4 Tipps für einen bienenfreundlichen Garten oder Balkon

Der Frühling kommt, die Bestäuber sind wieder unterwegs: Wildbienen leisten einen großen Beitrag zur Artenvielfalt – sind aber stark gefährdet. Schon mit wenig Aufwand kann man die wichtigen Insekten im eigenen Zuhause schützen.

Viele Wildbienenarten stehen auf der Roten Liste, manche von ihnen sind sogar schon ausgestorben. Um die fleißigen Bestäuber zu schützen, kann jede Person einen Beitrag leisten. 

Foto von S. Mösch / naturimdetail.de
Von Insa Germerott
Veröffentlicht am 25. März 2024, 08:35 MEZ

Fast 600 verschiedene Wildbienenarten leben in Deutschland – jede von ihnen leistet einen enorm wichtigen Beitrag zur Bestäubung und zur Artenvielfalt. Laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) sind rund 150 Nutzpflanzen und 80 Prozent der Wildpflanzen auf die Bestäubung von Insekten angewiesen, Wildbienen leisten dabei einen großen Anteil. Sie sichern dadurch nicht nur unsere Ernährung, sondern auch den Fortbestand vieler Wildpflanzen – und Tierarten, die sich von diesen ernähren. 

Doch die kleinen Bestäuber sind stark gefährdet: Monokulturen und Pestizideinsätze der industriellen Landwirtschaft zerstören die Lebensräume der Tiere und machen ihnen zu schaffen. Umso wichtiger ist es, selbst aktiv zu werden und den eigenen Garten oder Balkon bienenfreundlich einzurichten – auch in der Stadt. Das ist gar nicht so schwer: Vier Tipps, wie man schon mit kleinen Mitteln eine große Wirkung beim Bienenschutz erzielen kann. 

Weniger ist mehr 

Im Gegensatz zu Honigbienen sind Wildbienen meistens einzelgängerisch unterwegs – und oft auf bestimmte Nistplätze oder Nahrungspflanzen spezialisiert. Trotzdem muss man sich nicht unbedingt spezielle Pflanzen anschaffen, um ihren Bedürfnissen gerecht zu werden. 

Laut einer Meldung des BUND reiche es sogar schon aus, einfach weniger zu tun: zum Beispiel einmal weniger Rasen zu mähen, nicht so viel Dünger zu benutzen und auf Pestizide zu verzichten. Gänseblümchen, Löwenzahn, Klee und Co. sind auf einer Wiese eine ideale Nahrungsquelle für Wildbienen und andere Bestäuber. „Wenn wir unsere Gewohnheiten im Garten hinterfragen, finden wir Vieles, was wilden Tieren und Pflanzen helfen kann. Ein sauberer Garten bedeutet oft weniger Leben“, sagt Corinna Hölzel, Bienenexpertin beim BUND.

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Wasser rettet Bienenleben

Eine Kleinigkeit, die auch auf einem Balkon machbar ist: Man kann eine Schale Wasser an einem sonnigen, windgeschützten Ort platzieren, in der sich Steine oder Holzstückchen befinden, auf denen die Wildbienen landen können. Das Wasser dient den Bienen nicht nur als Durstlöscher, sondern auch als Nahrungsquelle für ihre Brut und als Baumaterial für ihre Niströhren. 

Einfache Nisthilfen

Wer etwas mehr tun möchte, kann den fleißigen Bestäubern Nisthilfen aus unbehandeltem Holz, Pflanzenstängeln, Schilfhalmen oder Bambusröhrchen bauen. Diese bringt man am besten in der Sonne, Richtung Süd oder Südost, an – dort, wo sie regengeschützt sind und trocken bleiben. 

BELIEBT

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    Die richtigen Nahrungsquellen

    Ein bienenfreundlicher Balkon oder Garten zeichnet sich auch durch die richtige Bepflanzung aus. Dabei gilt: Heimische Blühpflanzen sind besser geeignet als exotische, ungefüllte Blüten besser als gefüllte. Statt der üblichen farbenfrohen Geranien sollte man auf seinem Balkon also eher Efeu oder Wiesen-Margeriten pflanzen. Auch Kräuter wie Salbei, Basilikum oder Lavendel sind ein gefundenes Fressen für Wildbienen. In einem Garten können Ackerringelblume oder Gewöhnliche Wiesen-Schafgabe, Berg-Aster oder Wiesensalbei nicht nur als Lebensretter für Bienen, sondern auch als Hingucker dienen. Sträuche und Gehölze sind für Bienen ebenso interessant: Liguster, Holunder oder Wildrosen mögen die meisten Wildbienen. 

    Der BUND empfiehlt, Saatgut-Mischungen zu kaufen, anstatt sich konventionelle Pflanzen aus Garten- oder Baumärkten zu holen, denn diese seien oft mit Pestiziden belastet. Ein weiterer Tipp: Das Saatgut sollte regional und in Bio-Qualität sein – dazu könne man sich auch auf lokalen Tauschbörsen umschauen.

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