Frühling in Deutschland: Zehn der schönsten Orte zur Blütezeit

Von Krokus bis Kirsch- und Mandelblüte – NationalGeographic.de hat einige der beeindruckendsten Fleckchen für Blumenliebhaber im Frühjahr gesammelt.

Von National Geographic
Veröffentlicht am 4. Apr. 2022, 13:27 MESZ
Mandelblüte an der Weinstraße

 Der Pfälzer Mandelpfad erstreckt sich über gut 100 Kilometer.

Foto von Dominik Ketz, Bildarchiv Südliche Weinstrasse e.V.

Wann ist der Frühling endlich da? Wenn die Apfelbäume blühen, sagen Experten. Dann jedenfalls beginnt laut dem phänologischen Kalender der „Vollfrühling“. 

Mit der Aktion „Apfelblütenland“ hat der SWR in diesem Jahr bereist zum 19. Mal die Bevölkerung dazu aufgerufen, Bescheid zu geben, wenn sich in ihrer Region die ersten Apfelblüten zeigen. Die so gesammelten Daten werden gespeichert und vom Deutschen Wetterdienst, der TU München, dem Meteorologischen Institut der Universität Bonn und der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) wissenschaftlich ausgewertet. 

Im Jahr 2023 gab es Ende März erste Sichtungen. Erst etwa einen Monat später blühte es in den meisten Winkeln Deutschlands. 

Ganz auf Blüten verzichten muss man aber auch vorher nicht: Vielerorts sorgen Krokusse bereits im Februar und März für erste Farbtupfer in der Landschaft und auch Schneeglöckchen und Winterlinge erfreuen nach dem langen Winter das Auge. Nationalgeographic.de hat einige Orte in Deutschland zusammengetragen, an denen es im Frühling besonders prächtig blüht.

Zavelsteiner Krokuswiesen 

Im nördlichen Schwarzwald lässt sich ab Anfang März ein Blütenschauspiel bewundern, das es so nördlich der Alpen kein zweites Mal zu sehen gibt: Der wilde Crocus neglectus, der normalerweise im Mittelmeerraum beheimatet ist, blüht in schillerndem Lila auf den Wiesen von Zavelstein. Die Stadt entschied vor zwölf Jahren über ein Schutzkonzept für die Krokuswiesen, damit die rund 1,5 Millionen Pflanzen jedes Jahr aufs Neue in prächtigen Farben blühen können.

Über vier Millionen Krokusse verwandeln den Schlosspark Husum im März in ein lilafarbenes Blütenmeer.

Foto von Husum Tourismus

Krokusse im Schlosspark Husum 

Mit seinen über vier Millionen Krokussen verwandelt das sogenannte „Blütenwunder des Nordens” den Schlosspark Husum im März in ein lilafarbenes Blütenmeer. Die eigentlich südeuropäische Wildpflanze Crocus neapolitanus macht Husum zu der Stadt mit der größten Krokus-Population Nordeuropas. 

Höhepunkt des Spektakels bilden die feierliche Krönung der Husumer Krokusblütenmajestät und das Krokusblütenfest Ende März. 

Narzissenroute in der Eifel

Von Anfang April bis Mitte Mai lohnt sich eine Wanderung durch die Eifel ganz besonders: Entlang der rund 15 Kilometer langen Narzissenroute bei Monschau-Höfen, im Naturschutzgebiet Perlenbach- und Fuhrtsbachtal, tauchen wildwachsende Narzissen die Wiesen hier in ein sattes Gelb. Rund sechs Millionen Blumen der Art sollen es nach Angaben des Tourismusverbands sein. Das sieht nicht nur schön aus, es riecht auch toll. 

Die Route startet an der Höfener Mühle und verläuft entlang des Perlenbachs. Am 23. April wird in Monschau das Narzissenfest gefeiert.

BELIEBT

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    Sieht nicht nur schön aus, sondern duftet auch: Entlang der Narzissenroute in der Eifel färben sich die Wiesen im Frühjahr gelb. 

    Rechts: Unten:

    Das Alte Land unweit von Hamburg ist während der Apfleblüte einer der schönsten Orte Deutschlands.

    bilder von Sven Mirow

    Apfelblüte im Alten Land

    Frühlingsduft liegt in der Luft, wenn die Apfelbäume im Alten Land nahe Hamburg ab Ende April herrlich rosa blühen. Das Naturschauspiel am Elbstrom ist eine tolle Gelegenheit für Ausflüge ins Grüne. Die beste Zeit dafür ist Anfang bis Mitte Mai – am ersten Maiwochenende findet zudem auch das Altländer Blütenfest statt. Nicht nur mit dem Bus oder zu Fuß, sondern auch vom Schiff aus kann man dann eine Blütenschau der besonderen Art erleben. 

    Wann Apfel- oder Kirschbäume im Norden blühen, verrät die Website Bluetenbarometer

    Kirschblüte in Berlin

    Eine der schönsten Alleen zur Blütezeit verdankt die Hauptstadt einem japanischen Fernsehsender: TV Asahi rief im Jahr 1990 zu einer Spendenaktion auf - und kaufte von dem Erlös von fast einer Million Euro Hunderte von Kirschbäumen, die den Menschen im frisch wiedervereinten Land Frieden und Ruhe bringen sollten. 

    Über 1000 von ihnen wurden entlang der TV-Asahi-Kirschblütenallee angepflanzt, direkt auf dem ehemaligen Grenzstreifen zwischen Teltow und Berlin-Lichterfelde. Im April tauchen sie den circa 1,5 km langen Grünstreifen in ein rosa Blütenmeer. Die Alle verläuft zwischen der Berliner Grenze zu Brandenburg und der der Lichterfelder Allee.

    Kirschblüte in Bonn

    Ende der Achtzigerjahre pflanzte die Stadt Bonn im Zuge einer großen Stadtteilsanierung über 300 Japanische Blütenkirschen (Prunus serrulata) an den Bürgersteigen einiger Straßen. Die Bäume sollten Farbe nach Bonn bringen – und das tun sie bis heute mit überregionaler Wirkung: Jedes Jahr ziehen die zartrosa Blüten viele Touristen an. 

    Die Blütezeit der verschiedenen Zierkirschen beginnt, je nach Wetter, Ende März und dauert teilweise bis Ende April an. Am farbenprächtigsten wird es ungefähr Mitte des Monats in der Heerstraße und Breite Straße.

    Scilla-Blüte in Hannover

    Sein blaues Wunder erlebt man im positiven Sinne ab Ende März in Hannover: Dort blüht zu dieser Zeit auf dem denkmalgeschützten Friedhof am Lindener Berg der Sibirische Blaustern (Scilla siberica) und taucht die gesamte Fläche in ein leuchtendes Blau. 

    Die Hannoveraner feiern das jährliche Schauspiel mit dem gleichnamigen Scillablütenfest. Auch das Stadtteilfest, das jedes Jahr im Frühling stattfindet, wurde von der Blütenpracht inspiriert und trägt seit jeher den Namen „Blaues Wunder“. Viele Gründe also für einen Frühjahrsbesuch in der niedersächsischen Landeshauptstadt. 

    Pfälzer Mandelpfad

    Pfad klingt erstmal klein. Tatsächlich erstreckt sich der Pfälzer Mandelpfad aber über gut 100 Kilometer. Er führt durch die Weinlandschaft von Bockenheim bis Schweigen-Rechtenbach und bietet Spaziergängern jedes Jahr ein rosarotes Spektakel mit Hunderten blühenden Mandelbäumen. 

    Einige Weindörfer entlang der Deutschen Weinstraße betonen diese Augenweide seit über zehn Jahren mit ihrem Lichtkonzept noch zusätzlich, indem sie ihre Burgen und Schlösser im März und April abends rosa anstrahlen.


     

    An der Weinstraße blühen im April und Mai die Mandelbäume.

    Foto von Bildarchiv Südliche Weinstrasse e.V.

    Hasenglöckchen in Heinsberg

    Es gibt nur wenige Orte in Deutschland, an denen das Atlantische Hasenglöckchen (Hyacinthoides non-scripta) wild wächst. Einer davon ist das Naturschutzgebiet Am hintersten Berg im Kreis Heinsberg bei Aachen. Der „Wald der blauen Blumen“ liegt zwischen Baal und Doveren und hat in der Zeit zwischen April und Mai vor allem auf Fotografen eine große Anziehungskraft. Mittlerweile hat die außergewöhnliche Erscheinung sogar einen eigenen Google-Eintrag bekommen – damit keiner lange nach ihr suchen muss. 

    Pinker Mohn in Hessen

    Auch wenn der Frühling langsam in den Sommer übergeht, gibt es in Deutschland noch zahlreiche Blütenfelder zu entdecken. Eines der Highlights: die Mohnblüte im Geo-Naturpark Frau-Holle-Land in Nordhessen. Unzählige pinke Mohnblumen sorgen hier rund um Germerode, Grandenborn und Wendershausen für farbenprächtige Wiesen. Der Startschuss für das Farbspektakel fällt im Juni. 

    Seit etwa 6.000 v. Chr. zählt Schlafmohn, der eine der ältesten bekannten Heilpflanzen ist, zu den europäischen Kulturpflanzen.

    Im Juni, wenn der Sommer kommt, kann man den Blick zum Beispiel in Nordhessen über bunte Mohnfelder schweifen lassen.

    Foto von Ingo Doerrie via Unsplash.com
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