Der Nachthimmel im Oktober 2018
In diesem Monat beehren uns die Orioniden, der Uranus geht in Opposition und der Mond ist auf Sternenbesuch.
Vielerorts bereiten sich die Menschen auf den gruseligsten Monat des Jahres vor. Nach Einbruch der Dunkelheit lauern am Nachthimmel allerdings neben der ein oder anderen Fledermaus hauptsächlich astronomische Highlights. Neben einem leuchtenden Schauer aus den Trümmern des Halleyschen Kometen zeigt sich auch einer der äußeren Eisriesen von seiner schönsten Seite.
Sternhaufen und Mondsichel – 4. Oktober
Wer kurz vor Sonnenaufgang einen Blick gen Südosten wirft, sollte dort die dünne Sichel des Mondes in der Nähe des offenen Sternhaufens Messier 44 entdecken können. Der Sternhaufen befindet sich in etwa 577 Lichtjahren Entfernung im Sternbild Krebs. Mit einem Fernglas lassen sich die funkelnden Sterne noch deutlicher ausmachen.
Mond trifft Löwenherz – 5. Oktober
In dieser Nacht wird die schmale Mondsichel genau über den hellen Stern Regulus hinwegziehen, der das strahlende Herz des Sternbilds Löwe bildet. Regulus gehört zu den hellsten Sternen am Nachthimmel und ist eigentlich ein System aus mehreren Sternen.
Zodiakkallicht – 13. Oktober
Die folgenden zwei Wochen eignen sich ideal, um das schwache Leuchten des Zodiakallichts in der nördlichen Hemisphäre zu entdecken. Himmelsbeobachter in dunklen Regionen fern der lichtverschmutzten Städte sollten am östlichen Horizont nach einem pyramidenförmigen Leuchten suchen, das schwächer als die Milchstraße ist. Die Erscheinung entsteht durch Sonnenlicht, das von zahllosen Gas- und Staubpartikeln reflektiert wird, die sich rings um die Sonne auf der Planetenebene als dünne Scheibe sammeln.
Herr der Ringe – 14. Oktober
Nach Sonnenuntergang stattet der Saturn der Mondsichel einen Besuch am südlichen Nachthimmel ab. Beide Himmelsobjekte befinden sich über dem „Teekessel“, einer charakteristischen Sternenformation im Sternbild Schütze.
Mars und Mond im Wettstreit – 17. und 18. Oktober
An diesen beiden Tagen wird der Rote Planet ganz besonders leicht zu finden sein, da der Dreiviertelmond sich in den frühen Abendstunden an dem rötlich leuchtenden Punkt am Himmel vorbeischiebt.
Höhepunkt der Orioniden – 21. Oktober
Der jährliche Meteorstrom wird in den frühen Morgenstunden des 21. Oktober und an den darauffolgenden Tagen seinen Höhepunkt erreichen und uns bis zu 20 Sternschnuppen pro Stunde bescheren. Jeder Orionid ist ein kleines Trümmerstück des Halleyschen Kometen, der im Laufe seiner 75 Jahre dauernden Ellipsenbahn um die Sonne auch durch das innere Sonnensystem fliegt.
Die Orioniden haben ihren optischen Ursprung im namensgebenden Sternbild Orion, das kurz vor Mitternacht über dem nordöstlichen Horizont aufgeht. Dank der charakteristischen drei Sterne, die seinen Gürtel bilden, zählt Orion zu den am leichtesten erkennbaren Konstellationen am Nachthimmel.
Uranus in Opposition – 24. Oktober
Der blasse, blaugrüne Eisriese erreicht an diesem Tag seine Opposition, was bedeutet, dass der äußere Planet am Nachthimmel so groß und hell erscheinen wird wie sonst das ganze Jahr über nicht. Dementsprechend befindet sich Uranus am Himmel auch gegenüber der Sonne und geht nach Sonnenuntergang am östlichen Horizont auf.
Mit einer scheinbaren Helligkeit von 5,7 befindet sich der Planet an der Grenze dessen, was wir mit dem bloßen Auge noch wahrnehmen können. In ländlichen Gegenden kann man versuchen, ihn ohne Hilfsmittel auszumachen, aber selbst während seiner Opposition hat man vermutlich mehr Glück, wenn man es mit einem Fernglas oder einem Teleskop versucht.
Noch mal Messier 44 – 31. Oktober
Pünktlich zu Halloween endet der Monat ähnlich, wie er begonnen hat: Mit dem Mond und Messier 44 in trauter Zweisamkeit am Nachthimmel. In dieser Nacht werden die beiden Himmelsobjekte etwa vier Grad weit voneinander entfernt am Himmel stehen. Das entspricht ungefähr der Breite der drei mittleren Finger der Hand, wenn man diese am ausgestreckten Arm gen Himmel hält.
Der Artikel wurde ursprünglich in englischer Sprache auf NationalGeographic.com veröffentlicht.
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