Nach dem Dünnschnabel-Brachvogel: Diese Tierarten sind in Europa vom Aussterben bedroht
Das Aussterben des Dünnschnabel-Brachvogels ist ein alarmierendes Signal für Europas Biodiversität. Ein Viertel der europäischen Tierarten droht auszusterben. Diese acht Arten sind besonders gefährdet.
Der Dünnschnabel-Brachvogel ist ausgestorben. Hauptursachen dafür sind die Zerstörung von Küstenfeuchtgebieten, die als entscheidende Überwinterungs- und Nahrungsplätze dienten, sowie die intensive Bewirtschaftung und Trockenlegung von Mooren und Sümpfen, die seine Brutgebiete verschwinden ließen.
Um den Dünnschnabel-Brachvogel (Numenius tenuirostris) stand es die längste Zeit mehr als schlecht. Seit Ende des 20. Jahrhunderts galt er als akut vom Aussterben bedroht. Selbst intensive Forschungs- und Monitoringmaßnahmen konnten die Art nicht retten: Als erste Vogelart der Neuzeit ist er vom europäischen Festland verschwunden und gilt offiziell als ausgestorben.
Die Roten Listen der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) gelten als Fieberthermometer des Naturschutzes. Sie sind Indikator für den Gesundheitszustand lokaler und globaler Biodiversität. In Europa zählen dazu 20.000 Pflanzenarten, mehr als 800 Vogel- und Säugetierspezies, mindestens 300 Arten von Amphibien und Reptilien sowie etwa 1.800 Fischarten sowie weit über 100.000 Arten von Wirbellosen.
25 Prozent davon gelten laut der IUCN – wie zuletzt der Dünnschnabel-Brachvogel – als vom Aussterben bedroht. Wir zeigen eine Auswahl an Tierarten, die als Critically Endangered (CR) gelistet sind – und somit in unmittelbarer Zukunft aus der europäischen Natur verschwinden könnten.