Québec City: Tipps, die ihr in keinem Reiseführer bekommt

Ein Besuch in Québec City bietet eine ganze Reihe von Aktivitäten in der Stadt und Kanadas zweitgrößter Provinz. 

Von Hannah Lott-Schwartz
Veröffentlicht am 12. März 2018, 15:30 MEZ
Besucher picknicken gemütlich entlang der Ufer des Sankt-Lorenz-Stroms.
Ein Besuch in Québec City bietet eine ganze Reihe von Aktivitäten in der Stadt und Kanadas zweitgrößter Provinz. 
Mit freundlicher Genehmigung von Tourism Québec

Die Filmemacher Tahria Sheather und der National Geographic Explorer Andy Maser fühlen sich in der Wildnis am wohlsten, wo sie die Überschneidungen von Kultur und Natur dokumentieren. In erster Linie sind sie jedoch Geschichtenerzähler, die zwischen den Zeilen der Vergangenheit lesen, um so ihre eigenen Erzählungen mit der Welt zu teilen. Und die Stadt Québec mit ihrer jahrhundertealten Geschichte und ihrer dennoch faszinierenden Lebendigkeit bietet ihnen dafür eine idyllische Landschaft, die es zu erforschen gilt.

„Als Filmemacher sind wir es gewohnt, lange unterwegs zu sein, um unser Ziel zu erreichen“, sagt Sheather. „Aber uns hat in Québec City und dem Umland wirklich überrascht, wie gut alles zu erreichen ist. Man hat alle Vorteile einer Metropole – Restaurants, Kunst, Kultur –, kann jedoch auch zahlreiche Abenteuer erleben.“

Hier sind die Tipps des Duos, um sich einen ersten Eindruck von Kanadas charmantester Provinz zu verschaffen, bevor man tief in ihre wilde Seite eintaucht.

Ein Spaziergang durch die Geschichte

Québec City ist zu gleichen Teilen kosmopolitisch und naturbelassen und verkörpert damit echte Romantik. Dabei vermischen sich die epikureische Pracht des Terroirs mit der europäischen und französischen Kultur sowie der herausragenden Architektur, die zum einen auf der Geschichte aufbaut, sie zum anderen jedoch auch ehrt. Es gibt viel zu entdecken, angefangen bei Québec City, deren Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Als einzige Stadt nördlich von Mexiko, die von einer Stadtmauer umgeben wird, sprüht die Provinzhauptstadt nur so vor erstaunlichen Überresten vergangener Zeiten, vom Kopfsteinpflaster bis zu den Kanonen, die den Sankt-Lorenz-Strom an der westlichen Stadtgrenze säumen. Hier, wo winzige Cafés und Boutiquen auf die beeindruckende und ausgedehnte Architektur treffen, kann man bei jedem Spaziergang 400 Jahre Geschichte einatmen. Am besten erkundet ihr Old Town und Upper Town zu Fuß, um das gemächliche Treiben der Stadt zu genießen und die urbane Kunst zu bewundern, die aus den Seitenstraßen und unter Autobahnbrücken hervorspitzt. Es lohnt sich, das reichhaltige Angebot der Händler im ganzjährig geöffneten Indoor-Markt Marché du Vieux-Port de Québec unter die Lupe zu nehmen und in einem der zahlreichen Bistros eine Pause zum Frühstücken (Eier Benedict in allen denkbaren Variationen!) oder für einen Espresso zu machen. Als besonderes Erlebnis für Frühaufsteher empfehlen Sheather und Maser die zweirädrige Fortbewegung, um eine andere Seite von Old Town zu entdecken. „Fahrt bei Sonnenaufgang mit dem Fahrrad durch die menschenleeren, gewundenen Kopfsteinpflasterstraßen“, sagt Sheather.

Vielseitige Viertel

Québec City hat mehr zu bieten als pittoreske Straßen. Um die Bereiche außerhalb des Stadtzentrums zu erkunden, mietet ihr euch am besten Fährräder und strampelt in den Südwesten Richtung Montcalm, um einen Blick ins Künstlerviertel der Stadt zu werfen, vorbei an den Einwohnern der Stadt, die es sich in den großen Parks wie Plains of Abraham und Des Braves gutgehen lassen. Wenn ihr ein kleines Stück die Rue Saint-Jean zurückfahrt, gelangt ihr zu den unkonventionellen Straßen von Faubourg Saint-Jean. Von dort aus überquert ihr den Rivière Saint-Charles, um einen Blick auf die Häuser aus dem 19. Jahrhundert in Old Lomoilou zu erhaschen, bevor ihr in Baie de Beauport für einen Nachmittag am Wasser landet. Fast ein Kilometer an sandiger Uferlinie erwartet euch am Sankt-Lorenz-Strom. Der Fluss bringt reichlich Wind mit sich, dank dem ihr eine Kite-Surf-Stunde oder einen Bootsausflug genießen könnt. Wenn ihr genügend Sonne getankt habt, kehrt ihr am besten ins Stadtzentrum zurück, um euch für den Abend umzuziehen. Restaurant-Hopping lässt sich hier exzellent betreiben: Hier eine Vorspeise, dort ein Häppchen – so probiert ihr euch quer durch die Stadt.

Wandern, Radfahren und Klettern außerhalb der Stadt

Wenn euer Appetit auf Stadt gestillt ist, ist es nur eine kurze Fahrt von Québec City ins Vallée Bras-du-Nord, ein rustikales Wunderland etwa eine Stunde westlich. Hier verändert sich die Luft, angereichert von den hohen Zedern und tosenden Wasserfällen. Etwa 200 Kilometer an ausgewiesenen Wander- und Mountainbike-Wegen winden sich durch malerische Täler und wollen erforscht werden: Ab aufs Bike und rein in die Gletschertäler von Shannahan oder die gesprenkelten Wälder von Saint-Raymond. Für einen Ausflug der besonderen Art könnt ihr den Klettersteig in Angriff nehmen. Der Parcours ist ohne Führer zugänglich und bietet eine Mischung aus Wandern und Klettern für alle Schwierigkeitsstufen auf einem Outdoor-Spielplatz. Hier könnt ihr über natürliche Wege, Vorsprünge und Stufen klettern und mit Hilfe von Karabinerhaken eine hohe Klippe besteigen, die das Tal überblickt. Eine Hängebrücke führt dann zu weiteren Abenteuern in luftiger Höhe.

Paddeln im Parc National de la Jacques-Cartier

Etwa 40 Minuten nordwestlich von Québec City wird das Gebirgsplateau des Parc National de la Jacques-Cartier von einem tiefen Graben durchzogen, den sein namensgebender Fluss dort hineingetrieben hat. Das Wandern in luftigen Höhen ist dort definitiv eine Option – es gibt fast 100 Kilometer an Wanderwegen und zahlreiche fantastische Aussichtspunkte wie zum Beispiel Les Loups –, doch man kann den Park auch von seinem tiefsten Punkt aus entdecken. Mit einem gemieteten Stand-Up-Paddle-Board könnt ihr den Fluss zu einer Jurte am Ufer hinunterfahren. Haltet beim Paddeln inne, blickt nach oben und atmet die friedliche Atmosphäre ein, die euch umgibt.

Übernachtungsmöglichkeiten

Echten Luxus gibt es im berühmten Fairmont Le Château Frontenac, einem der meistfotografierten Hotels der Welt. Es wurde im Jahr 1892 an einer Biegung des Sankt-Lorenz-Stroms mit grandiosem Blick auf den Fluss erbaut und 1981 zu einer National Historic Site ernannt. Wie ein Einheimischer kommt man im Les Lofts St-Joseph im gentrifizierten Viertel Saint-Roch unter. Die aufgearbeiteten Räume der Apartments bieten Loft-Stil mit minimalistisch-schickem Dekor und allen Annehmlichkeiten, die man auch zu Hause hat – und den Bonus, dass die Altstadt von Québec fußläufig erreichbar ist.

Essen und Trinken

Frühstücken lässt es sich gut im Le Buffet de l'Antiquaire, einer 40 Jahre alten Institution im Viertel Old Port, wo einfaches, aber hervorragendes französisches Essen zu vernünftigen Preisen serviert wird. Eier Benedict am Morgen oder Fleischpastete am Abend – hier gibt es viel Auswahl. Bei Buvette Scott im Saint-Jean-Baptiste-Viertel wechselt das Speisenangebot regelmäßig und beinhaltet frische, kreative und moderne kanadische Küche. Die Highlights auf der kleinen Karte des Kraken Cru im Bezirk Saint-Sauveur sind die Austern, von denen viele direkt aus Kanada stammen.

Geheimtipp

Das Festival d’Eté de Québec (Sommerfestival von Québec) ist Kanadas größtes Open-Air-Musikfestival, zu dem mehr als eine Million Menschen in die Stadt strömen, um Musik aller nur denkbaren Richtungen zu genießen.

Vor der Reise

Durch das große Angebot an Direkt- und Multistopflügen gelangt ihr ziemlich einfach nach Québec. Der Jean Lesage International Airport liegt nur etwa 16 Kilometer außerhalb des Stadtzentrums. Das Bus- und Bahnnetz der Stadt ist sehr gut ausgebaut.

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