100 Jahre alte Fotos zeigen Antarktis vor dem Klimawandel

Anfang des 20. Jahrhunderts dokumentierte der Fotograf Herbert Ponting die verhängnisvolle Terra-Nova-Expedition von Robert Falcon Scott.

Von Sarah Gibbens
Veröffentlicht am 20. Jan. 2020, 15:46 MEZ

Die Zukunft der schrumpfenden Polargebiete ist ungewiss, die Meldungen über das schmelzende Eis und die Erderwärmung dominieren jahrein, jahraus die Nachrichten. Alte Aufnahmen der praktisch unberührten Antarktis sind ein wichtiges Zeugnis dieser sich verändernden Region.

Als windigster, kältester und trockenster Ort der Erde lockte der Kontinent schon vor mehr als 100 Jahren abenteuerlustige Entdecker an seine weißen Ufer. Auch das National Geographic Magazin verbindet eine besondere Geschichte und Faszination mit der Antarktis: 1894 brachte es seinen ersten Artikel über die Region heraus.

1907 veröffentlichte National Geographic dann einige der ersten Fotos dieser eisigen Welt. Jahre später lieferte eine Ausgabe von 1924 dank Fotografien von Herbert Ponting intime Einblicke in eine Region, die nur eine Handvoll Menschen je mit eigenen Augen gesehen hatte. Der britische Fotograf dokumentierte auch die Terra-Nova-Expedition unter der Leitung des britischen Entdeckers Robert Falcon Scott von 1910 bis 1912.

Ein Selbstporträt des Fotografen Herbert Ponting mit einer Kamera.
Foto von Herbert G. Ponting, Nat Geo Image Collection

Seine Schwarzweißfotos zeigen Männer in dicker, klobiger Kleidung, die nur mit rudimentärer Ausrüstung und Schlittenhunden die eindrucksvolle, verlassene Landschaft erkunden. Ponting hielt auch das tägliche Leben der Männer in ihrer 15 Meter langen Holzhütte fest. Dort aßen sie exotisches Pinguin- und Robbenfleisch und lebten ein Leben, das sich die wenigsten Menschen auch nur vorstellen konnten.

Scott und sein Expeditionsteam starben 1912 auf dem Rückweg vom Südpol. Der Norweger Roald Amundsen war ihnen zuvorgekommen und wurde der erste Mensch, der den südlichsten Punkt der Erde erreicht hatte.

Aber Ponting, der im küstennahen Lager zurückgeblieben war, kehrte in den 1920ern wieder zur Antarktis zurück, um die unwirtliche Umgebung weiter zu dokumentieren. Er starb 1935 in seinem heimatlichen England.

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    Viele von Pontings Antarktisaufnahmen wurden nie im Magazin veröffentlicht und später bei einer Auktion verkauft. Sie zeigen eine Antarktis, wie sie nur wenige Menschen je gesehen haben – und wie sie vielleicht nie wieder sein wird.

    Pontings Fotos spiegeln das damalige Weltbild der Männer wider, wie der Historiker Maxwell Jones von der University of Manchester in einem früheren Interview mit National Geographic erklärte. Sie sahen die Antarktis „als eine natürliche Festung, die vom Menschen belagert und erobert werden muss“.

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