Das Leid der „Wühltischwelpen“: Hunde-Boom mit fatalen Folgen
Die Corona-Krise befeuert die Nachfrage nach Haustieren. Tierschützer warnen vor dem Kauf von Hundewelpen im Internet.

Klein, niedlich, begehrt: Hundewelpen wie dieser Pyrenäenschäferhund sollten von zertifizierten Züchtern stammen.
Hundeland Deutschland. Mehr als zehn Millionen der Vierbeiner leben nach Angaben des Industrieverbandes Heimtierbedarf in 20 Prozent der deutschen Haushalte – mit steigender Tendenz. Nicht zuletzt die Corona-Krise scheint die Nachfrage nach Heimtieren in die Höhe schnellen zu lassen. So verzeichnet die Tierschutzorganisation Tasso, die nach eigenen Angaben Europas größtes Haustierregister betreibt, einen auffälligen Anstieg der Hunde-Neuregistrierungen um rund 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Die Hundepreise explodieren
Tierschützer beobachten die Entwicklung mit Sorge. Denn die Nachfrage überschreitet offenbar das Angebot an Welpen aus artgerechter Aufzucht. „Unsere Züchter können die Vielzahl der Anfragen nicht mehr bewältigen“, sagt etwa Udo Kopernik vom Verband für das Deutsche Hundewesen. Die Preise explodieren. Die Folge: Viele Hundefreunde würden derzeit vermehrt über das Internet suchen.
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„Gerade der illegale Online-Welpenhandel boomt,“ ergänzt Tasso-Tierschutzleiter Mike Ruckelshaus. Doch oft würden die dort angebotenen Tiere aus regelrechten Hundefabriken stammen. Das Leid dieser sogenannten „Wühltischwelpen“ sei immens. Ruckelshaus unterstreicht: „Fast alle Tiere sind krank, viel zu früh von der Mutter getrennt, ungeimpft und überleben häufig die ersten Lebensmonate nicht.“
Dunkle Geschäfte auf Kosten der Tiere
Auch Andrea Furler-Mihali vom Deutschen Tierschutzbund mahnt: „Das illegale Geschäft mit den Welpen geht auf Kosten der Tiere.“ Meist kämen die Welpen aus Osteuropa, wo sie unter tierschutzwidrigen Bedingungen gezüchtet würden. Die Mutterhündinnen und Deckrüden lebten meist in Verschlägen, ohne jegliche menschliche Zuwendung.
Die frühe Trennung von der Mutter schwäche das Immunsystem der Welpen. Impfungen und Parasitenbehandlungen gebe es in der Regel nicht. Furler-Mihali warnt deshalb eindringlich davor, Tiere über das Internet oder über dubiose Anzeigen zu kaufen. „Die Wahrscheinlichkeit, dass illegaler Tierhandel dahintersteckt, ist sehr hoch.“
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