Der Kiebitz ist Vogel des Jahres 2024

Der Wiesenbrüter ist zum Vogel des Jahres gewählt worden – und er kann die Aufmerksamkeit gut gebrauchen: Die Zahl der Kiebitze in Deutschland schrumpft seit Jahrzehnten drastisch.

Von Nina Piatscheck
Veröffentlicht am 10. Okt. 2023, 08:37 MESZ
Ein Kiebitz auf einer Feuchtwiese.

Seltener Anblick: Der Vogel des Jahres 2024, der Kiebitz, ist in Deutschland stark gefährdet. 

Foto von dejuna / Adobe Stock

Knapp 120.000 Stimmen wurden in den vergangenen Wochen online beim Naturschutzbund Deutschland (NABU) abgegeben, das Ergebnis ist eindeutig: Der Kiebitz (Vanellus vanellus) ist Vogel des Jahres 2024. Er konnte sich gegen Rebhuhn, Rauchschwalbe, Steinkauz und Wespenbussard durchsetzen – und folgt auf das Braunkehlchen, das im aktuellen Jahr den Titel trägt.

Stark gefährdet in Deutschland

1996 war der Kiebitz bereits schon einmal zum Vogel des Jahres gewählt worden. Seitdem ist es dem taubengroßen Wiesenbrüter in Deutschland nicht gut ergangen: Zwischen 1992 und 2016 sind die Kiebitzbestände um 88 Prozent geschrumpft. Schätzungen des NABU zufolge leben hierzulande noch 42.000 bis 67.000 Brutpaare. Die Art gilt in Deutschland als stark gefährdet, 2015 wurde sie auf die internationale Rote Liste gefährdeter Vogelarten gesetzt.

GALERIE: Bedrohte Vögel in Deutschland

Der Grund dafür ist die intensivere Landwirtschaft. Der Kiebitz lebt in Mooren und Sümpfen, feuchten Wiesen und Weiden und brütet auf dem Boden. In den vergangenen Jahrzehnten wurden immer mehr Feuchtwiesen trocken gelegt und zu Ackerland umgewandelt. So verschwand der Lebensraum der Tiere langsam. Ein weiteres Problem sind die Pestizide, die auf die Felder aufgebracht werden. Durch sie schrumpft die Insektenpopulation – und damit das Nahrungsangebot des Kiebitz.

Charakteristische Rufe und auffällige Flugmanöver

Der Kiebitz verdankt seinen Namen den Geräuschen, die er macht: „Kie-wit“  ist sein Kontaktlaut. Auch bei ihren auffälligen Flugmanövern zur Balzzeit stoßen die Tiere charakteristische Rufe aus: Die männlichen Kiebitze fliegen Schleifen über ihrem Revier und stürzen sich dann in akrobatischen Manövern Richtung Boden. Wenn es zur Paarung geht, führen Weibchen und Männchen Tänze vor.

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    Foto von NABU

    Gut erkennen kann man den schwarz-weißen Vogel an seiner Federholle auf dem Kopf. Im Licht glänzt sein Gefieder metallisch grün oder violett. 

    Wahl zum dritten Mal öffentlich

    Seit über 50 Jahren wird in Deutschland der Vogel des Jahres gewählt. Bis 2020 wurde der Gewinner vom NABU und dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) gekürt. Seitdem ist die Wahl öffentlich – jedes Jahr kann seitdem im Internet für einen Vogel abgestimmt werden.

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