Fünf Fakten über Schneeaffen

Was die japanischen Makaken besonders macht, wie sie leben – und warum ihre Gesichter so rot sind.

Von Kathrin Fromm
Veröffentlicht am 18. Apr. 2018, 06:00 MESZ
Schneeaffen nehmen ein entspannendes Dampfbad in einer heißen Quelle in Japan. Die Lufttemperatur liegt hier im ...
Schneeaffen nehmen ein entspannendes Dampfbad in einer heißen Quelle in Japan. Die Lufttemperatur liegt hier im Winter unter dem Gefrierpunkt, das Wasser erreicht bis zu 35 Grad.
Foto von Jasper Doest

1. So weit nördlich leben keine anderen Affen
Neben dem Menschen sind die Japanmakaken die Primatenart, die am weitesten nördlich auf der Welt vorkommt, deshalb heißen sie auch Schneeaffen. Die Tiere leben – wie der Name schon verrät – in Japan, und nur da. „Sie sind super an die Kälte angepasst. Das sieht man zum Beispiel daran, dass der Schwanz fast gar nicht mehr zu sehen ist. Das ist typisch für Säugetiere, die in kaltem Klima leben: Die Körperanhänge sind verkürzt oder nicht mehr vorhanden. So geben sie weniger Körperwärme ab“, sagt der Tierarzt und Primatenkurator Andreas Pauly vom Tierpark Berlin-Friedrichsfelde, wo es seit 1979 Japanmakaken gibt. Außerdem passt sich das Fell wie bei vielen anderen Tieren den Jahreszeiten an. Im Sommer ist es wesentlich dünner als im Winter.

2. Das Gesicht ist rot
Die auffälligen knallroten Gesichter der Schneeaffen sind ebenfalls ein Zeichen für die optimale Anpassung an die Kälte. Wie auch Hände und Füße ist das Gesicht gut durchblutet, daher die Farbe. Japanmakaken werden deshalb auch Rotgesichtmakaken genannt. Im Winter sind die Gesichter übrigens noch röter als im Sommer.

3. Der Nachwuchs kommt im Frühling
Eigentlich könnten Schneeaffen das ganze Jahr über Junge bekommen, so wie wir Menschen und die allermeisten anderen Primaten auch. Aber auch in diesem Punkt haben sie sich ans kältere Klima angepasst. „Die Tiere haben eine bestimmte Fortpflanzungszeit, so dass die Jungtiere im Frühjahr kommen, wenn das Nahrungsangebot gut ist“, erklärt der Andreas Pauly. Bei anderen Makakenarten, die beispielsweise in Südostasien vorkommen, ist das nicht so.

Zwei junge Japanmakaken klammern sich zum Schutz gegen die Kälte aneinander.
Foto von Jasper Doest

4. Schneeaffen können ihr Essen waschen
Einige Populationen waschen ihr Futter. „Dieses Verhalten wurde von Wissenschaftlern initiiert, die den Japanmakaken als Lockmittel am Strand Nahrung ausgestreut hatten. Das Essen war voller Sand. Deshalb sind einige Tiere hin und haben es im Meer gewaschen“, sagt Andreas Pauly. Seitdem wird das Verhalten von Generation zu Generation weitergegeben und hat sich in mehreren Populationen verbreitet. „Aber wer weiß, vielleicht haben die Affen das auch schon vorher gemacht“, vermutet Pauly.

5. Baden gehört zur Freizeitbeschäftigung
Schneeaffen baden gerne. Bekannt geworden ist eine Population auf der Insel Honshu. Dort baden die Makaken im Winter in heißen Quellen eines Nationalparks und sind inzwischen eine Touristenattraktion. „Wir haben hier im Tierpark auch ein Badebecken. Das ist aber leider nicht beheizt, so dass wir das im Winter nicht beobachten können. Dafür kühlen sich die Affen im Sommer beim Schwimmen ab“, sagt der Primatenkurator Andreas Pauly.

Die Bilder stammen aus der Ausgabe 4/2018 des National Geographic Magazins. Dort berichtet der Fotograf Jasper Doest über seine Begegnung mit den Schneeaffen. Jetzt ein Magazin-Abo abschließen!

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