Wälder in NRW besonders stark geschädigt
Das Landesumweltministerium sieht den Wald in einem „besorgniserregenden Zustand“. Fast 80 Prozent der Bäume sind krank.
Dem Wald in Nordrhein-Westfalen geht es so schlecht wie seit Jahrzehnten nicht mehr. „Unsere Wälder sind in einem besorgniserregenden Zustand“, sagte NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser bei der Vorstellung des diesjährigen Waldzustandsberichts. Durch das Zusammenwirken von Stürmen im Frühjahr, extremer Sommertrockenheit und anschließend starkem Borkenkäferbefall in den Nadelwäldern seien die Schäden in diesem Jahr erheblich.
Nach Angaben des Ministeriums weisen 39 Prozent der erfassten Bäume deutliche und weitere 39 Prozent schwache Blattverluste auf. Damit sind fast 80 Prozent der Bäume im einwohnerstärksten Bundesland beschädigt. Weil die Geländeaufnahmen zum Kronenzustand aus methodischen Gründen schon im August beendet werden mussten und die Auswertungen zum vollen Ausmaß der Borkenkäferschäden noch andauern, dürften die tatsächlichen Waldschäden noch größer sein.
Nach Sturm und Dürre kam der Borkenkäfer
Nordrhein-Westfalen war besonders schwer vom Orkan Friederike im Januar betroffen, so das Ministerium weiter. Die Monate April bis August seien die wärmsten sowie sonnenscheinreichsten und zugleich mit die niederschlagsärmsten Monate seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881 gewesen. Sturm und Dürre hätten vor allem die Fichten stark geschwächt, so dass sich die Borkenkäfer massenhaft vermehren konnten. Der derzeitige Stand der Erhebungen lasse darauf schließen, dass es sich um den größten Befall seit mehreren Jahrzehnten handelt.
Zur Bewältigung der aktuell schwierigen Lage hat die Ministerin kürzlich eine Task Force „Borkenkäfer“ eingerichtet. Diese soll sich vor allem dafür einsetzen, dass das Schadholz möglichst schnell aus dem Wald abtransportiert und dass eine weitere Massenvermehrung der Borkenkäfer im nächsten Jahr möglichst eingedämmt werden kann.
„Neben den akuten Maßnahmen ist es für die Landesregierung aber auch wichtig, die Wälder im Klimawandel auch längerfristig stabiler und widerstandsfähiger zu entwickeln“, unterstreicht Heinen-Esser. „Hierzu werden in Kürze das neue Waldbaukonzept für Nordrhein-Westfalen und weitere unterstützende Instrumente für den Waldbesitz vorgestellt.“
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