Happy Birthday, ISS!
Sie ist das größte künstliche Objekt im Erdorbit und gilt als Außenposten der Menschheit im All. Jetzt feiert die Internationale Raumstation ihren 20. Geburtstag.
Ein fliegendes Weltraumlabor, das in 400 Kilometern Höhe die Erde umkreist: Die Internationale Raumstation ISS gilt als eines der größten Technologieprojekte aller Zeiten. Seit nunmehr 20 Jahren ist sie im Einsatz. Der Startschuss fiel am 20. November 1998: Als erstes ISS-Bauteil im All wurde das russische Fracht- und Antriebsmodul Sarja seinerzeit von einer Proton-Schwerlastrakete in die Umlaufbahn gebracht. Zwei Wochen später folgte die erste US-Komponente. Eine Crew des Space Shuttle Endeavour dockte „Unity“ als Verbindungsknoten an das russische Modul an.
Seitdem wurde die ISS kontinuierlich ausgebaut. Mit einer Spannbreite von 109 Metern erreicht sie inzwischen die Länge eines Fußballfelds und ist damit das größte künstliche Objekt im Erdorbit. Als Forschungslabor wird sie gemeinsam von den USA, Russland, den Mitgliedsstaaten der Europäischen Weltraumorganisation ESA, Kanada und Japan betrieben. Seit dem 20. November 2000 sind dazu dauerhaft wechselnde Astronauten-Teams aus den beteiligten Nationen an Bord. Tagtäglich erleben sie 16 Sonnenauf- und untergänge. Denn mit einer Geschwindigkeit von 28.800 Stundenkilometern umkreist die ISS die Erde in nur 90 Minuten.
Für Alexander Gerst ist es nach 2014 bereits die zweite Mission. Noch bis zum 20. Dezember wird er als erster deutscher ISS-Kommandant im Weltraum leben und arbeiten. Dann steht nach 197 Tagen die Rückkehr zur Erde an. Gerst nennt die ISS „die komplexeste, wertvollste und unwahrscheinlichste Maschine“, die jemals gebaut worden sei. Wenn die Menschheit über die Kontinente hinweg so zusammenarbeiten würde wie auf der ISS, könnte sie noch viel mehr gemeinsam erreichen. Astro Alex ist sicher: „Wir müssen es nur versuchen.“
ISS
Gersts erste 100 Tage auf der ISS: Experimente im All
Wie reagieren Muskeln auf Schwerelosigkeit? Was macht idealen Weltraum-Baustoff aus? Wie arbeiten Mensch und Roboter Hand in Hand? Packende Experimente bestimmen den Alltag von Alexander Gerst auf der Internationalen Raumstation.
Zwischen Druckverlust und WM-Fieber
Vor welchen Risiken und Herausforderungen steht Alexander Gerst bei seiner ISS-Mission? Im Gespräch: Reinhold Ewald, langjähriger ESA-Astronaut und Professor für Astronautik und Raumstationen an der Universität Stuttgart.