Galerie: Kulturgeschichte: Schreckenswesen aus den Albträumen unserer Vorfahren
Veröffentlicht am 1. Nov. 2019, 15:52 MEZ, Aktualisiert am 5. Okt. 2020, 10:43 MESZ

Der Kampf zwischen Jack und den Riesen – der dem im deutschen Sprachraum verbreiteten Märchen vom tapferen Schneiderlein ähnelt – ging auch weit jenseits der Bohnenranke noch weiter. In einer der zahlreichen Erzählungen über Jack lässt ein zweiköpfiger walisischer Riese Jack bei sich übernachten. Allerdings hört Jack, wie der Riese von seinem Plan erzählt, ihn des Nachts zu erschlagen. Daraufhin platziert er eine Attrappe in seinem Bett und überlebt die Nacht. Am nächsten Morgen bringt er den Riesen mit einem Trick dazu, sich selbst den Bauch aufzuschlitzen.
Foto von Science History Images, AlamyEiner japanischen Legende zufolge steigt in ruhigen Nächten ein dunkler Riese namens Umi Bozu (der „Seemönch“) aus dem Meer auf und ertränkt unglückselige Seefahrer. Bei den Wesen soll es sich um die Seelen ertrunkener Priester handeln.
Foto von Stephen Hamilton, Bridgeman ImagesEin Tupilak ist eine handgeschnitzte Figur, die ein mythisches Wesen darstellt. Dieses Exemplar zeigt ein Wesen aus der grönländischen Mythologie der Inuit, das halb Rabe und halb totes Kind ist. Solche Geister wurden beschworen, um Feinden zu schaden.
Foto von Hip, art Resource, NyLaut einer japanischen Legende lebt der riesige Wels Ōnamazu unter dem Kashima-Schrein in der Provinz Hitachi und löst dort Erdbeben aus, wenn er sich bewegt.
Foto von The History Collection, AlamyDie Tarasque war ein Drache mit dem Gesicht eines Löwen und dem Schwanz einer Schlange. Das Ungeheuer soll im Süden Frankreichs Angst und Schrecken verbreitet haben, bis die Heilige Martha es zähmte. Einer der Legenden zufolge entdeckte Martha das Ungetüm im Wald, wo es einen erschlagenen Mann fraß. Sie besprenkelte es mit geweihtem Wasser und bildete aus zwei Ästen ein Kreuz vor ihrer Brust. Als der Drache bezwungen war, brachten die Dorfbewohner ihn um.
Foto von The Picture Art Collection, AlamyIn der arabischen Erzählung von Sindbad dem Seefahrer gibt es einen gewaltigen Vogel namens Roch, der sogar einen Elefanten vom Boden greifen und davontragen konnte. Die Inspiration für das geflügelte Fabelwesen war womöglich ein prähistorischer Vogel auf Madagaskar, der bis zu drei Meter hoch werden konnte.
Foto von The Picture Art Collection, AlamyDieses blaue Wesen mit einem Messer im Maul, das einen zeremoniellen Federschild ziert, ist vermutlich eine Darstellung von Ahuitzotl, dem „Wasserhund“. Das Ungeheuer verschlang am liebsten die Nägel, Augen und Zähne seiner Opfer. Der Schild gehörte vermutlich dem aztekischen Herrscher Auítzotl, der sich nach dem Wesen benannt hatte.
Foto von Werner Forman, Universal Images Group, GettyIn der „Ilias“ beschreib Homer die Chimäre als feuerspeiendes Mischwesen aus Löwe, Ziege und Schlange. Um es zu töten, warf der Held Bellerophon einen Speer mit einem Bleiklumpen in sein Maul. Das Blei schmolz in dem heißen Rachen der Chimäre und erstickte das Ungetüm.
Foto von The Met Museum of ArtIn der griechisch-römischen Mythologie waren die Harpyien Windgeister und wurden als schöne Frauen mit Vogelflügeln beschrieben. In späteren Darstellungen wurden sie zu grausigen Vogelwesen mit hageren Frauengesichtern, die einen fürchterlichen Gestank verbreiteten.
Foto von Charmet, Bridgeman ImagesMasken, die von den Kwakwaka’wakw im kanadischen British Columbia zu Potlatch-Zeremonien getragen werden, zeigen oft den Donnervogel – einen der Urväter des Stammes, der in menschlicher Gestalt wandeln kann. Der Donnervogel soll Blitze aus seinen Augen schlagen können und sein Flügelschlag lässt Donner erklingen.
Foto von <b> </b>musée du quai Branly - Jacques Chirac, Dist. RMN-Grand Palais/Art Resource, NYDer Wodjanoi aus der slawischen Folklore ist ein böser Wassergeist, der in Teichen, Seen, Bächen und Quellen lebt. Er altert mit dem Mondzyklus und wird mit jedem Neumond wieder jung.
Foto von Bridgeman ImagesIn den Mythen und Legenden Mesopotamiens musste der Held Ninurta diverse Gegner besiegen, darunter den sechsköpfigen Widder der wilden Berge, den Stiermenschen und die siebenköpfige Schlange, die hier dargestellt wird. Ninurta gilt als Inspiration für die griechische Legende von Herkules und seinen zwölf Aufgaben – eine davon war das Erschlagen der vielköpfigen Hydra.
Foto von Zev Radovan, Bridgeman ImagesDer Nix oder Wassermann aus der skandinavischen Folklore ist ein meisterhafter Musiker, der Frauen und Kinder mit seinen Melodien ins Wasser lockt. Wer ihm schwarze Tiere und Tropfen des eigenen Blutes opfert, kann ihn um musikalisches Talent bitten.
Foto von Fine Art Images, Heritage Images, GettyTaucher ziehen einen Köder aus Rinderblut durch Loch Ness in Schottland, um das berühmte Ungeheuer von Loch Ness anzulocken. Trotz des Mangels an wissenschaftlichen beweisen für vermeintliche Monster wie Nessie, Bigfoot oder den Moth Man sind zahlreiche Enthusiasten auf der Jagd nach diesen Wesen.
Foto von Emory Kristof, Nat Geo Image Collection