Was passiert 2023 am Nachthimmel?

Klare Sicht auf Planeten und Sternschnuppenschauer, zwei Supermonde und eine Finsternis: Diese spannenden astronomischen Highlights erwarten uns im neuen Jahr.

Der jährlich wiederkehrende Meteorstrom der Perseiden im August bei Bonn. 2023 wird die Sicht auf das Spektakel wahrscheinlich besonders klar sein. 

Foto von Clemens Gilles / flickr
Von Insa Germerott
Veröffentlicht am 23. Dez. 2022, 10:04 MEZ

Von Meteorschauern über zwei Supermonde bis hin zur Venusbewegung: Das Jahr 2023 hält für Sternschauende einige Highlights am Nachthimmel bereit. Für viele der spannenden Ereignisse braucht es keine speziellen Instrumente – man kann sie mit bloßem Auge am Firmament verfolgen.

Auf diese Himmelsereignisse dürfen sich Hobbyastronomen im neuen Jahr freuen.  

Mars, Jupiter, Venus – mit bloßem Auge erkennbar

Ende des Jahres 2022 und in der ersten Jahreshälfte von 2023 steht der Mars günstig am Abendhimmel. Vor allem in den ersten Monaten kann man ihn auffällig im Süden entdecken, dort ergänzt er das Duo der Planeten Jupiter und Venus. Der rote Planet verschwindet im Juli vom Abendhimmel und wird daraufhin erst 2024 wieder sichtbar sein.

Ein weiteres Highlight des Jahres ist die Begegnung der beiden hellsten Planeten Jupiter und Venus in der Abenddämmerung, erklärt Rahlf Hansen vom Planetarium Hamburg. „Sehr schön ist am 22. Februar die schmale Mondsichel zwischen Venus und Jupiter. In den folgenden Tagen kann man gut beobachten, wie sich die Venus dem Jupiter annähert“, so Hansen. Zwischen dem 28. Februar und dem 2. März überholt die schnellere Venus den größten Planeten unseres Sonnensystems. 

Im Frühjahr lässt sich die Bewegung der Venus dann am besten verfolgen: Vom 8. bis zum 12. April kann man den Planeten nahe der Plejaden sehen. Der offene Sternhaufen im Sternbild Stier verfügt über sieben recht helle Sterne, die aufgrund ihrer Kompaktheit besonders auffallen. Sie können als Fixpunkt genutzt werden, um die Bewegung der Venus nachvollziehen zu können. Am 8. April kann man den Planeten, der heller scheint als jeder Stern, zunächst unterhalb der Plejaden ausfindig machen. Von dort aus wandert die Venus Richtung Westen an dem Sternhaufen vorbei, bis sie sich im „Goldenen Tor der Ekliptik“ im Sternbild Stier – links der Plejaden und rechts vom Stierkopf – befindet.

Klare Nächte zum Beobachten von Sternschnuppen

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    Wissen kompakt: Meteorschauer

    Die guten Wünsche für das neue Jahr wird man am besten bei einem der zahlreichen Meteorschauer los. Der jährlich wiederkehrende Meteorstrom der Perseiden ist dabei wohl der bekannteste unter den Sternschnuppenschauern. In der Nacht vom 12. auf den 13. August erreicht er in den frühen Morgenstunden mit bis zu 150 Sternschnuppen pro Stunde seinen Höhepunkt. 2023 kann man die Perseiden klar am Nachthimmel erkennen, denn die Sicht wird nicht durch den Mond gestört. 

    Auch die Geminiden, die am 14. Dezember ihr Maximum erreichen, sind laut Hansen im Jahr 2023 sehr ergiebig. „Wie immer gilt für die Sternschnuppen, dass ein dunkler Himmel hilfreich ist. Außerdem sollte man den Augen eine halbe Stunde Zeit geben, sich an die Dunkelheit zu gewöhnen“, rät der Astronom. Er gibt zu bedenken, dass die Beobachtung der Meteorschauer im warmen Sommermonat August leichter fallen wird als in der kalten Dezembernacht.  

    Finsternis und Supermond

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    Etwas schwieriger gestaltet sich im Jahr 2023 die Verfolgung der Mondfinsternisse. Von Mitteleuropa aus kann von den insgesamt vier Finsternissen lediglich eine partielle Mondfinsternis beobachtet werden. Am 28. Oktober ist es soweit: Zwischen 21:35 Uhr und 22:53 Uhr (MESZ – die Sommerzeit endet erst in den frühen Morgenstunden des 29. Oktober) taucht der Mond zu einem Achtel in den Kernschatten der Erde ein. Hansen erklärt: „Kurz bevor und nachdem der Mond im Kernschatten steht, kann man einen dunklen Schleier erkennen.“ 

    In voller Pracht sieht man den Mond dagegen am Abend des 30. August ab 18 Uhr am Himmel. Vollmond und Erdnähe des Mondes kommen in dieser Nacht zusammen, das Ergebnis ist ein sogenannter Supermond. Der Erdtrabant wirkt an diesem Abend überdurchschnittlich groß. Eine Besonderheit im Sommer 2023: Gleich zweimal gibt es einen Supermond im August. Auch in der Nacht vom 1. auf den 2. August kann ein solcher am Himmel beobachtet werden. Die Zeit zwischen Vollmond und Erdnähe liegt hier allerdings weiter auseinander als am 30. August.

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