Abenteuer Wildnis: So überlebt man im Dschungel
Wie übersteht man mehrere Monate im Regenwald? Und was sollte unbedingt im Dschungelgepäck sein? Sieben Tipps von zwei Survival-Profis.

Zeltplatz unter einem Urwaldriesen in Surinam. Dieter Schonlau und Sandra Hanke haben zusammengerechnet weit über als zehn Jahre in der Wildnis verbracht.
Nur wenige Europäer kennen den Regenwald so gut wie Dieter Schonlau und Sandra Hanke. Seit gut 35 Jahren reist das Paar aus Paderborn rund um den Globus, um die Faszination der Regenwälder zu studieren, fotografieren und zu ihrer Erhaltung beizutragen.
Mit ihren Fotos, Vortragsreihen und Seminaren möchten die beiden die Begeisterung für die Schönheit und Artenvielfalt der Regenwälder wecken – und zugleich bewusst machen, wie wichtig es für die Menschheit ist, diese Lebensräume aktiv zu schützen.
Weit über zehn Jahre haben Dieter Schonlau und Sandra Hanke zusammengerechnet in der Wildnis verbracht. Sie wissen genau, was es braucht, um fernab der modernen Zivilisation zu überleben. Im Gespräch mit National Geographic verraten sie ihre besten Survival-Tipps.
Tipp 1: Erfahrung
„Erfahrung ist alles“, sagt Dieter. „Sandra und ich schlagen in der Regel zuerst ein Basiscamp an einem Fluss auf. Dort haben wir Zugang zu Wasser, können Fische fangen und uns waschen. Gerade Hygiene ist sehr wichtig im Regenwald.“ Dennoch: Die ersten Wochen seien hart – trotz all der jahrelangen Erfahrung.
Tipp 2: Von der indigenen Bevölkerung lernen
Sandra und Dieter profitieren nach eigenen Worten ungemein von dem Wissen, das ihnen die Einheimischen, die im und vom Wald leben, über die Jahre vermittelt haben. „Das meiste, was für uns in Europa selbstverständlich ist, existiert dort nicht“, sagt Dieter. Das beginnt schon beim Wasser, das man am Fluss sammelt und abkochen muss.

Tipp 3: Wachsam sein und achtsam bleiben
In kleinen Schritten achtsam durch den Wald: Vor allem am Anfang legen Sandra und Dieter meist höchstens 500 Meter am Tag zurück. Enorm hilfreich ist es natürlich, wenn man dabei Proviant wie zum Beispiel Reis mit im Gepäck hat. Dieter erklärt: „Man muss seine Sinne schärfen: Genau hinsehen, fühlen, hören, riechen.“
Tipp 4: Das Große im Kleinen erkennen
„Gerade im Kleinen entdeckt man unglaublich viel“, betont Dieter. „Aufgebrochene Früchte auf dem Boden weisen auf Tiere hin. Brüllaffen kann man sogar riechen.“ So lernt man ein Waldgebiet kennen – Stück für Stück.

Tipp 5: Wichtigstes Werkzeug – das Buschmesser
Für Sandra und Dieter steht fest: Wichtigstes Dschungel-Tool ist das Buschmesser. Es ist ein Must-have. Nicht nur, um sich einen Weg durch das Gestrüpp zu bahnen oder zur Nahrungsbeschaffung. „Es hilft auch bei der Orientierung. Zum Beispiel, um Bäume zu markieren, weil es nun einmal keine Wege gibt.“
Tipp 6: Hängematte mit Moskitonetz mitnehmen
Außerdem raten die beiden, unbedingt eine Hängematte mit Moskitonetz mitzunehmen. „Man wird ständig gestochen, es juckt überall.“ Das richtige Equipment schützt nicht nur vor lästigen Insekten und anderen Tieren. Es hilft auch gegen Nässe, Hitze und bei unebenem Untergrund.
Tipp 7: Kamerastativ nicht vergessen
Sandra und Dieter sind bekannt für ihre Wildlife-Fotos. Auch wenn es nicht über Leben und Tod entscheidet: „Das Stativ ist essenziell, um gute Fotos bei den widrigen Lichtverhältnissen im dichten Urwald zu machen“, sagt Dieter. „Ein gutes Wildlife-Foto bedeutet für mich, dass der Fotograf ein echtes Gefühl zum Ausdruck bringt, das ihn persönlich bewegt hat.“
