Erster Blick in neu geöffnetes ägyptisches Grab

Die 3.500 Jahre alte Grabstätte gehörte einem königlichen Goldschmied und seiner Frau.

Von Christina Nunez
Veröffentlicht am 9. Nov. 2017, 03:41 MEZ

Die bröckelnde Statue eines Goldschmieds und seiner Ehefrau begrüßte die Besucher, die vor Kurzem zum ersten Mal einen Blick in ein 3.500 Jahre altes Grab in der Nähe von Luxor in Ägypten warfen.

Es wurde in der Nekropole Dra Abu el-Naga am Westufer des Nils entdeckt und enthält laut dem ägyptischen Ministerium für Altertümer Statuetten, Mumien, Töpferware und andere Artefakte. Das Ministerium verkündete die Entdeckung des Grabes am Samstag während einer speziellen Zeremonie.

Eine der Statuen stellt einem Goldschmied namens Amenemhat neben seiner Frau dar. Neben ihnen steht die Figur eines Sohnes der beiden. Laut den Archäologen lebte die Familie während Ägyptens 18. Dynastie.

Hinter den Statuen befinden sich zwei Grabkammern, in denen sich einige Mumien, Sarkophage und aus Holz geschnitzte Totenmasken fanden. Außerdem fand man dort noch weitere Statuetten des Paares. In der zweiten Kammer befanden sich Sarkophage aus der 21. und 22. Dynastie. (Lesenwert: Drei neue Gräber aus dem alten Ägypten entdeckt)

Das neu geöffnete Grab befindet sich laut dem Minister für Altertümer Khaled el-Enany in keinem gutem Zustand. Sein Inhalt könnte aber Hinweise auf andere Entdeckungen liefern. Das Grab enthält beispielsweise 50 Grabkegel – geprägte Töpferwaren –, von denen 40 Hinweise auf andere Gräber von vier Amtsträgern aus dieser Periode liefern, wie das Ministerium in einer Pressemitteilung verkündete.

Die Expedition in das Grab offenbarte auch andere Grabschächte. In einem davon fanden Teams die Mumie einer Frau, die im Alter von etwa 50 Jahren verstorben war, sowie die Überreste ihrer zwei Kinder. Erste Untersuchungen der Frau hatten laut der Pressemitteilung gezeigt, dass sie vermutlich an diversen Krankheiten litt, darunter eine bakterielle Infektion in ihren Knochen.

Im April hatten ägyptische Archäologen ein anderes Grab in derselben Nekropole entdeckt, in dem sich mehrere Mumien, zehn hölzerne Sarkophage und mehr als tausend Grabstatuen befanden. El-Enany hatte den Fund aufgrund der zahlreichen intakten Artefakte als besonders bedeutsam angepriesen.

Beide Gräber befinden sich in der Nähe des Tals der Könige, der letzten Ruhestätte einiger der bekanntesten Herrscher Ägyptens, darunter der junge König Tutanchamun. Östlich des Nils befindet sich die Stadt Luxor, und Ägypter der herrschenden und oberen Klassen wurden als Zeichen der Verehrung westlich des Flusses bestattet.

Sarah Gibbens wirkte an diesem Artikel mit.

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