Top 5 Orte in Kroatien (neben Dubrovnik)

Mit seiner atemberaubenden Natur, der charmanten Architektur und der langen Adriaküste hat dieses spektakuläre Land viel zu bieten.

Von Marilyn Terrell
Veröffentlicht am 9. Nov. 2017, 03:38 MEZ

Nicht, dass wir Dubrovnik mit seinen Marmorstraßen, seinen Mauern aus dem 16. Jahrhundert, seinen glänzenden roten Ziegeldächern und seinem erstklassigen Standort nicht zu schätzen wüssten. Es hat sich seinen Beinamen „Perle der Adria“ mehr als verdient, ganz zu schweigen von seinem Status als UNESCO-Welterbe. Aber wenn man Kroatien von seiner Reiseliste streicht, sobald man Dubrovnik gesehen hat, entgeht einem eine ganze Menge. In unserer Auswahl stellen wir euch fünf weitere Prachtstücke des Landes vor, die es zu entdecken gilt.

HVAR

Im Hochsommer spielt die ganze Insel verrückt. Dann ziehen Partymassen durch die Nachtclubs von Hvar, während ihre Yachten im überfüllten Hafen ankern. Aber während der Zwischensaison verfällt die Insel wieder ganz in ihr mysteriöses, mittelalterliches Selbst. Dann kann man die ruhigen Plätze und die sandigen Buchten in Ruhe erkunden.

Ein Highlight ist sicher das schattige Franziskanerkloster mit dem zugehörigen Museum. Hier kann man sich ein Bildnis des Letzten Abendmahls ansehen, das vom venezianischen Künstler Matteo Ingoli gegen Ende des 16. Jahrhunderts gemalt wurde und die komplette Rückwand des Speisesaals bedeckt. Im Sommer kann man die sonnigen und von Lavendel bedeckten Hügel genießen.

PLITVICE

Wo man auch hinsieht – im Nationalpark Plitvicer Seen grünt es, und strahlend blaues Wasser wallt, schäumt, blubbert, rauscht und sprudelt an jeder Ecke. Hölzerne Stege schlängeln sich durch, über und um Wasserfälle, Flüsse, Höhlen und Seen herum, die seit der Kreidezeit durch stetige Ablagerungen von Kalziumkarbonat entstanden. Was vielleicht überrascht: Diverse beliebte italienische und deutsche Spaghettiwestern wurden in Plitvice gedreht (die Landschaft sollte als der amerikanische Westen durchgehen, zumindest für europäische Augen).

Dieses einzigartige Naturparadies bietet reichlich Gelegenheit für Kanu- und Kajakfahrten, Rafting, Fahrradtouren und Wanderungen. Auch die Artenvielfalt lockt viele Besucher. Die Buchenwälder, welche die Region dominieren, beheimaten Wild, Bären, Wölfe, Wildschweine und eine erfreuliche Vielfalt an Vogelarten. Während man auf die Fähre wartet, die einen über den See bringt, sollte man bei einem der Verkaufsstände für Strudel vorbeischauen. Dort gibt es die köstliche lokale Spezialität in vielen Geschmacksrichtungen. Tipp: Übernachtet in einem der örtlichen Gasthäuser, um für die Ausflüge am nächsten Tag früh aufzubrechen.

 

Bewegende Einblicke in Kroatiens vergessene Gefängnisinsel

SPLIT

Als der römische Kaiser Diokletian beschloss, sich am Anfang des 4. Jahrhunderts zur Ruhe zu setzen, baute er sich einen überdimensionierten Palast an der Küste Dalmatiens. Der Komplex war teils persönliche Villa, teils militärische Garnison. Die UNESCO beschreibt den Ort – der das Zentrum des heutigen Splits bildet – als „eines der bekanntesten und wesentlichsten architektonischen und kulturellen Gebäude der kroatischen Adriaküste.“

Diokletians Anwesen war für die Ewigkeit gebaut – bis zum Mittelalter hatten sich in dessen Mauern die Anfänge einer Stadt herausgebildet. Heutzutage schlendern Besucher und Stadtbewohner Seite an Seite durch dieses „Dorf im Palast“. Kleine Läden und Cafés findet man hier fast überall. Reihenweise Palmen spenden an der Wasserpromenade Schatten. Von dort aus kann man mit der Fähre auch zu zahlreichen der namhaften Inseln entlang Kroatiens langer Küstenlinie fahren.

ZAGREB

Kroatiens Hauptstadt erweckt eher den Eindruck eines riesigen College-Campus. Das mag auch daran liegen, dass in der Stadt 65.000 Stunden der Universität von Zagreb wohnen, die 1669 von Kaiser Leopold I. gegründet wurde. In manchen Gebieten herrscht Autoverbot. Somit können sich die Cafébereiche bis auf die Straße ausbreiten und die Kreativen der Stadt könnten die Außenbereiche voll ausnutzen. Theater, Wochenmärkte, Skulpturen an versteckten Orten (haltet Ausschau nach einem nachdenklichen Nikola Tesla), Fußball, Straßenmusik – hier findet man wirklich alles.

An einem ganz normalen Abend unter der Woche ist der Ban-Jelačić-Platz – der zentrale Platz der Stadt – voller Geräusche. Es sind aber nicht die Geräusche von fahrenden Autos, sondern von Menschen. Man hört Leute reden, Kinder, die einander jagen, das Klirren von Besteck und Gläsern und das gelegentliche Rattern einer blauen Straßenbahn. Mit einem Eis auf der Hand lässt es sich prima in diese unnachahmliche Atmosphäre eintauchen.

ZADAR

Betretet Zadars Altstadt in der Dämmerung durch das imposante Landtor (Porta Terraferma) aus dem 16. Jahrhundert. Der gewaltige Eingang zur Stadt wurde von Venezianern erbaut und mit ihrem Wahrzeichen des geflügelten Löwen verziert – einem Symbol des Evangelisten Markus. Dahinter liegt ein Labyrinth aus schmalen Steingassen voller eleganter Läden, Restaurants und Menschen – und das alles ohne Autos. Plötzlich führt das Wirrwarr von Straßen auf einen großen Platz: die Überreste eines römischen Forums. Hier springen Kinder und Jugendliche vor der runden Kirche des Sankt Donatus mit ihren Skateboards über Antiquitäten.

Entlang der Wasserpromenade, kurz hinter den Fährdocks, könnt ihr vielleicht eindringliche Geräusche vernehmen, die an Walgesänge erinnern. 2005 baute der kroatische Architekt Nikola Bašić eine Steintreppe, die zur Adria hinunterführt, und platzierte darunter 35 Orgelpfeifen. Die natürlichen Kräfte des Winds und der Wellen drücken Luft in die Pfeifen und erzeugen so die mysteriösen Töne. Wenn Wind und Wellen stärker sind, wird auch die Musik lauter. Ist es vergleichsweise ruhig, verstummt auch die preisgekrönte Meeresorgel. Um den Tag auf magische Weise ausklingen zu lassen, kann man sich auf die Treppen setzen und der Musik des Meeres lauschen, während die Sonne im Meer versinkt und langsam die Sterne am Himmel erscheinen.

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