
Solche vier Meter großen Elefanten beherrschten einst weite Teile Mitteleuropas. Insgesamt bargen die Forscher am Ufer eines früheren Sees die Überreste von rund 70 dieser Tiere.
Foto von Karol Schauer
Im Atrium des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle legen die Experten das Skelett von „E 23“ aus, einer mit knapp 50 Jahren verendeten Elefantenkuh. Ihre Füße wurden einst wahrscheinlich von Hyänen verschleppt und deshalb hier durch die Gliedmaßen eines Elefantenbullen ergänzt.
Foto von Juraj Lipták
Ein See im Geiseltal ähnlich wie dieser diente den Tieren vor 200000 Jahren als Tränke und Suhle. Ein Eichenmischwald mit großem Anteil von Tatarenahorn war ihr Revier und Rückzugsort.
Foto von Juraj Lipták
So stellen sich die Forscher das Leben am See vor: Eine Elefantenherde schreckt eine Gruppe früher Neandertaler auf, die gerade einen Auerochsen zerlegen. Nahebei machen sich Hyänen an einem toten Rüsseltier zu schaffen, während in der Ferne Nashörner äsen und eine Herde Wildrinder vorbeizieht.
Foto von Karol Schauer
Durch die Jahrtausende füllte sich das Seebecken bei Halle mit Sand und Löss-Staub. In den Sedimentschichten blieben nicht nur die Knochen von Elefanten und Nashörnern, Fröschen und Nattern erhalten, sondern auch dieses Fossil einer Rotfeder.
Foto von Juraj Lipták
1994 stießen Arbeiter im Tagebau Neumark Nord auf das Skelett dieses Elefanten. Der Paläontologe Dietrich Mania zeigt, wie die Neandertaler die Knochen zerschlugen, um an das Mark zu gelangen.
Foto von Juraj Lipták
Der Schädel von "E 9" gehört zu einem der größten Elefanten, dessen Überreste die Forscher fanden. Er wurde mit großem Aufwand rekonstruiert. Die gebogenen Stoßzähne des großen Bullen wiegen jeweils rund 75 Kilo.
Foto von Juraj Lipták/Illustration: Karol Schauer
Beckenknochen so groß wie der Kamin, Oberschenkel und Wirbelsäulen – die Skelette der Elefanten, Nashörner, Löwen, Auerochsen und Hunderter weiterer Tiere wurden zunächst in einem 300 Jahre alten Gutshaus in Bilzingsleben gelagert. Mehr als 30 Archäologen, Paläontologen und Geologen aus ganz Europa sind nun damit befasst, die Funde zu untersuchen und für die Nachwelt zu bewahren.
Foto von Juraj Lipták
Winzige Schneckengehäuse gehören zu den wichtigsten Funden von Neumark Nord. Denn Landschnecken haben einen nur kleinen Bewegungsradius und sind Indikatoren für eine bestimmte Vegetation und damit auch für das Klima an diesem urzeitlichen See.
Foto von Juraj Lipták
An der Stelle in Neumark Nord, wo einst die obere Uferzone lag, fanden die Forscher zahlreiche Feuersteinabschläge, die den frühen Neandertalern als Schneidewerkzeuge dienten. In Gruppen von wohl fünf bis sechs Männern jagten sie hier Hirsche, Auerochsen und Nashörner. Gelegentlich töteten sie vermutlich auch einen kranken oder verletzten Elefanten und zerlegten ihn an Ort und Stelle. Es war nicht notwendig, Messer vom Basislager mitzubringen: Im Geröll der Grundmoräne gab es genügend Feuerstein. Im Uferbereich entdeckten die Wissenschaftler auch Steingeräte mit Sägezahnkanten oder halbkreisförmigen Buchten, mit denen die frühen Menschen offenbar ihre Speere wieder schärften.
Foto von Juraj Lipták
In einem Haufen von Elefantenknochen lag das Skelett eines Löwen, dessen Vorderpfote restauriert wurde. Die zahnkranke Großkatze war wohl darauf angewiesen, sich von toten Rüsseltieren zu ernähren.
Foto von Juraj Lipták
Ein Schatz für die Wissenschaft sind der Mageninhalt von Elefanten und Reste aus den Zähnen von Nashörnern. Sie zeigen, dass sich die Tiere mit Gras und mit Blättern verschiedener Baumarten ernährten.
Foto von Juraj Lipták
Die Paläontologin Maria Rita Palombo untersucht die kopfgroßen Backenzähne von Waldelefanten.
Foto von Juraj Lipták
Dieser Schädel eines Steppennashorns ist 84 Zentimeter lang. Solche mächtigen Tiere wurden von den Neandertalern wegen ihres Fleisches gejagt. Sie starben in der letzten Eiszeit aus, wie der Waldelefant.
Foto von Juraj Lipták
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