Chance von 1:893 Billiarden: Mann von Hai, Bär und Schlange gebissen

Der Outdoor-Enthusiast Dylan McWilliams hatte in den letzten Jahren ein bisschen Pech, lässt sich davon aber nicht beeindrucken.

Von Stephen Leahy
Veröffentlicht am 26. Apr. 2018, 06:00 MESZ
Tigerhai
Wahrscheinlich wurde Dylan McWilliams in Hawaii von einem Tigerhai angegriffen. Das war aber nicht das einzige Unglück, das ihm wiederfuhr.
Foto von Brian J. Skerry, National Geographic Creative

1 zu 893,35 Billiarden. Das ist die Wahrscheinlichkeit für das, was dem 20 Jahre alten Dylan McWilliams wiederfuhr. Er wurde von einem Hai gebissen, von einem Bären angegriffen und erlitt einen Klapperschlangenbiss – und das alles innerhalb von drei Jahren.

Mitte April war McWilliams aus Grand Junction in Colorado auf der hawaiianischen Insel Kuai bodyboarden, als er spürte, wie irgendetwas sein Bein traf. „Ich sah den Hai unter mir. Ich fing an, nach ihm zu treten – ich weiß, dass ich ihn mindestens einmal getroffen habe – und schwamm so schnell ich konnte an den Strand“, erzählte McWilliams der BBC. Er brauchte sieben Stiche und die Bisswunde ließ vermuten, dass der Angreifer ein Tigerhai war.

In Hawaii kommt es durchaus gelegentlich zu Haiangriffen, insbesondere von Tigerhaien, erklärt George Burgess, der ehemalige Direktor des Haiforschungsprogramms der Universität von Florida. Die Chance dafür, in Gewässern der USA von einem Hai angegriffen zu werden, stünde jedoch bei 1 zu 11,5 Millionen. Zum Vergleich: In Deutschland liegt die Wahrscheinlichkeit, von einem Blitz getroffen zu werden, ungefähr bei 1 zu 6 Millionen.

Obwohl Haiangriffe fast immer Schlagzeilen machen, läuft man in den USA viel eher Gefahr, von einem Bären angegriffen zu werden. McWilliams, der in den letzten paar Jahren mit dem Rucksack durch die USA und Kanada reiste, schaffte es auch entgegen dieser Wahrscheinlichkeit von 1 zu 2,1 Millionen, von einem Bären verletzt zu werden. Im vergangenen Juli biss ihn ein Schwarzbär in den Kopf, während er bei einem Campingtrip in Colorado gerade schlief. Er entkam, indem er dem Bären ins Auge piekte. Die Parkbehörden fingen das Tier ein, fanden McWilliams‘ Blut unter seinen Klauen und schläferten es ein. McWilliams brauchte neun Klammern, um seine Wunde am Hinterkopf zu schließen. „Wenn ein nordamerikanischer Schwarzbär einen Menschen anfällt, hat er für gewöhnlich Hunger“, sagt unser Outdoor-Texter Gordon Grice. Solche Angriffe seien aber sehr selten und kämen im Normalfall zustande, weil der Bär gelernt hat, Menschen mit Nahrung zu assoziieren, weil er zum Beispiel aus Vogelfutterhäuschen, Mülltonnen oder Futterschalen von Haustieren gefressen hat. Zwischen 1900 und 2009 wurden in den unteren 48 US-Bundesstaaten nur 14 Menschen von Bären getötet.

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    Schwarzbären sind für ihre Aggressivität bekannt, aber Menschen greifen sie nur selten an.
    Foto von Barrett Hedges, National Geographic Creative

    Da überrascht es kaum noch, dass McWilliams auch das Pech hatte, bei einer Wanderung in Utah 2015 einer Klapperschlange über den Weg zu laufen. Ihm zufolge hatte der Biss nur wenig Gift in sich, weshalb er beschloss, nicht in ein Krankenhaus zu gehen, obwohl er ein paar Tage lang krank war. Die Chance dafür, in den USA von einer Giftschlange gebissen zu werden, wird auf 1 zu 37.500 geschätzt. Die Wahrscheinlichkeit, bei einem Autounfall zu sterben, ist mit 1 zu 112 bedeutend höher.

    „Er ist einer der größten Pechvögel des Planeten“, sagt Burgess. Was bedeutet das in Zahlen? Da jedes Ereignis für sich allein steht, werden die Wahrscheinlichkeiten miteinander multipliziert, was zu einer Chance von 1 zu 893,35 Billiarden führt, dass einem alle drei Dinge passieren.

    McWilliams schreibt es einfach dem Umstand zu, dass er zur falschen Zeit am falschen Ort war. Er ermutigt trotzdem jeden dazu, die Natur zu erkunden und zu erleben. „Ich gehe immer noch wandern, ich fange immer noch Klapperschlangen und ich werde weiter im Meer schwimmen“, erzählte er der BBC.

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