Das Geheimnis des Riesenmonds

Filmaufnahmen eines Monduntergangs wirken wie ein Trick aus einem Hollywood-Studio – aber sie sind echt.

Von Nadia Drake
Veröffentlicht am 8. Juni 2018, 17:35 MESZ

“Diese Menschen sind nicht in Gefahr.“

So beginnt die Erklärung zu diesem eindrucksvollen Video, das am 1. Juni veröffentlicht wurde und einen gigantischen Mond zeigt, der hinter einem Felsrücken untergeht, auf dem etwa ein Dutzend Menschen stehen.

Man könnte sich fragen, warum die NASA sich mit einem Ausschnitt aus einem Sci-Fi-Film oder einer beliebigen Computeranimation aus den Tiefen des Internets befasst. Die Antwort lautet: Weil es sich um eine echte Aufnahme handelt.

Daniel López, ein auf den Kanaren wohnhafter Fotograf, nahm diese Szene am Morgen des 30. Mai auf. Er befand sich dafür in der Nähe des Vulkans Teide auf Teneriffa und wartete auf den Moment, in dem die Sonne auf- und der Vollmond unterging.

Das Video, das er an jenem Morgen filmte, ist echt und wurde nicht bearbeitet – allerdings gibt es dennoch einen kleinen Trick dabei.

Der Grund für die enorme Größe des Mondes ist überraschend einfach: López benutzte ein Teleobjektiv, welches die scheinbare Entfernung zwischen den Objekten im Vordergrund und im Hintergrund enorm verringern kann. Einen ähnlichen Effekt sieht man häufig bei Fotos von Walen vor der Küste Kaliforniens, die nur wenige Meter vor dem Strand durch die Wasseroberfläche zu brechen scheinen.

Bei dieser Aufnahme befinden sich die Menschen auf einem Vulkan in etwa 16 Kilometern Entfernung. Unser himmlischer Begleiter hingegen ist um die 384.000 Kilometer weit entfernt.

Auch die schnelle Bewegung des Mondes ist keinem Zeitraffer oder sonstigen Spezialeffekten zu verdanken, sondern der Erdrotation.

Mit immerhin 1.670 km/h dreht sich unser Planet beständig um die eigene Achse. Die Drehbewegung ist für uns normalerweise nicht wahrnehmbar – es sei denn, wir blicken lange auf ein Himmelsobjekt oder auf einen Schatten am Boden. Wieder ist es die komprimierte Entfernung zwischen den Objekten in der Aufnahme, welche die Rotationsgeschwindigkeit der Erde betont.

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