Zwergstaaten: Die sieben kleinsten Länder der Welt
Manche Länder sind so winzig wie eine Kleinstadt. Der flächenmäßig kleinste Staat der Welt liegt in Europa – und besitzt eine außergewöhnliche Machtfülle.
Die älteste Republik der Welt: San Marino im Nordosten der italienischen Halbinsel
1. Vatikanstadt (0,49 km²): Der Heilige Staat
Der kleinste Staat der Welt ist kaum einen halben Quadratkilometer groß. Nur etwa 1.000 Menschen leben in Vatikanstadt. Prominentester Einwohner ist der Papst. Er residiert im Apostolischen Palast mit der weltberühmten Sixtinischen Kapelle. Weiteres Wahrzeichen der Enklave im Herzen Roms ist der Petersdom als eine der bedeutendsten Kirchen überhaupt. Mit der Schweizergarde besitzt der Zwergstaat die kleinste und älteste Armee der Welt. Sie ist etwa 100 Mann stark und existiert seit 1506.
Der kleinste Staat der Welt liegt im Herzen Roms: Vatikan
2. Monaco (2,02 km²): Winziges Fürstentum an der Côte d'Azur
Mit einer Fläche von kaum mehr als zwei Quadratkilometern und rund 39.500 Einwohnern ist Monaco der zweitkleinste Staat. Nirgendwo sonst leben so viele Menschen auf so engem Raum. Das Fürstentum an der an der Côte d'Azur gilt als Steuerparadies und als Ort der Reichen. Kein Wunder, dass die Immobilienpreise mit weit über 50.000 Euro pro Quadratmeter zu den höchsten der Welt zählen. Weltbekannt sind das Casino, das Hôtel de Paris, die prunkvolle Oper sowie der Fürstenpalast der Grimaldis.
Luxuriös: Der Hafen von Monaco
3. Nauru (21 km²): Der kleinste Inselstaat der Welt
Nordöstlich von Australien, inmitten des Pazifiks, liegt der drittkleinste Staat der Welt. Etwa 11.500 Menschen leben auf der 21 Quadratkilometer großen Insel Nauru. Noch in den 1970-er Jahren galt der Südseestaat wegen seiner Phosphatvorkommen als reichstes Land der Welt. Doch Misswirtschaft und Umweltzerstörung haben ihre Spuren hinterlassen. Wie andere mikronesische Inselstaaten sieht sich Nauru durch den klimabedingten Anstieg des Meeresspiegels bedroht.
Die kleinste Republik der Welt aus der Luft: Nauru
4. Tuvalu (26 km²): Bedrohtes Tropenparadies
Kaum größer ist Tuvalu, etwa 1.400 Kilometer südöstlich von Nauru. Der 26 Quadratkilometer große Inselstaat im Südpazifik besteht aus neun kleinen Atollen und ist einer der abgelegensten Staaten. Nur etwa 10.000 Menschen leben dort. Wichtige Einnahmequellen sind Fischfang und Tourismus. Auf Tuvalu macht sich der Klimawandel auf dramatische Weise bemerkbar. Die Wissenschaft geht davon aus, dass Tuvalu als erster Staat in wenigen Jahrzehnten vom Pazifischen Ozean verschluckt sein könnte.
Nur etwa 10.000 Menschen leben auf den neun kleinen Atollen von Tuvalu.
5. San Marino (61 km²): Die älteste Republik der Welt
Der 61 Quadratkilometer große Zwergstaat im Nordosten der italienischen Halbinsel bezaubert mit seinen mittelalterlichen Festungen und der malerischen Landschaft. San Marino ist die vermutlich älteste Republik der Welt. Im Jahr 301 soll der heilige Marinus eine christliche Gemeinde auf dem 739 Meter hohen Monte Titano gegründet haben – dem höchsten Berg des heutigen Staatsgebiets. Derzeit leben knapp 34.000 Menschen in San Marino. Gemessen am Pro-Kopf-Einkommen zählt die Republik zu den reichsten Ländern. Staatsschulden gibt es nicht, die Arbeitslosenquote ist eine der niedrigsten der Welt.
Bezaubernd: San Marino im Dämmerlicht
6. Liechtenstein (160 km²): Fürstentum in den Alpen
Eingebettet zwischen Schweiz und Österreich liegt das Fürstentum Liechtenstein. Knapp 40.000 Menschen leben in der 160 Quadratkilometer großen Alpenmonarchie. Damit ist Liechtenstein nicht nur der sechstkleinste Staat der Welt, sondern auch der kleinste Staat im deutschen Sprachraum Die idyllische Alpenkulisse aus Bergen, Tälern und malerischen Dörfern lockt zahlreiche Touristen an. Darüber hinaus hat sich Liechtenstein international als Finanzplatz einen Namen gemacht.
Wahrzeichen von Liechtenstein: Schloss Vaduz
7. Marshallinseln (181 km²): Traumatisiertes Inselparadies
Die Marshallinseln wurden weltweit bekannt durch die Atombombentests der USA, die dort bis Ende der 1950-er Jahre durchgeführt wurden. Immer wieder musste die Inselgruppe evakuiert werden, weil die Strahlenbelastung zu hoch war. 2021 wurden die Marshallinseln in die UN-Liste der 50 Orte mit den schwersten Umweltschäden (Opferzonen) aufgenommen. Heute gefährdet der Klimawandel die knapp 43.000 Menschen auf der 181 Quadratkilometer großen Inselgruppe. Die über 1.000 Inseln liegen oft kaum über dem Meeresspiegel.
Bekannt durch die Atombombentests der USA: Die Marshallinseln