Der Nachthimmel im November 2018
Gleich drei Sternschnuppenschauer lassen den Nachthimmel in diesem Monat aufleuchten.
Auf der nördlichen und südlichen Hemisphäre geht aktuell der Wechsel der Jahreszeiten vonstatten, aber auch am Himmel spielen sich in diesem Monat einige besondere Ereignisse ab. Ein riesiger Asteroid zieht an der Erde vorbei und gleich drei Meteorströme erhellen den Nachthimmel.
Höhepunkt der südlichen Tauriden – 5. November
Der alljährlich wiederkehrende Meteorstrom der Tauriden kommt gleich im Doppelpack: Der ursprüngliche Schweif aus Trümmerteilen eines Kometen und eines Asteroiden wurde im Laufe der Zeit durch die Gravitationskräfte der Planeten entzweigerissen und treibt nun in zwei Gruppierungen durch das Sonnensystem.
Die südlichen Tauriden scheinen ihrer namensgebenden Konstellation Taurus zu entspringen, dem Stier. Gegen Mitternacht lassen sich bei wolkenlosem Himmel die meisten Sternschnuppen entdecken. Mit etwa zehn Sternschnuppen pro Stunde sind die Tauriden zwar nicht so ergiebig wie andere Meteorströme, aber dafür leuchten sie am dunklen Himmel besonders hell. Da die Tauriden oft größer als durchschnittliche Meteore sind, können sie eindrucksvolle Feuerbälle hervorbringen.
Mondbesuch beim Saturn - 11. November
Am frühen Abend, etwa eine Stunde nach Sonnenuntergang, zieren der helle Saturn und die blasse Mondsichel den südwestlichen Nachthimmel. Wer ein Teleskop besitzt, kann sogar die berühmten Ringe des Planeten und seine großen Monde erspähen.
Höhepunkt der nördlichen Tauriden – 12. November
In der späten Nacht des 11. November bis in die Morgenstunden des Folgetags hinein können Himmelsbeobachter den Höhepunkt der nördlichen Tauriden erleben. Auch die nördlichen Geschwister der südlichen Tauriden scheinen ihren Ursprung im Sternbild Stier zu haben, das am südlichen Nachthimmel zu sehen ist. Jenseits der lichtverschmutzten Städte werden bis zu 15 Sternschnuppen pro Stunde sichtbar sein.
Mars und Mond – 15. November
Etwa eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang geben sich der Mars und der Mond am südlichen Nachthimmel ein Stelldichein. Die beiden Himmelsobjekte sind nur drei Grad weit voneinander entfernt – das entspricht der Breite der drei mittleren Finger, die man am ausgestreckten Arm gen Himmel hält.
Im Laufe des Monats wird der Mars immer mehr an Helligkeit und scheinbarer Größe einbüßen. Gerade für die glücklichen Besitzer eines Teleskops sind die kommenden Wochen also noch mal eine gute Gelegenheit, den Roten Planeten zu beobachten, bevor er sich wieder weiter von uns entfernt.
Höhepunkt der Leoniden – 17. November
In der Nacht vom 17. auf den 18. November lohnt es sich, lange aufzubleiben, um den Höhepunkt der Leoniden zu sehen. In den meisten Jahren bringt es dieser Meteorstrom in dunklen Gegenden auf bis zu 20 Sternschnuppen pro Stunde. In diesem Jahr wird der helle Vollmond wohl aber die meisten Meteore überstrahlen, sodass nur die hellsten unter ihnen sichtbar sein werden. Kurz nach 1:00 Uhr nachts wird der Erdtrabant jedoch hinter dem Horizont verschwinden und die Sicht auf den Sternschnuppenschauer freigeben.
Asteroid Juno in Opposition - 17. November
Mit einem Durchmesser von knapp 260 Kilometern sollte Juno mit einem Fernglas oder Teleskop am 17. November problemlos erkennbar sein, denn der Asteroid wird so nah an der Erde vorbeifliegen wie zuletzt 2005. Mit guten 150 Millionen Kilometer Abstand besteht trotzdem kein Risiko für einen katastrophalen Zusammenstoß, aber so nah wird Juno der Erde erst wieder im Jahr 2031 kommen.
Um den Asteroiden zu finden, sollten Himmelsbeobachter Ausschau nach dem Sternbild Eridanus halten. Juno wird knapp ein Grad über dem schwach leuchtenden Stern 32 Erdiani zu sehen sein.
Mond unter Messier 44 – 27. November
Kurz vor Sonnenaufgang offenbart ein Blick zum östlichen Horizont das himmlische Paar aus Mond und dem offenen Sternhaufen Messier 44. Mit Hilfe eines Fernglases lassen sich leicht die Dutzenden Einzelsterne des Haufens erkennen.
Der Artikel wurde ursprünglich in englischer Sprache auf NationalGeographic.com veröffentlicht.
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