Eine Frau malt mit einem roten Stift eine Kurve auf eine Scheibe.

Frauen sind die besseren Fondsmanager

Eine neue Studie zeigt, dass weiblich gemanagte Fonds besser performen als männliche. Warum das so ist – und wie Frauen die gesamte Wirtschaft verändern könnten.

Nur neun Prozent der US-amerikanischen Fondsmanager*innen in den letzten 20 Jahren waren weiblich. Wäre das Geschlechterverhältnis ausgewogen, könnten sich ganze Wirtschaftssektoren verschieben.

Foto von Nataliya Vaitkevich / Pexels
Von Insa Germerott
Veröffentlicht am 9. Apr. 2025, 08:48 MESZ

Die richtigen Aktien oder den passenden ETF zu finden, ist gar nicht so einfach. Fondsmanager*innen können dabei helfen, das eigene Kapital gewinnbringend anzulegen. Am besten beraten ist man offenbar mit einem weiblichen Fondsmanager. Das zeigt eine Studie der Universität Mannheim und der University of Essex: Frauen sind in der Branche zwar immer noch stark unterrepräsentiert, erzielen aber höhere Renditen als ihre männlichen Kollegen – ergo mehr Gewinn für die Person, deren Geld sie anlegen. 

Maskuline Fonds performen schlechter

Laut den Forschenden liegt die Ursache dafür darin, dass männliche und weibliche Fondsmanager*innen in unter­schiedliche Sektoren investieren. Für ihre Studie, die auf der Plattform Social Science Research Network erschien, analysierte das Team die Konsum- und Investitions­muster US-amerikanischer Fondsmanager*innen zwischen 2003 und 2019. Das Ergebnis: Frauen setzten ihr Kapital eher im Gesundheitswesen ein, Männer dagegen eher im Energiesektor. In welchen Bereich investiert wurde, hing bei beiden Geschlechtern eng mit den persönlichen Konsumpräferenzen zusammen. 

Das Fossil eines Stegosaurus.

Dass die männlichen Portfolios im Vergleich mit ihren weiblichen Pendants schlechter abschnitten, ermittelten die Forschenden mithilfe eines Portfolio-Maskulinitätsindex, der Fonds nach ihrem geschlechtsspezifischen Investitionsverhalten untersucht. Diesen erstellten sie durch den Vergleich der analysierten Portfolios mit einem Referenzportfolio, das eine ausgeglichene Menge femininer und maskuliner Investmentvorlieben enthielt. Die Analyse zeigt: Je „maskuliner“ ein Fonds eingestuft wurde, desto schlechter war seine Performance. Portfolios mit männlicheren Konsumpräferenzen erzielten demnach niedrigere Renditen als Fonds mit weiblicheren Anlagemustern – und waren gleichzeitig weniger riskant. 

Wie Frauen die Wirtschaft verändern könnten

In der aktuellen Stichprobe waren nur neun Prozent der Fondmanager*innen weiblich – und sie verwalteten nur drei Prozent des gesamten Nettofondsvermögens. Würde es mehr Frauen in der Branche geben, könnte Kapital in bisher schwächere Wirtschafts­sektoren gelangen, schlussfolgert das Forschungsteam. Dadurch könnten der Gesundheits- und der Technologiesektor profitieren. Gleichzeitig würden allerdings der Energie- und Finanzsektor Verluste verzeichnen. Sie profitieren derzeit (noch) vom maskulinen Investitionsverhalten. Eine ausgewogenere Geschlechterverteilung in der Fondsbranche könnte also nicht nur Renditen steigern, sondern ganze Wirtschaftssektoren verschieben.

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