Artenschutz: Neue Bartgeier für Bayern

Vor über 140 Jahren sind sie in Deutschland ausgerottet worden, jetzt sollen sie hierzulande wieder heimisch werden: Im Nationalpark Berchtesgaden wurden zum zweiten Mal Bartgeier ausgewildert.

Von National Geographic
Veröffentlicht am 9. Juni 2022, 15:29 MESZ
Bartgeierweibchen Dagmar Berchtesgaden

Das Bartgeierweibchen Dagmar in Berchtesgaden soll in den kommenden Wochen in den Alpen das Fliegen lernen.

Foto von Hansruedi Weyrich

Das Land Bayern hat zwei neue Bartgeier: Der bayerische Naturschutzverband LBV und der Nationalpark Berchtesgaden haben in dieser Woche zum zweiten Mal Jungtiere ausgewildert. Die Bartgeierweibchen sind rund 90 Tage alt und noch flugunfähig. Sie wurden in eine Felsnische im Klausbachtal gesetzt – auf 1.300 Meter Höhe – wo sie sich in den kommenden vier Wochen akklimatisieren sollen, bevor sie zum ersten Mal in den Alpen fliegen.

Beide Jungvögel stammen aus der andalusischen Zuchtstation Vulture Conservation Foundation (VCF) - genau wie die Bartgeierdamen Wally und Bavaria, deren Entlassung in die Freiheit im Jahr 2021 den Auftakt des auf zehn Jahre angelegten Projektes markierte. Ziel ist es, die zentraleuropäische Population der seltenen Vogelart zu stärken und mit den Beständen auf dem Balkan und in Kleinasien zu verbinden. 

Recka und Dagmar live 

Die Rückkehr des völlig harmlosen Greifvogels in die deutschen Alpen bilde einen wichtigen geografischen Lückenschluss für die Art, heißt es. Wie es den Neulingen „Recka“ und „Dagmar“ ergeht, kann man nun über Live-Cams mitverfolgen. Genauso, wie es auch bei ihren Vorgängerinnen Wally und Bavaria möglich war. Von den ersten Stunden bis zum Jungfernflug, der in circa einem Monat erwartet wird.

An den Rücken der Bartgeier wurden GPS-Sender angebracht. Sie sollen die zukünftigen Flugrouten der Vögel auf einer Karte zeigen.

Foto von Hansruedi Weyrich

Wally verstorben

Von den im vergangenen Jahr ausgewilderten Tieren ist unterdessen nur noch eines am Leben: Bavaria. Die Geierdame Wally wurde erst vermisst, vor knapp zwei Wochen fand dann ein Kletterteam die Überreste des Tieres. Diese werden nun untersucht, um Rückschlüsse auf die Todesursache zu ziehen. „Der kürzliche Tod des Bartgeiers Wally war für uns gerade im ersten Projektjahr ein Rückschlag“, sagt Schäffer. „Es erinnert uns aber auch daran, dass es für die auf zehn Jahre angelegte Auswilderung dieser Vogelart einen langen Atem braucht.“

Bartgeier (Gypaetus barbatus) sind mit ihrer Flügelspannweite von fast drei Metern eine der größten fliegenden Vogelart der Welt.

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