Bunte Hummer: Wie selten sind die Sonderfarben?

Kein brauner Einheitsbrei: Immer wieder tauchen besonders gefärbte Hummer auf. Wir geben einen Überblick über die Farbschläge und ihre Häufigkeit.

Von Greta Weber
Veröffentlicht am 8. Juli 2020, 14:20 MESZ

Halb orange, halb braun: Dieser zweifarbige Hummer wurde 2015 in Scarborough, Maine fotografiert.

Foto von Yoon S. Byun, Portland Press Herald, Getty

Die linke Körperhälfte braun, die rechte orange – ein solcher Fang ging Fischern in Maine 2015 ins Netz. Angeblich ein Tier, dass es nur einmal unter 50 Millionen gibt – aber stimmt das?

Wahrscheinlich nicht, glaubt Robert C. Bayer, geschäftsführender Direktor des Lobster Institute an der University Maine in Orono. „Sie sind zwar selten, aber nicht so selten“, sagt Bayer. „Wir sehen sie jedes Jahr.“

Der anonyme Fischer, der das auffällige Exemplar gefangen hatte, schenkte es der Pine Point Fisherman's Co-op in Scarborough, Maine.

Club der bunten Hummer

Der farblich gespaltene Hummer ist nur ein Mitglied in einer bizarren Familie bunter Schalentiere. Jede der bekannten Farbvariationen tritt dabei mit ihrer eigenen statistischen Wahrscheinlichkeit auf, wie Untersuchungen des Lobster Institute ergaben. Ein Calico-Hummer mit gesprenkelter brauner und orangefarbener Schale? 1 zu 30 Millionen. Blaue Hummer? 1 zu 2 Millionen.

Obwohl die allermeisten Hummer auf den ersten Blick dunkelbraun zu sein scheinen, setzt sich ihre Farbe tatsächlich aus einer Kombination aus gelben, roten und blauen Farbtönen zusammen.

Knallrot werden Hummer gewöhnlich erst durch den Kochvorgang, der Proteine in ihrer Schale verändert. Aber auch in der Natur kann man manchmal karminrote Hummer entdecken. Chance: 1 zu 10 Millionen. Laut Bayer sind solche Fänge ein gefundenes Fressen für Witzbolde, die das noch lebende Tier ahnungslosen Gästen auf einem Teller servieren.

Albino-Hummer sind die seltensten Vertreter in der Farbfamilie, mit einer Wahrscheinlichkeit von fast 1 zu 100 Millionen. Sie werden manchmal auch als „Kristallhummer“ bezeichnet und sind die einzigen, die im Kochtopf nicht rot werden.

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    Die Ursache der seltsamen Färbungen ist ein Rätsel. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Art genetische Mutation. „Ich glaube nicht, dass der eigentliche Mechanismus bekannt ist“, sagt Bayer.

    Laut ihm stellen Restaurants die leuchtenden Meeresbewohner oft zur Schau. Fischer spenden sie mitunter auch an Aquarien.

    Der Artikel wurde ursprünglich in englischer Sprache auf NationalGeographic.com veröffentlicht.

     

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