Einblicke in neu entdeckten, altägyptischen Friedhof

Artefaktfund in Gräbernetzwerk deutet auf einen Priester des altägyptischen Gottes Thoth hin.

Von Sarah Gibbens
Veröffentlicht am 27. Feb. 2018, 11:38 MEZ
Eintausend antike Figuren, sogenannte Uschebtis wurden ebenfalls entdeckt. Antike Mumien wurden zusammen mit den Figuren bestattet. ...
Eintausend antike Figuren, sogenannte Uschebtis wurden ebenfalls entdeckt. Antike Mumien wurden zusammen mit den Figuren bestattet. Diese sollten den Verstorbenen als Diener ins Jenseits begleiten.
Foto von Mohamed Abd El Ghany, Reuters

„Das ist nur der Anfang einer neuen Entdeckung“, sagt Ägyptens Antikenminister Khaled al-Anani in einer Pressemitteilung.

Er fügte hinzu, dass die Archäologen mindestens fünf Jahre benötigten werden, um die große, antike Totenstadt freizulegen, deren Entdeckung am vergangenen Wochenende bekannt gegeben worden ist.

Die Ansammlung von acht Gräbern beinhaltet Grabschächte, die zeitlich zwischen der Spätzeit, die 672 v. Chr. begann, und der ptolemäischen Dynastie, die 332 v.Chr. begann, angesiedelt werden. Die Gräber wurden südlich von Kairo im Gouvernement al-Minya gefunden. Im Dorf Tuna el-Gebel befinden sich bereits bekannte Grabstätten und Katakomben.

Mehrere Artefakte und menschliche Überreste wurden gefunden, aber unter den eindrucksvollsten ist eine Mumie, die mit einer bronzenen Halskette geschmückt ist. In einem Post auf der Facebook-Seite des Ministeriums erklärte man, dass die Gräber einen Bezug zum altägyptischen Gott Thoth aufwiesen.

Im antiken Götterverständnis ist Thoth verbunden mit dem Schreiben und der Erschaffung eines Alphabets.

Es wurden mehrere Grabstätten gefunden, durch die Mumie, die die Halskette aus Bronze trägt, könnte möglicherweise ein hochrangiger Priester gewesen sein. Zusätzlich zu dem bronzenen Schmuck wurde sie mit blauen und roten Perlen und Amuletten aus Halbedelsteinen versehen.

Eine Inschrift auf der Mumie trägt eine Hieroglyphe, die so viel bedeutet wie: „Ein frohes neues Jahr.“

In diesem Grab haben Archäologen außerdem Alabaster-Gefäße gefunden, in deren Deckel eine Abbildung des ägyptischen Gottes Horus eingeritzt war. Die Gefäße enthalten die mumifizierten Organe der Mumien aus den Gräbern.

Darüber hinaus fanden Archäologen 1.000 Uschebtis. Diese kleinen, blau-grünen Figuren wurden üblicherweise in altägyptischen Gräbern aufgestellt und repräsentierten Arbeiter im Jenseits.

Bislang wurden bei der Ausgrabung 40 Sarkophage in unterschiedlichen Formen und Größen ans Tageslicht gebracht. Die Vermutung besteht, dass diese den Familienmitgliedern des Priesters gehörten.

In einem anderen Grab wurden mehrere Särge und andere Artefakte gefunden, die den Toten ins Nachleben begleiten sollten.

Der Fund tauchte bei einer laufenden Ausgrabung von Archäologen des Antikenministeriums auf.

Im letzten Mai wurden 17 Mumien in einem Grab ebenfalls in Tuna el-Gebel entdeckt.

Dieser Fund trägt nicht nur zum archäologischen Rekord der Region bei, die staatlich finanzierten Ausgrabungen sollen auch die einst blühende Tourismusindustrie in Ägypten wieder ankurbeln. Das Land erfuhr einen Einbruch des ehemals regen Tourismus‘ nach massiven politischen Unruhen im Jahr 2011, die den damaligen Präsidenten des Landes seines Amts enthoben.

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