5 Gründe, um Gorillas in Uganda zu besuchen

Berggorillas können nur in freier Wildbahn überleben. Deshalb kann man sie nur in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten.

Von Hillary Richard
Veröffentlicht am 2. Feb. 2018, 14:35 MEZ
Ein Berggorilla frisst Blätter hoch oben in einem Baum.
Ein Berggorilla frisst Blätter hoch oben in einem Baum.
Foto von <p>Roger de la Harpe, Getty Images</p>

60 Minuten lang still auf einem Stück Waldboden in Uganda zu sitzen, kann eines der schönsten Erlebnisse im Leben sein. Es gibt nur noch weniger als 900 Berggorillas und Gorilla-Trekking bietet eine der seltenen Gelegenheiten, das Alltagsverhalten dieser sanften, geheimnisvollen Primaten zu beobachten.

Berggorillas leben ausschließlich in der dichten Vegetation des Bwindi Impenetrable Forest National Parks in Uganda und auf der inaktiven Virunga-Vulkankette, die sich entlang des Vulkan-Nationalparks in Ruanda erstreckt. Außerdem gibt es Populationen im Mgahinga-Gorilla-Nationalpark in Uganda und im Virunga-Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo.

Im hohen Gras des Bwindi Impenetrable Forest National Parks in Uganda reibt ein junger Gorilla sein Gesicht an dem eines erwachsenen Männchens.
Foto von Paul Souders, Getty Images

Im Jahr 1981 schätzten Naturschützer die Zahl der weltweit noch lebenden Berggorillas auf lediglich 254 Tiere. Diese kleine Population vergrößert sich jedoch langsam dank strenger internationaler Schutzmaßnahmen. Da die hochbedrohten Tiere in Gefangenschaft nicht überleben, kann man sie nur auf Wandertouren durch ihren natürlichen Lebensraum beobachten: neblige Gebirgswälder in bis zu 4000 Metern über dem Meeresspiegel.

Diese fünf Gründe sprechen dafür, von Uganda aus auf eine unglaubliche Reise zu gehen.

Der Ort, an dem die Hälfte der Berggorillas lebt.

In Uganda gibt es zwei Ort für Gorilla-Trekking: der Bwindi Impenetrable Forest National Park und der Mgahinga-Gorilla-Nationalpark. Gorillas scheren sich nicht um Landesgrenzen, weswegen die Populationen entlang der Virungas recht stark schwanken. Uganda ist jedoch deswegen empfehlenswert, weil Bwindi allein das Zuhause der Hälfte der noch lebenden Berggorillas ist.

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    Berggorillas leben nur in den dichten Wäldern um die Virunga-Vulkankette in Ruanda, Uganda und der Demokratischen Republik Kongo.
    Foto von Roger de la Harpe, Getty Images

    Der Bwindi Impenetrable Forest National Park (dank seines dichten Blätterdachs auch bekannt als „The Place of Darkness“, dt.: „Der Ort der Dunkelheit“) ist ein uralter Gebirgs- und Flachlandregenwald auf einer Fläche von 331 Quadratkilometern. Die Region wurde aufgrund ihrer unglaublichen Biodiversität der hohen Anzahl gefährdeter Arten zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt.

    Der Mgahinga-Gorilla-Nationalpark umfasst eine Teilfläche von rund 34 Quadratkilometern des größeren Virunga-Schutzgebiets mit einer Gesamtfläche von 434 Quadratkilometern. Dieses erstreckt sich auch nach Ruanda und die Demokratische Republik Kongo. Der Nationalpark beinhaltet drei der acht großen Virunga-Berge: Mount Gahinga, Mount Muhabura und Mount Sabyinyo.

    Ein Gorillamännchen zeigt im Mgahinga-Gorilla-Nationalpark in Uganda im Kreis seiner Familie seine Zähne.
    Foto von Steve Bloom Images, Alamy

    Die Zerstörung des Lebensraums kann durch die Unterstützung lokaler Gemeinden bekämpft werden

    Dier Zerstörung ihres Lebensraums ist die größte Bedrohung für die Berggorillas. Die Regionen um den Park sind dicht besiedelt und die Einwohner nutzen traditionell das Land um den Nationalpark für Land- und Forstwirtschaft.

    Tourismus ist inzwischen Ugandas lukrativster Industriezweig und die Mehrheit der Besucher kommt, um Berggorillas zu sehen. Touristen werden ermutigt, den Gemeinden, die sie bereisen, etwas zurückzugeben. Eine beliebte Möglichkeit dafür ist das Engagieren eines Gepäckträgers, der immer ein Ortsansässiger ist und manchmal sogar ein geläuterter Wilderer. Die Landschaft in den Parks ist unberechenbar und schwierig. Gepäckträger helfen den Wanderern bei der Überquerung von Flüssen und bei Anstiegen steiler, matschiger Hänge. (Lesenswert: „Schon die erste Begegnung mit den Gorillas hat mich begeistert“)

    Eine weitere Möglichkeit ist die Teilnahme an regionalen, kulturellen Initiativen. Im Dorf Bwindi bildet die Bwindi Bar entrechtete junge Erwachsene durch strengen Unterricht und Arbeitserfahrung gastronomisch aus. Um Mgahinga führen die Stammesältesten der Batwa Besucher auf dem Batwa Trail durch den Regenwald. Dort erklären sie, wie ihr autarker, waldbewohnender Stamm traditionell medizinisch wirksame Pflanzen genutzt hat.

    Es gibt mehr bezahlbare Wandergenehmigungen.

    Strenge Regulationen sorgen dafür, dass die Gorillas gesund und wild leben können – angefangen bei den Genehmigungsprozeduren für Gorilla-Trekking. Die täglichen Besuche jeder Gorillagruppe sind extrem begrenzt, weswegen Touristen ihr Wunschdatum weit im Voraus planen sollten.

    Ein Besucher fotografiert einen Berggorilla im Bwindi Impenetrable Forest National Park.
    Foto von Nigel Pavitt, Getty Images

    In Uganda variieren die Kosten für eine Erlaubnis abhängig von der Jahreszeit. Im April, Mai und November kostet eine Genehmigung etwa 360 Euro, im restlichen Jahr ca. 500 Euro. Im Gegensatz dazu kostet eine Erlaubnis in Ruanda das ganze Jahr über 1200 Euro.

    Die meisten Wanderrouten in Uganda finden in Bwindi statt, wo es zahlreiche Startpunkte und verschiedene Gorilla-Familien gibt. Die Touren werden von Park-Rangern in Gruppen von jeweils acht Personen geführt. Diese dürfen die Gorillas eine Stunde lang schweigend und in gebührendem Abstand beobachten.

    Die Landschaft ist eine Herausforderung.

    Ein Blick auf die grünen Terrassenhügel des südwestlichen Uganda und die erhabenen Vulkanhänge genügt: Dieser Teil des Landes ist nichts für schwache Nerven. Dazu kommen die Höhenlage und das anspruchsvolle Terrain, die Gorilla-Trekking in Uganda zum einem einmaligen Abenteuer werden lassen.

    Zu den Gorillas zu kommen bedeutet harte Arbeit. Man muss seinen Weg bergauf und bergab durch ein Dickicht aus Ranken, Dornen und Wurzeln finden. Der Name Bwindi Impenetrable Forest National Park ist mehr als passend, da er nur zu Fuß zugänglich ist. Es gibt keine Wege, keine Hinweisschilder – und oftmals nicht einmal Lichtungen (weswegen die Ranger Macheten bei sich tragen). Die gute Nachricht ist jedoch: Die Entlohnung kommt einem nach der harten Arbeit noch viel großartiger vor.

    Ein junger Berggorilla sieht in Bwindi Impenetrable Forest National Park einen Fotografen direkt an.
    Foto von Francisco de Casa, Alamy

    Auch andere Primaten laufen einem unweigerlich über den Weg.

    Uganda ist ein wahrgewordener Traum für Primatenfreunde. Zusätzlich zu den Berggorillas ist Mgahinga auch das Zuhause einer anderen gefährdeten Tierart: der Goldmeerkatze. Diese lustigen, pelzigen Äffchen leben hoch oben in Bambuswäldern. Goldmeerkatzen aufzuspüren ist ähnlich schwierig wie Gorillas, doch der Weg zu ihnen ist nicht ganz so anspruchsvoll.

    Darüber hinaus beheimatet Bwindi auch Östliche Vollbartmeerkatzen, Grauwangenmangaben und Diademmeerkatzen. Im Kibale-Nationalpark stehlen Schimpansen die Show. Husarenaffen sind in der Gegend um den Murchison-Falls-Nationalpark zu finden. Im Queen-Elizabeth-Nationalpark sieht man unter anderem auch Diademmeerkatzen und Rotschwanzmeerkatzen (und außerdem Nicht-Primaten wie Löwen und Elefanten).

    GORILLAS

    „Schon die erste Begegnung mit den Gorillas hat mich begeistert“

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