Digital Detox: 6 Reiseziele für den Urlaub von der Technik

Entkommt der allgegenwärtigen Digitalwelt, indem ihr an einen dieser sechs abgeschiedenen Orte auf der Welt reist.

Von Lindsay N. Smith
Veröffentlicht am 9. Nov. 2017, 03:40 MEZ

Ständige E-Mail-Meldungen, konstante Social-Media-Updates: Technologie ist unser allgegenwärtiger Begleiter, ob am Esstisch, im Büro oder auf dem Sofa. Die Echtzeitkommunikation der modernen Technologie mag sehr viele Vorteile bieten und kann besonders auf Reisen in fremde Umgebungen eine große Hilfe sein. Mitunter fühlt sich so mancher aber auch erschlagen von der ständigen Flut nach Nachrichten und Informationen.

Wer mal wieder so richtig Lust auf Urlaub vom Smartphone und Computer hat, wird mit unserer Liste sicher ein paar Inspirationen für einen Trip in die Ferne finden.

RAWAH WILDERNESS, MEDICINE BOW MOUNTAINS, COLORADO, USA

Die Rawah Wilderness in Colorado ist Teil des Roosevelt National Forest und erstreckt sich über mehr als 30.000 Hektar von Bergen, Gletscherseen und ausufernden Graslandschaften. Auf einer Wanderung inmitten dieser wilden Schönheit der Natur wird man den Netzempfang kaum vermissen. In dem Waldschutzgebiet geht es nur zu Fuß vorwärts – selbst Fahrräder sind verboten. Daher sollte man sorgsam alles packen, was man für einen Ausflug braucht – minus Tablet oder Computer.

Während des Aufenthalts sollte man sich an die Richtlinien des Forstdienstes halten, um zum Erhalte dieser empfindlichen Landschaft beizutragen. Die Gipfel erreichen in diesem Gebiet fast 4.000 Meter. Lagerfeuer sind ab einer Höhe von 3.300 Metern jedoch verboten, da sie die karge Vegetation aufzehren. Camper müssen zum Blue Lake und zum Hang Lake außerdem 400 Meter Abstand halten, da der Forstdienst dort neues Grasland anlegt und pflegt.

HALAWA VALLEY, MOLOKAI, HAWAII, USA

Eine Straße führt über die hawaiianische Insel Molokai bis zum Halawa Valley, von dem aus Besucher zum 76 Meter hohen Wasserfall Moa‘ula Falls wandern können. Am Rande dieser Insel der Naturschönheiten gibt es praktisch keine Netzabdeckung.
Foto von Richard A. Cooke III, National Geographic

Um auf diese abgelegene hawaiianische Insel zu kommen, muss man einen Flug über Honolulu oder Maui buchen. Die Insel ist aber auch ein technologisch eher abgeschiedener Ort – plant das in eure Reisevorbereitungen am besten mit ein. Man hat dort nur stellenweise Netzempfang, am Rande der Insel praktisch gar nicht.

Vergesst die Verbindung zum Rest der Welt und konzentriert euch auf die Verbindung zu der natürlichen Schönheit und der reichhaltigen Geschichte der Insel. Im Nordosten befindet sich das Halawa Valley. Der Weg dorthin führt durch versteckte Heiau – alte heilige Stätten oder Orte der Verehrung – und endet schließlich am Wasserfall Moa‘ula Falls. Dessen Kaskade rauscht an moosbewachsenen Felswänden 76 Meter in die Tiefe.

KLOSTER KOPAN, KATHMANDU, NEPAL

BELIEBT

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    Lichter erhellen den buddhistischen Stupa beim Kloster Kopan in Nepal. Wenn Besucher für eine Übernachtung oder einen Kurs am Kloster ankommen, werden sie gebeten, ihre elektronischen Geräte am Empfang abzugeben.
    Foto von Thomas L. Kelly, Aurora Photos

    Die Nutzung von Handys ist in Nepal generell zwar kein Problem, für eine Übernachtung im Kloster Kopan braucht man sich aber keine Gedanken um ausländische SIM-Karten und Ähnliches zu machen. Diese Gemeinschaft in Kathmandu konzentriert sich eher auf Spiritualität und das Leben im Hier und Jetzt. Besucher können das Kloster für einen Tag besuchen, Übernachtungen buchen oder an mehrtägigen Buddhismus-Kursen teilnehmen.

    Es gibt ein Internet-Café auf dem Gelände, das Gäste während privater Besuche nutzen können, um E-Mails zu schreiben und Kopien zu machen. Aber es gibt kein W-LAN auf dem Gelände. Das Kloster versucht der ständigen digitalen Verbindung entgegenzuwirken. Am Empfang werden Gäste gebeten, ihre Handys abzugeben und private elektronische Geräte nicht öffentlich zu benutzen. Es gibt auch so genug, mit dem man sich beschäftigen kann. Nehmt euch die Zeit, um den Mönchen bei ihrem Morgengebet beizuwohnen, besucht die Weihrauchfabrik des nahegelegenen Nonnenklosters oder meditiert in den Gärten.

    NATURSCHUTZGEBIET HORNSTRANDIR, ISLAND

    Wanderer folgen einem hochgelegenen, moosbewachsenen Pfad im isländischen Naturschutzgebiet Hornstrandir. Das Gebiet kann nur per Fähre oder Boot erreicht werden und verleiht dem ohnehin schon empfangsfreien Reiseziel eine extra Portion Abgeschiedenheit.
    Foto von Paul Mayall, Alamy

    An der nordwestlichen Spitze Islands befindet sich das Naturschutzgebiet Hornstrandir, dessen unberührte Landschaften sowohl tagtägliche Besucher als auch Wanderer anzieht. Das Gebiet ist nicht ganz einfach zu erkunden. Man gelangt dort nur per Fähre hin und hat im Anschluss nur eine einzige Fortbewegungsmöglichkeit: Laufen. Der Lohn sind einsame Küstenlinien, saftig grüne Täler und hoch aufragende Klippen.

    Da die Region so abgeschieden ist, wird man hier weder Netzempfang noch Internet finden. Aber keine Sorge: Man wird ohnehin viel zu beschäftigt damit sein, über die moosbewachsenen Hügel zu laufen und die großartige Sicht auf die Dänemarkstraße zu genießen. Anstatt seine Nachrichten zu checken, kann man die zahlreichen Vogelarten beobachten, die die Küstenklippen bevölkern. Außerdem durchstreifen die geschützten Polarfüchse die Wiesen.

    KAKADU-NATIONALPARK, AUSTRALIEN

    KAKADU-NATIONALPARK, AUSTRALIEN Ein Besucher überblickt Jarrangbarnmi, auch als Koolpin Gorge bekannt, im Kakadu-Nationalpark in Australien. Obwohl die Resorts in der Gegend oft W-LAN zur Verfügung stellen, können Besucher der modernen Technologie entgehen, indem sie auf einem der zahlreichen Campingplätze im Park übernachten.
    Foto von Universal Images Group/Getty Images

    Dieser australische Nationalpark wurde 1981 zum UNESCO-Welterbe erklärt und ist ein Wunder der Natur und Kultur. Hier finden sich alte Felsmalereien, eine ganze Bandbreite an Ökosystemen und einige der am besten erhaltenen Landschaften im Norden des Landes. Besucher, die eine authentische australische Erfahrung machen möchten, können mit einem lokalen Aborigine-Führer eine kulturelle Tour machen, nach Leistenkrokodilen Ausschau halten und an tosenden Wasserfällen entlangwandern.

    Im Kakadu-Nationalpark gibt es kaum oder gar keinen Netzempfang. Das macht es leicht, den Nachrichten und Anrufen zu entgehen, die den Urlaub stören könnten. Obwohl einige der Unterkünfte in der Region W-LAN haben, kann man sich der digitalen Versuchung entziehen, indem man mit einem Zelt und einer Matratze auf einem der vielen Campingplätze übernachtet.

    FALKLANDINSELN

    Eine Kolonie Schwarzbrauenalbatrosse ruht an der Küste des Steeple Jason Island auf den Falklandinseln. Auf diesem abgelegenen Archipel liegt der Fokus auf Flora und Fauna, nicht auf Technologie.
    Foto von Frans Lanting, National Geographic

    Lasst eure elektronischen Geräte daheim und erkundet die Falklandinseln Südamerikas. Das von Pinguinen bewohnte Archipel befindet sich fast 400 Kilometer östlich des südamerikanischen Festlandes im Atlantik. Dort sind 200 Vogelarten, Hunderttausende Pinguine und knapp unter 3.000 Menschen beheimatet. Obwohl die Einheimischen durchaus Mittel und Wege haben, technologisch mit dem Rest der Welt in Verbindung zu bleiben, wird man als Reisender kaum dasselbe Glück haben.

    Allerdings wird man ohnehin so eingenommen von den ganzen Tieren sein, die man beobachten kann, dass man die ganzen Social-Media-Nachrichten gar nicht vermissen wird. Von Seelöwen, die sich an den Sandstränden im Südosten suhlen, bis zu Kolonien von Schwarzbrauenalbatrossen auf den nordwestlichen Klippen werden die Inselbesucher die einzigartige Gelegenheit haben, die Flora und Fauna aus nächster Nähe zu bewundern. Das einzige elektronische Gerät, das man dann dabeihaben muss, ist eine Kamera.

    Wenn man mit National Geographic reist, hat man außerdem die Gelegenheit, auf derselben Reise die Königspinguine an den Stränden Südgeorgiens im Südatlantik zu sehen.

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