Wenn das Auge wandert

Trick der Evolution: Damit Flundern sich im Meeresboden eingraben und tarnen können, haben sie beide Augen auf einer Körperseite. Geboren werden sie so allerdings nicht.

Von National Geographic
Der fossile Plattfisch Heteronectes chaneti schließt eine Beweislücke in der Evolutionstheorie: Sein linkes Auge war erst bis auf die Stirn gewandert.
Foto von Matt Friedman

Der fossile Plattfisch Heteronectes chaneti schließt eine Beweislücke in der Evolutionstheorie: Sein linkes Auge war erst bis auf die Stirn gewandert.

Flunder und Heilbutt gleichen, wenn sie schlüpfen, zunächst anderen Fischen. Erst nach zwei Wochen ist eines ihrer Augen auf die andere Körperseite hin­übergewandert. Dann sind bei den auf der Seite liegenden Plattfischen beide Augen oben.

Kritiker der Evolutionstheorie hatten bezweifelt, dass sich diese Entwicklung schrittweise vollziehen kann: Einen „halben“ Plattfisch mit einem unvollständig gewanderten Auge hielten sie für nicht lebensfähig. Bis zum Jahr 2008 gab es tatsächlich keinen fossilen Beleg. Dann stieß der bri­tische Paläobiologe Matt Friedman auf 50 Millionen Jahre alte Fischfossilien mit einem erst halbwegs gewanderten Auge. Er verglich sie mit einem ähnlichen Fossil, das er im Wiener Naturkundemuseum entdeckt hatte.

Inzwischen ist er sich sicher: Dies ist die lang gesuchte Zwischenform.

Meister der Tarnung: Die Flunder

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