Öltanker-Unfall vor China könnte schlimme Konsequenzen für die Umwelt haben

Das ausgetretene Kondensat unterscheidet sich in einigen Punkten von Rohöl – das erschwert es, die möglichen Folgen abzuschätzen.

Von Heather Brady
Veröffentlicht am 29. Jan. 2018, 12:12 MEZ
Öltanker-Kollision vor China könnte langfristige Folgen für Umwelt haben
Am 6. Januar 2018 stieß im Ostchinesischen Meer ein Öltanker mit einem Frachtschiff zusammen. Der Öltanker hatte mehr als 150.000 Tonnen Kondensat an Bord. Anders als normales Öl schwimmt Kondensat nicht auf dem Wasser und sinkt auch nicht zu Boden.

Der iranische Öltanker, der im Ostchinesischen Meer mit einem Frachter aus Hongkong zusammenstieß, sorgt mit seinem Untergang für neue Probleme, die eine mögliche Umweltkatastrophe nach sich ziehen könnten.

Als der Öltanker namens Sanchi am 6. Januar etwa 300 Kilometer östlich von Shanghai mit dem Frachter kollidierte, trat das geladene Kondensat ins Meer aus. Die Unfallstelle lag in einem Bereich mit regem Schiffsverkehr. Laut Berichten der New York Times brannte das Schiff mehrere Tage lang, während Rettungsteams versuchten, die vermissten Besatzungsmitglieder zu finden. Am 14. Januar sank es schließlich.

Der Öltanker hatte fast 150.000 Tonnen eines Leichtöls namens Kondensat geladen. Es ist nicht bekannt, wie viel davon bereits verbrannt und ausgetreten war, als das Schiff sank.

Da es so viele unbekannte Variablen in dieser Gleichung gibt – die Größe der Öllache, ihre chemische Zusammensetzung, der Weg des ausgetretenen Öls –, lässt sich nur schwer vorhersagen, wie sich das Unglück auf die Umwelt auswirken könnte. Das Feuer und der Rauch haben laut einem Bericht von Nature fast mit Sicherheit die Meeressäuger, Fische und Vögel in der direkten Nähe des Zusammenstoßes getötet.

Im Gegensatz zu Rohöl, welches auf den Grund des Meeres sinken und der Umwelt dort über viele Jahre hinweg schaden kann, ist Kondensat leichter und verdampft entweder oder löst sich im Wasser auf. Das bedeutet auch, dass in diesem Fall die daraus resultierende Giftigkeit des umliegenden Gewässers das größte Problem sein könnte.

Laut der Washington Post gilt der Unfallbereich bereits als das „neue Bermudadreieck“: Allein im Jahr 2016 gingen dort 33 Schiffe verloren.

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