100 Jahre altes Früchtebrot in der Antarktis fast noch essbar

Der britische Entdecker Robert Falcon Scott brachte das Gebäck vermutlich mit in die Antarktis, wo es in „tadellosem Zustand“ blieb.

Von Christine Dell'Amore
Veröffentlicht am 9. Nov. 2017, 03:39 MEZ, Aktualisiert am 22. Feb. 2021, 12:30 MEZ

Ein Früchtebrot hat ein Jahrhundert am kältesten, windigsten und trockensten Ort der Erde überstanden.

Mitarbeiter des neuseeländischen Antarctic Heritage Trust entdeckten die 100 Jahre alte Süßspeise im ältesten Gebäude der Antarktis, einer Hütte am Kap Adare.

Das Früchtebrot war in Papier eingewickelt und steckte in den Überresten einer Blechdose. Laut dem Trust ist es in „tadellosem Zustand“ und sieht fast essbar aus – und riecht anscheinend auch so.

Vermutlich hat der britische Entdecker Robert Falcon Scott das Gebäck der britischen Firma Huntley & Palmers während seiner Terra-Nova-Expedition von 1910 bis 1913 mit in die Antarktis gebracht.

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Die Nordgruppe der Expedition fand in der Hütte am Kap Adare Zuflucht, die 1899 vom Team des Norwegers Carsten Borchgrevink errichtet worden war – und ließ das Früchtebrot zurück. Seit 2016 beschäftigt sich ein Team mit Ausgrabungen von Gegenständen in der Hütte.

„Früchtebrot war zu jener Zeit eine beliebte Speise in der englischen Gesellschaft und ist auch heute noch beliebt“, erklärt Lizzie Meek per E-Mail. Sie ist beim Trust die Restaurationsmanagerin für Artefakte.

„Das Leben und Arbeiten in der Antarktis führt oft zu einem Heißhunger auf Speisen mit einem hohen Anteil an Fett und Zucker, und Früchtebrot entspricht diesen Anforderungen. Ganz zu schweigen davon, dass es sehr gut zu einer Tasse Tee passt.“

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    Restauratoren des Heritage Trust haben die etwa 15 Meter lange Hütte – das größte Gebäude der Antarktis zur damaligen Zeit – und diverse andere, transportable Holzhütten restauriert, damit sie so aussehen wie vor einem Jahrhundert.

    Nachdem sie auch die Gegenstände aus den Hütten – das Früchtebrot eingeschlossen – wiederhergestellt haben, bringen die Restauratoren sie an ihren ursprünglichen Platz zurück.

    Chefrestaurator Gordon Macdonald sagte 2015, dass die Hütten so vielleicht mehr Besucher anziehen – immerhin erfreut sich die Antarktis zunehmender Beliebtheit als Reiseziel. 

    Die Hütten, so sagte er, „helfen dabei, die Geschichten der Erforschung und der Heldentaten zu erzählen und zukünftige Generationen zu inspirieren.“

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