Der 5-Punkte-Plan gegen Plastik

Mit einer Fünf-Punkte-Strategie will das Bundesumweltministerium eine Trendwende zu weniger Müll und Mikroplastik schaffen.

Von Jens Voss
Veröffentlicht am 27. Nov. 2018, 16:14 MEZ
Plastikmüll bedroht weltweit immer mehr Ökosysteme.
Plastikmüll bedroht weltweit immer mehr Ökosysteme.
Foto von Steve de Neef, National Geographic Creative

Nein zur Wegwerfgesellschaft! Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat einen Fünf-Punkte-Plan für weniger Plastik und mehr Recycling vorgelegt. Das Maßnahmenpaket sieht unter anderem einen Mix aus gesetzlichen und freiwilligen Maßnahmen zur Plastikvermeidung vor. Auch Kunststoff-Alternativen wie etwa das Trinken von Leitungswasser statt des Griffs zur PET-Flasche sollen gestärkt werden.

„Wir produzieren in unserer Konsum- und Wegwerfgesellschaft bislang viel zu viel Plastik“, sagte die Ministerin bei der Vorstellung des Plans in Berlin. „Und auch, wenn wir das gar nicht wollen, exportieren wir diese Konsummuster in die Schwellen- und Entwicklungsländer, mit gravierenden Folgen für die Meeresumwelt. Ich will, dass wir Lösungen exportieren: technische Lösungen fürs Sammeln und Recyceln, aber auch Alltagslösungen für ein Leben mit weniger überflüssigem Plastik.“

Die fünf Punkte für weniger Plastik und mehr Recycling

1. Überflüssige Produkte und Verpackungen vermeiden – und notfalls verbieten. Die Vorhaben des Umweltministeriums zielen hier auf Einwegprodukte, aber auch auf bewusst eingesetztes Mikroplastik in Kosmetika. Die Bundesregierung unterstützt das europaweite Verbot von bestimmten Einweg-Plastikartikeln wie Plastikgeschirr, das noch in diesem Jahr beschlossen werden soll. Überdies soll sich der Handel selbst dazu verpflichten, überflüssige Verpackungen von Obst und Gemüse zu minimieren. Zudem sollen Plastikalternativen gestärkt werden – etwa Leitungswasser als Trinkwasser anstelle von PET-Einwegflaschen.

2. Umweltfreundliches Produktdesign fördern. Ab Januar 2019 gilt für Hersteller: Wer eine Verpackung verwendet, die sich gut recyceln lässt oder aus recyceltem Material besteht, zahlt weniger an die dualen Abfallentsorgungssysteme als Hersteller, die das nicht tun. Überdies sollen Produkte leichter zu reparieren und zu recyceln sein.

3. Recycling ausbauen. Ab dem kommenden Jahr werden unter anderem auch die Recyclingquoten für Kunststoffverpackungen von derzeit 36 Prozent auf zunächst 58,5 Prozent erhöht. Ab dem 1. Januar 2022 steigen sie auf 63 Prozent.

4. Plastikanteil in Biomüll minimieren. Bei den Bioabfällen soll der Eintrag von Plastik durch Aufklärung und strengere Anforderungen an die Kompostqualität vermieden werden.

5. Technologien gegen die Meeresvermüllung stärken. Auf internationaler Ebene sollen Staaten, aus denen viel Müll in die Meere gelangt, mit Know-how und Recyclingtechniken unterstützt werden. Insgesamt 50 Millionen Euro stehen für die nächsten zehn Jahre zur Verfügung.

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