Wer war Caesar Augustus?

Er läutete zwei Jahrhunderte des Friedens für das Römische Reich ein, doch sein Weg zur Macht war alles andere als friedvoll.

Von Kristin Baird Rattini
Veröffentlicht am 5. Juli 2019, 18:44 MESZ
Eine Marmorbüste des römischen Imperator Caesar Divi filius Augustus.
Foto von Kenneth Garrett, Nat Geo Image Collection

Als Roms erster Kaiser war Augustus (Octavian, 63 v. Chr. bis 14 n. Chr.) insbesondere für seine Rolle bei der Pax Romana bekannt. Die etwa 200 Jahre anhaltende Friedenszeit begann mit seiner Herrschaft und ist daher auch als Augusteischer Friede bekannt. Sein Weg zur Macht war jedoch alles andere als friedvoll.

Octavians Vater verstarb, als er noch ein Kind war, sodass sich sein Großonkel Caesar seiner annahm. Nachdem Caesar im Jahr 44 v. Chr. ermordet wurde, erfuhr Octavian, dass er ihn adoptiert und zu seinem Haupterben erklärt hatte. Octavian schmiedete eine Allianz mit dem berühmten General Marcus Antonius und Marcus Aemilius Lepidus. Gemeinsam entledigten sie sich ihrer politischen Gegner. Antonius verfolgte Caesars Mörder bis nach Griechenland und besiegte sie 42 v. Chr. in Philippi.

Von Griechenland aus herrschte Antonius über Roms wohlhabende östliche Provinzen. Allerdings verwandelte sich die anfängliche Allianz zwischen Octavian und Antonius in eine Feindschaft.

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Antonius begann seine skandalöse Affäre mit der ägyptischen Königin Kleopatra. Er hatte nicht nur gemeinsame Kinder mit ihr, sondern erkannte Kleopatras Sohn von Caesar, Caesarion, auch als dessen wahren Erben an und focht damit Octavians Anspruch als Caesars Nachfolger an.

Octavian wiederum verunglimpfte Antonius als einen Mann, der den Verführungen einer ausländischen Frau erlegen war, und führte Krieg gegen das Paar. Als ihre Flotte 31 v. Chr. bei Actium von den Römern besiegt wurde, begingen Antonius und Kleopatra Selbstmord.

Nach seiner triumphalen Rückkehr nach Rom erhielt Octavian zusätzlich zu seinem angenommenen Familiennamen Caesar den Titel Augustus, was so viel bedeutet wie „ehrwürdig“ oder „erhaben“. Bis zu seinem Tod herrschte er als Kaiser über das Römische Reich, das lange unter den Machtkämpfen von Konsuln und Generälen gelitten hatte.

Der erste Kaiser Roms

Genau wie der persische Großkönig Dareios I. bewies Augustus ein gutes Gespür für die Belange des Reiches und seiner Bewohner. Er milderte die Ängste einiger Bürger vor einer Tyrannei, indem er die römischen Institutionen wie den Senat beibehielt. Er ernannte Senatoren aus ganz Italien, die unabhängige Prokonsuln bestimmen konnten, welche die römischen Provinzen regierten. Allerdings behielt er seine Autorität über den Senat und machte von seinem Vetorecht Gebrauch. Seine wahre Macht lag aber in seiner Armee. Er halbierte die Zahl der Legionen und sorgte dafür, dass sich Veteranen in den Kolonien niederließen. Das half dabei, weit entfernte Provinzen zu romanisieren und das Imperium zu stärken.

Ungeachtet der Kämpfe in Germanien und anderen wehrhaften Regionen markierte Augustus’ Herrschaft den Beginn einer friedlichen Ära, die als Pax Romana in die Geschichte einging und Generationen währte. Statt Krieg brachte Rom nun Ordnung. Landstriche, die einst von römischen Truppen geplündert wurden, waren nun friedliche Provinzen. Sie mussten Abgaben leisten, blieben dafür jedoch von der Verwüstung verschont, sofern sie nicht rebellierten. Der Handel florierte und der Reichtum der Städte mehrte sich unter der Herrschaft von Augustus und seinen Nachfolgern, die Straßen, Aquädukte, Bäder und Amphitheater bauten. Dank römischer Ingenieurskunst wurden ländliche Siedlungen in den Provinzen urbanisiert und die unterworfene Bevölkerung wurde nach und nach zu zufriedenen römischen Bürgern.

Als Augustus im Jahr 14 starb, trat er ein letztes Mal in die Fußstapfen seines Großonkels: aufgrund seiner bedeutenden Leistungen für Rom erhielt er postum den Titel des „göttlichen Augustus“.

Liebe, Tod, Kleopatra

Sie mag zwei der wichtigsten Männer Roms betört haben, aber Kleopatra – selbst eine gefürchtete Monarchin – hatte nicht einfach nur ein hübsches Gesicht. Als Mitglied der Ptolemäerdynastie war Kleopatra eine Griechin, und ihre Hauptstadt Alexandria war der Inbegriff des Hellenismus. Sie sprach aber nicht nur Griechisch, sondern war auch des Ägyptischen mächtig und verehrte ägyptische Götter.

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    Kleopatra verführte Julius Caesar, um mit seiner Unterstützung ihrem Bruder Ptolemäus XIII. den Thron zu entreißen. Nach Caesars Ermordung wandte sie sich Marcus Antonius zu. Der römische Kaiser Augustus bereitete der Liebschaft jedoch ein tödliches Ende. Kleopatra Selbstmord im Jahr 30 v. Chr. – Berichten zufolge durch einen Schlangenbiss – war das Ende der ptolemäischen Ära Ägyptens und den Beginn einer anhaltenden Faszination für die sagenhafte Königin.

    Der Artikel wurde ursprünglich in englischer Sprache auf NationalGeographic.com veröffentlicht.

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