Ungewöhnliche Begegnung zwischen Eisbär und Schlittenhund

Diese ungewöhnliche Begegnung von Bär und Hund entpuppte sich als Spielstunde

Von Elaina Zachos
Veröffentlicht am 2. Feb. 2018, 15:12 MEZ
Begegnung zwischen Eisbär und Schlittenhund
Churchill befindet sich am Westufer der kanadischen Hudson Bay. Zwei Wildtierfotografen suchten außerhalb der Stadt nach Eisbären. Sie entdeckten einen Eisbären, der sich einem angeleinten Schlittenhund näherte ...

Als Tierarzthelferin Brittany Semeniuk im November nach Manitoba, Kanada, fuhren, hofften sie und ihr Partner auf Fotos von Eisbären. Nach zwei oder drei Stunden der Suche konnten sie einen Eisbären auf Video bannen – zusammen mit etwas Außergewöhnlichem.

Außerhalb der Stadtgrenzen von Churchill traf Semeniuk auf einen angeketteten Schlittenhund – und einen riesigen Eisbären, der auf den Hund zuging.

„Ich hatte keine Ahnung, was passieren würde“, sagt Semeniuk. „Ich machte mir Sorgen um den Hund.“

Aber dann begann der Bär, mit dem Hund zu spielen. Er stupste das kleinere Tier mit der Nase und den Pfoten an. Dem Hund schien das Spiel des Bären sogar zu gefallen.

Dieses offenbar harmlose Verhalten zeigten sie etwa 15 Minuten lang. Danach ging der Bär seiner Wege, um nach Futter zu suchen. Der Hund blieb unverletzt zurück.

„Als der Bär ging, sah der Hund vollkommen unverletzt aus“, sagt Semeniuk. „Das Spiel war ein bisschen rau, weil ein Eisbär seine eigenen Kräfte nicht einschätzen kann.“

Der Beginn einer tierischen Freundschaft?

Churchill gilt als „Eisbärenhauptstadt der Welt“, weil die Bären im Herbst vor dem Zufrieren der Hudson Bay oft die Stadt auf der Suche nach Futter durchstreifen. Die Einwohner sehen Dutzende dieser Tiere in der Gegend, wo sie Müll nach Fressbarem durchwühlen. Die Bären haben oft keine Scheu vor dem Menschen.

Begegnungen mit Eisbären enden nicht immer wie in diesem Video, insbesondere, wenn die Tiere hungrig sind. Im November 2016 ging ein anderes Video eines Eisbären, der scheinbar einen angeketteten Schlittenhund streichelte, um die Welt. Kurz darauf berichtete ein kanadischer Nachrichtensender, dass drei Eisbären aus der gleichen Gegend wegtransportiert worden waren, da sie andere Hunde getötet und gefressen hatten.

Starke Spielgefährten

Eisbären sind mächtige Jäger ohne natürliche Feinde und wirken durchaus furchteinflößend. Sie sind das größte Landraubtier der Erde und können Geschwindigkeiten von bis zu 40 Stundenkilometern erreichen. Ein ausgewachsenes Tier kann zwischen 420 und 500 Kilogramm wiegen und gut 2,50 Meter lang werden. Sie besitzen gut 5 Zentimeter lange, scharfe Krallen und 42 Zähne. Die Bären jagen normalerweise Robben, sie sind jedoch Allesfresser, die sich auch an Walkadavern und anderem Aas bedienen.

„Ich habe schon früher Eisbären beobachtet, aber noch nie gesehen, dass die Bären so mit Hunden interagieren“, sagt Semeniuk.

Eisbären sind nicht nur unglaublich gefährlich, sie sind auch überaus neugierig und stellen ihre Fragen gerne mithilfe ihrer Zähne und Klauen, erklärte Tom Smith, Wissenschaftler bei Polar Bears International, in Bezug auf das Video von 2016. Zu dieser Jahreszeit kann der Bär tatsächlich einen Spielgefährten in dem Hund gesehen haben, wenn dieser sich bei der Begegnung unterwürfig verhalten hat.

„Diese Interaktion war faszinierend, ist jedoch auch extrem gefährlich für diese Hunde“, sagt Semeniuk. „Sie haben keine Wahl und müssen mit dem Bären interagieren.“

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