Winnipeg

Erkundet das blühende Zentrum der Künste im Süden Kanadas.

Von Robin Esrock
Veröffentlicht am 9. Nov. 2017, 03:39 MEZ
Lichter der Skyline von Winnipeg
Die Lichter der Skyline von Winnipeg am Abend.
Foto von All Canada Photos, Alamy Stock Photo

Die Hauptstadt von Manitoba kann sich als blühendes Zentrum für Kunst, Tanz und Musik durchaus gegen die größeren Städte Kanadas behaupten. Dort sind das berühmte Royal Winnipeg Ballet, der Winnipeg Philharmonic Choir und das Winnipeg Folk Festival zu Hause. Die Stadt entwickelt sich mittlerweile auch rasant zu einem Zentrum für neue Restaurants, die frischen Wind in traditionelle Kost bringen, hat eine blühende Elektroclub-Szene und kann mit zunehmend beliebten Veranstaltungen aufwarten.

Für die Einheimischen ist Winnipeg jedoch zuerst eine Stadt der Flüsse, wie die Künstlerin Jo‘Anne Kelly sagt, die den Großteil ihres Lebens hier verbracht hat. „Drei wunderschöne Flüsse – Red, Assiniboine und Seine – fließen durch die Stadtviertel und vereinigen sich direkt im Herzen von Winnipeg“, sagt sie. „Ich habe ein Atelier mit einem Ausblick auf die Flussufer, die zu jeder Jahreszeit künstlerische Inspiration liefern.“ Der lokale Filmemacher Stephan Recksiedler fügt hinzu: „Musiker, Köche, Tänzer, Maler und Filmemacher aus dem ganzen Land finden in Winnipeg ihren Stil und Unterstützung.“

Sehenswürdigkeiten: Anfang Juli treffen sich mehr als 57.000 Menschen zum viertägigen Winnipeg Folk Festival im Birds Hill Provincial Park. Direkt vor Ort kann gezeltet werden (inklusive nächtlicher Gesangs- und Trommelrunden), im Hand-Made Village können handgemachte Kunstgegenstände erworben und auf sieben Bühnen Konzerte angesehen werden. Später im Juli könnt ihr eure Picknickdecke im Assiniboine-Park ausbreiten und euch auf der kostenlosen Veranstaltung Ballet in the Park Darbietungen des Winnipeg Ballet ansehen.

Reisemöglichkeiten: Winnipeg Transit unterhält einen kostenlosen Busbetrieb, der regelmäßig an den beliebten Sehenswürdigkeiten und Locations anhält. Wenn die Hitze (oder Kälte) zu viel wird, kann der zwei Kilometer lange Indoor-Fußweg im Herzen Downtowns erkundet werden. Das Winnipeg Folk Festival betreibt einen eigenen Festival-Express, der mit einem Festivalticket kostenlos genutzt werden kann.

Unterkunft: Gegenüber der Union Station befindet sich das berühmteste Hotel Winnipegs: das Fort Garry. Das geschichtsträchtige Gebäude wurde 1913 errichtet und empfing so bekannte Gäste wie Liberace, Louis Armstrong und Laurence Olivier. Fort Garrys prachtvolles Äußeres erinnert an die Hochzeiten der Stadt, als sie einer der wichtigsten Transportumschlagplätze in ganz Nordamerika war. Eine weitere Option ist das Fairmont Winnipeg – ein eher wenig beeindruckend wirkendes Gebäude im Sowjetstil, das aber dennoch Weltklasse-Service und zahlreiche Annehmlichkeiten bietet.

Kulinarische Empfehlungen: Winnipegs Food-Szene zeichnet sich durch kleine Lokale aus, die nicht nur optisch geschmackvoll sind. Hippe Läden wie das Segovia, das Enoteca und das Máquè sind immer eine Empfehlung wert. Die Peasant Cookery in Downtown ist bekannt für ihre außergewöhnliche Tourtière (Kanadische Fleischpastete).

Filmtipp: Der von Kritikern gefeierte und skurrile Film „My Winnipeg“ (2007) von Regisseur Guy Maddin ist eine Hommage an seine Heimatstadt. Es ist ein Schwarz-Weiß-Film, den er als „Docu-Fantasia“ bezeichnet und in dem Schauspieler Mitglieder seiner Familie spielen und Maddins Mutter sich selbst spielt.

Buchtipp: „Ravenscraig“ von Sandi Krawchenko Altner (Franklin & Gallagher, 2012). Das epische Familiendrama spielt in Winnipeg zur Jahrhundertwende. 2012 wurde es für seinen Beitrag „zur Würdigung und zum Verständnis“ der Stadt mit dem Carol Shields Winnipeg Book Award ausgezeichnet.

Kaufempfehlung: The Forks ist ein beliebter Food Market und öffentlicher Treffpunkt. Hier sollte dringend ein frisch gebackenes Zimtbrötchen der Tall Grass Prairie Bread Company auf dem Speiseplan stehen, das mit lokal angebautem Weizen gebacken wurde. Auf der oberen Etage können handgemachte Gegenstände von lokalen Künstlern erstanden werden. Auch die Winnipeg Art Gallery hat einen Laden namens WAG@The Forks in dem Komplex. Besucher können dort Kunstwerke der Inuit, der Ureinwohner und der Métis erwerben sowie Schmuck, der von zeitgenössischen kanadischen Künstlern entworfen wurde.

Hilfreiche Links: Winnipeg Tourism (Englisch, Französisch), Downtown Winnipeg BIZ (Englisch)

Schon gewusst? Ian Fleming schrieb, dass William Stephenson – ein Bürger Winnipegs und sehr erfolgreicher Spion im Zweiten Weltkrieg mit dem Codenamen „Intrepid“ – die Inspiration für den Charakter James Bond war. Während des Ersten Weltkriegs brachte Harry Colebourne, ein Soldat aus Winnipeg, einen Schwarzbären namens Winnipeg, verkürzt auch Winnie, nach London. Das „Haustier“ des Soldaten wurde zur Inspiration für einen anderen berühmten Buchcharakter: Winnie Puuh.

 

Entdeckt die atemberaubenden Landschaften, faszinierenden Kulturen und Städte Kanadas auf: ERLEBNIS KANADA!

BELIEBT

    mehr anzeigen
    loading

    Nat Geo Entdecken

    • Tiere
    • Umwelt
    • Geschichte und Kultur
    • Wissenschaft
    • Reise und Abenteuer
    • Fotografie
    • Video

    Über uns

    Abonnement

    • Magazin-Abo
    • TV-Abo
    • Bücher
    • Disney+

    Folgen Sie uns

    Copyright © 1996-2015 National Geographic Society. Copyright © 2015-2024 National Geographic Partners, LLC. All rights reserved