Extrem seltener Albino-Orang-Utan in Indonesien entdeckt
Die Stiftung, die den Primaten gesundpflegt, kümmert sich zum ersten Mal um einen Albino-Orang-Utan und kann auch in der Wildnis keine weiteren Exemplare finden.
Anfang des Monats wurde ein seltener Albino-Orang-Utan aus einem indonesischen Dorf gerettet, wo er in einem Käfig gehalten wurde.
Das fünf Jahre alte Tier, das aus dem Bezirk Kapuas Hulu auf Borneo gerettet wurde, hat sich gut erholt und in wenigen Wochen schon viereinhalb Kilogramm zugenommen.
Laut dem Telegraph kümmert sich aktuell die Borneo Orangutan Survival Foundation um den Primaten. Die Stiftung pflegt rund 500 Exemplare der vom Aussterben bedrohten Tierart. Laut eigenen Aussagen hat sich das Rehabilitationszentrum in seinen ganzen 25 Jahren noch nie zuvor um einen Albino-Orang-Utan gekümmert.
In einer internationalen Kampagne wurden Namensvorschläge aus der ganzen Welt gesammelt. Letztendlich hat man sich für „Alba“ entschieden, was auf Latein „Weiß“ und auf Spanisch „Sonnenaufgang“ heißt.
„Hoffentlich wird die Sonne auch für diese wertvolle Art wieder aufgehen“, sagte die Gruppe laut der Jakarta Post in einer Stellungnahme.
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Das lange Haar der hochintelligenten Borneo-Orang-Utans hat üblicherweise einen bräunlich-orangefarbenen Ton. Albino-Orang-Utans sind extrem selten, allerdings sind schon Albino-Exemplare anderer Primaten bekannt – zum Beispiel der Gorilla Snowflake und ein Klammeraffe in Honduras.
Die Jakarta Post berichtet, dass die Stiftung Albinismus bei Affen genau untersucht, um herauszufinden, wie sie Alba am besten helfen kann, da die Störung Sehnerven und Organe wie die Augen beeinträchtigen kann. Bislang konnte sie aber kein anderes Beispiel dieses genetischen Zustands bei Orang-Utans finden. Laut einer Studie in „SciELO Argentina“ kann Albinismus bei Primaten und anderen Wirbeltieren durch Umweltstress und Inzucht in isolierten Populationen häufiger auftreten.
Schätzungen der Weltnaturschutzunion zufolge leben etwa 104.000 Orang-Utans auf Borneo, was deutlich weniger sind als die geschätzten 288.000, die 1973 noch auf der Insel gelebt haben sollen. Die Weltnaturschutzunion prognostiziert, dass die Zahl weiter schrumpfen und 2025 durch Jagd und Entwaldung auf etwa 47.000 gefallen sein wird.