Überleben Kakerlaken einen Atomkrieg? 7 Mythen über heimische Insekten
Licht zieht Mücken an, Wespen riechen Angstschweiß, Hummeln stechen nicht: Was ist dran an solchen weit verbreiteten Aussagen über Insekten?

Nicht gerade beliebt: Eine Küchenschabe (Blattella germanica)
1. Zwei Hornissenstiche töten ein Kind
Zwei Hornissenstiche töten ein Kind, drei einen Erwachsenen, sieben ein Pferd. Oft hat der Volksglaube recht. Hier nicht. Entgegen landläufiger Meinung sind Hornissen weder aggressiv noch besonders giftig. Außerdem haben sie keinen großen Appetit auf unsere Speisen und Getränke. Im Gegenteil: Besonders gern jagen sie Wespen.
2. Licht zieht Mücken an
Wer abends beim Lüften das Licht ausschaltet, verhindert vielleicht, dass Schnaken und Motten ins Zimmer flattern. Stechmücken lassen sich so aber nicht abwehren. Die Plagegeister orientieren sich überwiegend an Gerüchen und dem Kohlendioxid-Gehalt in der Luft. Schweiß zieht sie ebenso an wie das CO2, das wir über Atemlauft und Haut abgeben.
3. Stechmücken mögen süßes Blut
Wie erwähnt: Mücken reagieren vor allem auf den Körpergeruch und das ausgeatmete und über die Haut ausgeschiedene Kohlendioxid. Je höher der CO2-Gehalt in unserer Umgebungsluft, desto eher werden wir gestochen. Unser Blutzuckerspiegel spielt dabei keine Rolle.
4. Wespen riechen Angstschweiß
Auch Wespen reagieren stark auf Gerüche. Tatsächlich versetzt sie unser Angstschweiß in Alarmbereitschaft. Und wenn sie sich bedroht fühlen, schalten sie schnell in den Angriffsmodus. Die meisten Wespenarten sind übrigens harmlos. Lästig werden meist nur die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe. Sie gehören allerdings zu den häufigsten Arten.
5. Hummeln können nicht stechen
Mit ihrem flauschig-pummeligen Körper wirken Hummeln auf viele Menschen ziemlich harmlos. Dabei können sie sehr wohl stechen, wenn sie sich bedroht fühlen. Allerdings haben nur weiblichen Tiere einen Stachel. Außerdem ist die Giftdosis geringer als bei Bienen und Wespen. Und weil sich Hummeln ohnehin nicht für unsere Speisen und Getränke interessieren, stechen sie nur äußerst selten zu.
6. Kakerlaken überleben einen Atomkrieg
Kakerlaken und andere Schaben gehören zu den widerstandsfähigsten Tieren überhaupt. Ihr Chitinpanzer hält eine zehnmal höhere Strahlendosis aus als der menschliche Körper. Möglicherweise hätten sie damit die Atombomben von Hiroshima und Nagasaki überleben können. Gegen die zerstörerische Kraft heutiger Nuklearwaffen hätten aber selbst Kakerlaken keine Chance.
7. Libellen stechen mit einem Giftstachel
Es kann schon etwas bedrohlich wirken, wenn eine große Libelle mit Highspeed auf uns zufliegt, um plötzlich wie ein Hubschrauber in der Luft stehen zu bleiben und dann abzudrehen. Dabei sind Libellen völlig harmlos. Sie haben weder Gift noch Stachel. Weibliche Tiere besitzen zwar einen so genannten Legebohrer. Er wird aber zur Eiablage genutzt.
