiswerter und nicht so überlaufen.

    FÜR DIE ABENTEUERLUSTIGEN: DIE LEVADAS VON MADEIRA, PORTUGAL

    Folgt dem Lauf des Wassers in den Wäldern von Madeira.

    Bei Wanderungen auf alten Wasserwegen kann man die atemberaubenden Aussichten auf Madeira genießen.
    Foto von Ricardo Pestana

    Portugal hat eine Menge zu bieten, und auch ein Ausflug jenseits des Festlands offenbart lohnenswerte Reiseziele. Um mal eine andere Facette von der Geschichte des Landes zu erkunden, kann man sich nach Madeira begeben, das vor der Nordwestküste Afrikas liegt. Der strategische Zwischenstopp für portugiesische Entdecker überzeugt nicht nur durch hoch aufragende Berge und türkisfarbenes Wasser, sondern auch durch 3.100 km alter Wasserkanäle, die Levadas. Nachdem sich 1425 Siedler auf der Insel niedergelassen hatten, waren die Levadas ein entscheidender Faktor in der Bewässerung der Siedlungen. Sie funktionieren auch heute noch, und Besucher können sie über Wanderwege erkunden, welche den Verlauf des Wassers von den Bergen hinunter zum Meer nachzeichnen. 2017 bewarb sich Madeira um den Status als UNESCO-Welterbe für die Levadas. Am besten reist man also jetzt hin, bevor dem Rest der Welt auch auffällt, wie wunderschön sie sind. Erfahrene Wanderer können sich am Verada do Areeiro-Weg versuchen, während Anfänger lieber mit dem Verada dos Balcões beginnen.  Bereitet euch auf Wasserfälle, üppige Wälder und ein Gefühl der Ehrfurcht vor. Mehr Informationen kann man auf der Webseite Visit Madeira einholen, die auch hilfreiche Karten zur Verfügung stellt.

    FÜR DIE KULINARISCHEN ENTDECKER: HAWAII

    Ein Fest für die Sinne.

    Ob man sich nun mit einem Sommelier verbrüdern oder eine Schüssel mit Açaifrüchten von einem Imbisswagen ergattern will – auf Hawaii gibt es zahlreiche Möglichkeiten, auch seinem Magen einen exotischen Urlaub zu gönnen.
    Foto von Brown Cannon III

    Der jüngste Staat der USA ist bekannt für seine Surfmöglichkeiten, Vulkane und die leuchtend blauen Gewässer, die allesamt gute Gründe für einen Besuch sind. Wir haben aber noch einen weiteren: das Essen. Eines der am längsten laufenden und namhaftesten kulinarischen Events ist das Kapalua Wine & Food Festival auf Maui, das Anfang Juni stattfindet. Einheimische Winzer, Sommeliers und Köche der ganzen Insel (und von weiter weg) versammeln sich während des viertägigen Events. Ein Teil der Veranstaltung ist auch das Seafood Festival, bei dem die versierten Köche des Staats zeigen, was sie können. Ein etwas anderes Flair herrscht beim Eat The Street in Honolulu – einem kleinen Imbisswagenfest, das seit sechs Jahren jeden letzten Freitag im Monat stattfindet. Für den Freund des gepflegten Biers ist das mittlerweile fünfte jährliche Brauereifest ein Muss, das am 24. Juni in Hilo stattfindet. Zwischendurch kann man das herzhafte Poke genieße, Hawaiis Nationalgericht aus rohem Fisch, das sich gerade weltweit wachsender Beliebtheit erfreut.

    FÜR EINE GUTE MISCHUNG AUS WASSER UND WILDTIEREN: GALAPAGOSINSELN

    Liebäugelt mit den charmanten Tieren und wundervollen Landschaften dieser abgelegenen Inseln vor der Küste Ecuadors.

    Die Sommermonate sind Paarungszeit für die Blaufußtölpel, und im August kommen die Seelöwenjungen auf Galapagos zur Welt.
    Foto von Paul Souders, Getty Images

    Die Galapagosinseln befinden sich an einem Punkt, an dem verschiedene Meeresströmungen zusammenlaufen. Zusammen mit den umliegenden Meeresschutzgebieten bilden sie ein empfindliches äquatoriales Ökosystem, das auf der Erde einzigartig ist. Auch wenn es möglich ist, Tagesausflüge von umliegenden, größeren Inseln zu buchen, ist die beste Reisemöglichkeit eine Tauchkreuzfahrt. Das bietet zum Beispiel die neue National Geographic Endeavour II, die in Kombination mit Schlauchbootfahrten auch schwer zugängliche Bereiche und kleine Buchten erkundbar macht. Die Inseln, die Charles Darwins Evolutionstheorie inspirierten, werden zunehmend beliebter bei Touristen. Daher sollte man sie wohl eher früher als später besuchen. Es gibt dort nicht nur die größte bekannte Haidichte der Welt zu bewundern, sondern auch Land- und Meeresleguane, die es nirgendwo sonst auf der Erde gibt. Von Juli bis November bringt der Humboldtstrom kühles, nährstoffreiches Wasser, das Buckelwale anlockt. Im Sommer paaren sich außerdem die berühmten Blaufußtölpel, und im August kommen die Seelöwenjungen zur Welt.

    Jodie Ettenberg ist eine Reiseautorin und die Gründerin von Legal Nomads. Man kann ihr auf Twitter und Instagram folgen.

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