Intime Aufnahmen einer Affengeburt

Für gewöhnlich gebären Dscheladas ihre Jungtiere völlig unbeobachtet.

Von Daniel Stone
Veröffentlicht am 12. Aug. 2018, 15:00 MESZ
Wenn der Zeitpunkt der Geburt kurz bevorsteht, verlassen die sonst sehr sozialen Dscheladas ihre Gruppe oft, ...
Wenn der Zeitpunkt der Geburt kurz bevorsteht, verlassen die sonst sehr sozialen Dscheladas ihre Gruppe oft, um aggressivem Verhalten ihrer Artgenossen aus dem Weg zu gehen. Damit sie keine Fressfeinde auf sich aufmerksam machen, verhalten sie sich besonders ruhig.
Foto von Jeff Kerby, National Geographic

Foto von Jeff Kerby, National Geographic

Foto von Jeff Kerby, National Geographic

Der Fotograf Jeff Kerby hatte 2017 ein ganz besonderes Erlebnis, als er für National Geographic in Äthiopien Dscheladas fotografierte.

Zusammen mit einer Gruppe aus Forschern stand Kerby in der Nähe einer Gruppe weiblicher Dscheladas, als bei einem der Tiere – das eindeutig trächtig war – die Wehen einsetzten.

Wenn der Zeitpunkt der Geburt kurz bevorsteht, verlassen die sonst sehr sozialen Dscheladas ihre Gruppe oft, ...
Wenn der Zeitpunkt der Geburt kurz bevorsteht, verlassen die sonst sehr sozialen Dscheladas ihre Gruppe oft, um aggressivem Verhalten ihrer Artgenossen aus dem Weg zu gehen. Damit sie keine Fressfeinde auf sich aufmerksam machen, verhalten sie sich besonders ruhig.
Foto von Jeff Kerby, National Geographic

Foto von Jeff Kerby, National Geographic

„Ich hatte den Vorteil, dass ich Biologe war, bevor ich Fotograf wurde“, erzählt Kerby, ein National Geographic Explorer. Er hatte bereits einige Jahre Erfahrung bei der Beobachtung von Dscheladas. Als er sah, wie sich das trächtige Weibchen von der Gruppe entfernte (ein seltenes Verhalten) und still wurde (noch seltener), griff er sein Teleobjektiv und ging ihm hinterher.

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    Foto von Jeff Kerby, National Geographic

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    Was folgte, waren 20 Minuten Wehen, Muskelzuckungen und schnelle Positionswechsel. Kerby, der still stehen blieb, beobachtete das Geschehen aus etwa 4,5 Metern Entfernung. Er hatte seine Position so gewählt, dass er das Weibchen zwar unauffällig beobachten konnte, aber dennoch freie Sicht für seine Fotos hatte. Die Kombination aus der langsamen Geburt und Kerbys strategischer Position bescherte ihm unvergessliche Bilder.

    Foto von Jeff Kerby, National Geographic

    Foto von Jeff Kerby, National Geographic

    Für gewöhnlich bringen Dscheladas ihre Jungtiere unbeobachtet zur Welt. Selbst Dscheladaforscher können sich glücklich schätzen, auch nur ein oder zwei Geburten in ihrer gesamten Karriere zu erleben. Eine Fotoreihe, die den Vorgang dokumentiert, ist daher eine besondere Seltenheit. Im Bereich des Artenschutzes, der oft den Rückgang von Populationen oder den Verlust von Lebensraum thematisiert, ist die Reihe zudem ein Hoffnungsschimmer. Sie zeigt keine Tierart am Ende, sondern einen Moment des Anfangs.

    Der Artikel wurde ursprünglich in englischer Sprache auf NationalGeographic.com veröffentlicht.

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