Was macht Ebola so gefährlich?

Das Ebola-Virus zählt zu den tödlichsten Erregern der Welt. Wichtige Fakten im Überblick.

Von National Geographic
Veröffentlicht am 1. Okt. 2019, 12:00 MESZ
Die Filamente des Ebolavirus (grün) bedecken eine infizierte Zelle fast vollständig.
Die Filamente des Ebolavirus (grün) bedecken eine infizierte Zelle fast vollständig.
Foto von Callista Images

Was ist Ebola?

Ebola ist eine lebensbedrohliche Infektionskrankheit. Sie wird durch das Ebolavirus verursacht und ist auch als Ebolafieber bekannt. Das Virus wurde nach dem Fluss Ebola im Kongo benannt, in dessen Nähe es 1976 entdeckt wurde. Ebolaviren gehören zur Familie der Filoviren und werden in fünf Arten unterteilt: Zaire, Sudan, Taï Forest, Bundibugyo und Reston. Als einzige Art ist Reston für Menschen in der Regel ungefährlich.

Wissen kompakt: Ebola
Ebola ist eine seltene, aber extrem gefährliche Krankheit. Erfahrt, wie viele Arten des Ebolavirus existieren, wie das Virus seinen Wirt angreift und welche Symptome es verursacht.

Wo kommt Ebola vor?

Ebolafieber ist bislang ausschließlich in Afrika südlich der Sahara aufgetreten. Man nimmt an, dass Flughunde oder Fledermäuse die ursprünglichen Überträger des Ebolavirus sind. Seit 1976 sind Ausbrüche in Zentralafrika registriert worden, darunter wiederholt in der Demokratischen Republik Kongo, in Gabun, der Republik Kongo, im heutigen Südsudan und in Uganda.
Der bislang größte Ausbruch 2014/2015 betraf vor allem Guinea, Sierra Leone und Liberia. Aktuell wütet der Erreger im Osten der Demokratischen Republik Kongo und in Uganda.

Wie wird Ebola übertragen?

Das Ebolavirus wird von Mensch zu Mensch durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten übertragen. Eine Übertragung ist für eine gewisse Zeit auch über Gegenstände oder infizierte Tiere möglich. Für eine Übertragung durch die Luft gibt es keinerlei Hinweise.
Mit dem Ebolavirus infizierte Menschen sind erst dann ansteckend, wenn sie Krankheitssymptome zeigen.

Was sind die Krankheitssymptome von Ebola?

Die ersten Symptome ähneln einem grippalen Infekt. Nach drei bis zehn Tagen folgen meist Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.
Im weiteren Krankheitsverlauf können zusätzliche Symptome bis hin zu inneren und äußeren Blutungen sowie Delirium und Atemnot kommen.

Wie gefährlich ist Ebola?

Die Erkrankung verläuft in 30 bis 90 Prozent der Fälle tödlich – abhängig vom Virus und der Versorgung. Beim aktuellen Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo liegt die Sterblichkeitsrate bei 67 Prozent.
Der Ausbruch 2014/2015 in Westafrika mit mehr als 11.000 Todesopfern wurde durch das Zaire-Ebolavirus verursacht, ebenso die aktuelle Epidemie in der Demokratischen Republik Kongo und in Uganda mit derzeit etwa 2.100 Toten.
Betroffene, die sich frühzeitig in Behandlung begeben, haben inzwischen sehr gute Überlebenschancen.

Galerie: Geschichte und Bekämpfung von Ebola

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    Gibt es einen Impfstoff gegen Ebola?

    Einen zugelassenen Impfstoff gegen Ebolafieber gibt es noch nicht. Seit Ende Mai 2018 wird aber der Impfstoff rVSV-ZEBOV zur Bekämpfung des Ebolafiebers in der Demokratischen Republik Kongo erfolgreich eingesetzt. Mittlerweile wurde das Mittel rund 200.000 Menschen verabreicht.
    Die Wirksamkeit liegt nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO bei über 97 Prozent. Derzeit läuft das Zulassungsverfahren. Die Demokratische Republik Kongo will demnächst einen zweiten Impfstoff einführen.

    Wie wahrscheinlich sind Ebola-Fälle in Deutschland?

    Ebola tritt in Deutschland natürlicherweise nicht auf. Es lässt sich allerdings nicht komplett ausschließen, dass infizierte Personen im Einzelfall nach Deutschland reisen könnten. Eine Weiterverbreitung des Ebolavirus wäre aber beim Auftreten weniger Fälle praktisch nicht möglich, weil in Deutschland die Voraussetzungen zur Unterbrechung von Infektionsketten und zur sicheren Versorgung Betroffener gegeben sind.

    Was würde passieren, wenn ein Ebolafieber-Fall in Deutschland auftritt?

    Die Behandlung würde in einer extra hierfür konzipierten Sonderisolierstation des STAKOB erfolgen. In Deutschland gibt es ein Netzwerk solcher Sonderisolierstationen. Das Personal ist speziell ausgebildet, trägt Schutzkleidung und trainiert regelmäßig die Versorgung von Patienten unter Isolationsbedingungen.

    Was sollte man tun, wenn man Ebolafieber bei sich vermutet?

    Man sollte telefonisch Kontakt mit einem Arzt aufnehmen, auf den Ebolafieber-Verdacht hinweisen, die Symptome beschreiben sowie Reiseorte und Aufenthaltsdauer nennen. Der Arzt wird dann das weitere Vorgehen besprechen. Selbst bei einer Reise innerhalb der letzten drei Wochen in ein Ausbruchsgebiet ist die Wahrscheinlichkeit einer Ebola-Infektion sehr gering, sofern kein enger Kontakt mit einem an Ebolafieber erkrankten oder verstorbenen Menschen bestand.

    Was müssen Reisende beachten?

    Das Auswärtige Amt informiert auf seinen Internetseiten über medizinische Risiken im Ausland. Eine individuelle Beratung Reisender bieten neben spezialisierten niedergelassenen Ärzten insbesondere Tropeninstitute und teilweise Gesundheitsämter an.

    Kann man sich über importierte Waren mit Ebola anstecken?

    Eine Infektion über importierte Waren gilt als unwahrscheinlich, weil im Vorfeld eine Kontamination mit Körperflüssigkeiten erkrankter Personen stattgefunden haben müsste.
    Außerdem müsste das Virus nach dem weiten Transportweg noch aktiv sein. Grundsätzlich sind Ebolaviren aber relativ empfindlich gegenüber Austrocknung und daher auf trockenen Oberflächen nur wenige Tage infektiös.

    Könnte das Ebolavirus durch Mutationen auch über die Luft übertragen werden?

    Bisher ergaben sich keine Hinweise, dass Mutationen im Erbgut zu einem veränderten Übertragungsweg des Ebolavirus geführt hätten.
    Allerdings kann niemand vorhersagen, welche Mutationen im Erbgut eines Virus in Zukunft tatsächlich auftreten und ob diese zu einer veränderten Übertragbarkeit führen.

    Ebola


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