USA verzeichnet Rekord bei erneuerbaren Energien

Ein neuer Bericht zeigt, dass Wind- und Solarenergie im März für zehn Prozent der Energieerzeugung der USA verantwortlich waren.

Von Sarah Gibbens
Veröffentlicht am 9. Nov. 2017, 03:35 MEZ
Solarpaneele im Ivanpah Solar Electric Generating System
Solarpaneele im Ivanpah Solar Electric Generating System in der Mojave-Wüste bei Primm, Nevada, 2014. Kalifornien und Arizona erzeugen in den USA mit Abstand den meisten Strom durch Solarenergie.
Foto von Jacob Kepler, Bloomberg, Getty Images

Die USA haben im März einen neuen Meilenstein in Sachen erneuerbare Energien erreicht, wie Daten der letzten Woche zeigen. Zum ersten Mal entfielen zehn Prozent der gesamten erzeugten Energie auf Wind- und Solarenergie. Dabei steuerte Windenergie acht Prozent bei und Solarenergie zwei Prozent.

Der Bericht wurde von der U.S. Energy Information Administration (EIA) veröffentlicht. Diese sammelt und veröffentlicht Umweltdaten, die auch als Informationsquelle für politische Entscheidungsträger dienen.

Wind- und Solarenergie erreichen ihren Höchststand üblicherweise im Frühling und Herbst, wenn der Energieverbrauch nicht so hoch ist. Die EIA erwartet, dass sich der Rekordtrend von zehn Prozent auch über den April erstreckt. In den Sommermonaten rechnet man mit dem Absinken der Zehn-Prozent-Marke. Insgesamt konnte das Jahr 2016 aber ein Wachstum bei den erneuerbaren Energien verzeichnen.

Der Bericht stellte fest, dass Texas mehr Wind- und Solarenergie als jeder andere Bundesstaat erzeugt, wobei der Großteil der Energiemenge in Texas auf Windenergie entfiel. Dafür hatte Iowa den größten Anteil von erneuerbaren Energien in der gesamten Energieproduktion. Über ein Drittel der Energie des Bundesstaats, nämlich 37 Prozent, stammen aus Wind- und Solarenergie.

Die Neuigkeiten über die wachsende Nutzung erneuerbarer Energien kommt im Windschatten eines anderen Ereignisses daher. Anfang des Monats hatten die USA ihren Austritt aus dem Pariser Klimaschutzabkommen verkündet und damit eine Welle der Unsicherheit ausgelöst. Die Trump-Regierung drängte außerdem auf weniger strenge Umweltverordnungen und ließ ein erneuertes Interesse an Kohleförderung erkennen.

Obwohl bei der Energieerzeugung in den USA insgesamt noch immer fossile Brennstoffe dominieren, sind Wind- und Solarenergie auf dem Vormarsch. Das gilt ebenso für China, Indien, einige Schwellenländer und Teile von Europa. 2015 war das erste Rekordjahr, in dem mehr neue Infrastruktur für erneuerbare Energien gebaut wurde als für nicht-erneuerbare.

Vor Kurzem berichtete National Geographic über die Gründe, aus denen auch der US-Rücktritt aus dem Übereinkommen von Paris den Fortschritt nicht aufhalten kann. Einer der Gründe war, dass Solar- und Windenergie sich mittlerweile mehr rechnen als Kohle.

Mit der wachsenden Wettbewerbsfähigkeit dieser Energiequellen drängt auch der private Sektor zunehmend auf mehr erneuerbare Energien. Solarpaneele und Windkraftanlagen werden billiger und wirtschaftlich rentabler. Das bedeutet auch, dass das Interesse von Investoren ein zukünftiges Wachstum beflügeln könnte.

Letzte Woche verkündete die griechische Insel Tilos, das sie ihren Strom vollständig aus Wind- und Solarkraft bezieht. Die kleine Insel kann dank einer Windkraftanlage und eines kleinen Photovoltaik-Parks genug Energie erzeugen

Erdgas, das eine Debatte über Fracking und Pipeline-Infrastruktur ausgelöst hat, ist in den USA jedoch weiterhin dabei, Kohle und erneuerbare Energien abzuhängen.

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