Fünf Riesen mit sechs Beinen: Deutschlands größte Insekten

Mehr als 33.000 Insektenarten gibt in Deutschland. Hier kommen die fünf größten.

Von Jens Voss
Veröffentlicht am 20. Nov. 2023, 10:29 MEZ
Eine grüne Europäische Gottesanbeterin blickt in die Kamera.

Die Europäische Gottesanbeterin wird bis zu acht Zentimeter lang.

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Vom Aaskäfer bis zum Zypressenspanner: Mehr als 60 Prozent aller Tierarten weltweit sind Insekten. Fast eine Million Insektenarten sind bislang wissenschaftlich beschrieben worden. Etwa 33.000 davon leben In Deutschland. Viele sind in ihrem Bestand bedroht. 

Dabei sind die kleinen Krabbler unersetzlich. 80 Prozent der Wildpflanzen brauchen Insekten zur Bestäubung, 60 Prozent der Vögel und unzählige weitere Tiere ernähren sich hauptsächlich von den sechsbeinigen Gliederfüßern.

Auch unser eigenes Überleben wäre ohne Insekten kaum denkbar. Sie bestäuben nicht nur einen großen Teil unserer Kulturpflanzen. Sie zersetzen abgestorbene Biomasse, verbessern die Bodenqualität und reinigen Wasser. Insekten sind systemrelevant. Und noch dazu faszinierend: Viele Arten sind winzig klein, einige wenige aber fast so groß wie ein Singvogel.

Die fünf größten heimischen Insekten

Platz 1: Große Königslibelle (Anax imperator)

Sie ist Deutschlands größtes Insekt. Die Große Königslibelle erreicht eine Körperlänge von über acht Zentimetern und eine Flügelspannweite von bis zu elf Zentimetern. Zum Vergleich: Der kleinste heimische Vogl, das Goldhähnchen, wird etwa neun Zentimeter lang. Die Große Königslibelle gilt als ungefährdet. Vor allem in der Nähe von stehenden Gewässern lässt sie sich häufig bei der Jagd auf andere Insekten beobachten. Libellenlarven leben im Wasser. Übrigens: Entgegen weit verbreiteter Annahme können Libellen nicht stechen und sind für Menschen völlig harmlos.

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    Deutschlands größtes Insekt: die große Königslibelle

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    Platz 2: Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea)

    Fast ebenso groß wird die Blaugrüne Mosaikjungfer, eine weitere Art aus der Familie der Edellibellen. Mit einer Länge von bis zu acht Zentimetern und einer Spannweite von maximal zehn Zentimetern steht sie der Großen Königslibellen kaum nach. Ihr namensgebender blaugrüner Körper unterscheidet sich allerdings deutlich von dem ihrer größeren Verwandten. Auch die Blaugrüne Mosaikjungfer zählt zu den häufigsten und am weitesten verbreiteten Großlibellen Deutschlands. Sie ist nicht gefährdet.

    Bunt und riesig: eine Blaugrüne Mosaikjungfer im Flug

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    Platz 3: Europäische Gottesanbeterin (Mantis religiosa)

    Auch die Europäische Gottesanbeterin erreicht eine beachtliche Größe von rund acht Zentimetern. Mit ihren bizarr anmutenden Vorderbeinen erbeutet sie bevorzugt andere Insekten, bisweilen sogar Wirbeltiere wie etwa kleine Eidechsen. Sie ist die einzige in Mitteleuropa vorkommende Vertreterin aus der Ordnung der Fangschrecken und als gefährdete Art streng geschützt. Besonders wohl fühlt sich die Gottesanbeterin in warmen Regionen, zum Beispiel im oberen Rheintal. Sie profitiert von der Klimaerwärmung und breitet sich in Richtung Norden aus.

    Gottesanbeterinnen überwältigen bisweilen sogar kleine Eidechsen.

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    Platz 4: Hirschkäfer (Lucanus cervus)

    Mit einer Länge von ebenfalls bis zu acht Zentimetern ist der Hirschkäfer die größte heimische Käferart. Nur männliche Tiere besitzen das charakteristische „Geweih“, das eigentlich der Kiefer ist. Die Größe von Käfer und Kiefer variiert je nach Nahrungsangebot (vor allem Pflanzensäfte) erheblich. Weibliche Tiere sind ohnehin deutlich kleiner. Der Hirschkäfer bewohnt gern lichte Wälder mit viel Totholz, aber auch naturnahe Parks und Gärten. Seine Larven leben bis zu acht Jahre lang unter der Erde, erwachsene Tiere werden meist nur wenige Wochen alt. Hierzulande ist die Art stark gefährdet.

    Hirschkäfer: Nur die Männchen besitzen geweihartig verlängerte Kiefer.

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    Platz 5: Totenkopfschwärmer (Acherontia atropos)

    Wegen seiner skurrilen, düsteren Erscheinung mit dem namensgebenden „Totenkopf“ auf dem Rücken galt der riesige Falter lange als Unheilbringer. Seine Raupen sind fast so lang wie eine menschliche Hand. Erwachsene Totenkopfschwärmer erreichen eine Länge von gut sechs Zentimetern und eine Flügelspannweite von bis zu 13 Zentimetern. Sie ernähren sich vorzugsweise von Bienenhonig. Der Totenkopfschwärmer liebt die Wärme. In Europa kommt er nur an den südlichen Zipfeln vor. Im Sommer zieht er als Wanderfalter von Afrika aus aber auch durch Deutschland.

    Als Wanderfalter auch in Deutschland zu Gast: der Totenkopfschwärmer

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